Fribourg-Gottéron konnte zum Auftakt der Playoff-Halbfinals von der Heimstärke nicht profitieren. Der Qualifikationszweite verlor das erste Spiel zuhause gegen die ZSC Lions 2:3 nach Verlängerung.
Das siegbringende Tor vor 8934 Zuschauern in der ausverkauften Freiburger Arena gelang Denis Malgin in der 82. Minute kurz nach Beginn der zweiten Overtime. Damit sorgte Malgin im fünften Duell in dieser Saison zwischen diesen beiden Teams nicht nur für den ersten Auswärtssieg, sondern auch dafür, das Gottéron zum ersten Mal in diesen Playoffs vor heimischer Kulisse das Eis als Verlierer verlassen musste.
Ein erster Aufreger gab es bereits vor Spielbeginn, denn bei den Zürchern hütete Ludovic Waeber und nicht der zuletzt so überzeugende Jakub Kovar das ZSC-Tor. Der Tscheche, der mit seinen starken Auftritten in der Viertelfinalserie gegen Biel den Lions das Weiterkommen überhaupt ermöglichte, fehlte krankheitsbedingt.
Im Zentrum des Geschehens stand zuerst aber Waebers Gegenüber Reto Berra. Der Freiburger Keeper liess in der 5. Minute einen harmlosen Weitschuss von ZSC-Verteidiger Yannick Weber nach vorne abprallen, und weil seine Vorderleute zu wenig konsequent reagierten, konnte Denis Hollenstein mit seinem vierten Tor in diesen Playoffs zum 1:0 einschiessen. Doch die Freiburger Reaktion liess nicht lange auf sich warten. Nur 28 Sekunden später schloss Gottérons Topskorer Chris DiDomenico einen Konter mit einer mustergültigen Direktabnahme zum 1:1 ab.
Als die Gäste 50 Sekunden nach Beginn des dritten Drittels durch Sven Andrighetto erneut in Führung gingen, dauerte es immerhin acht Minuten, ehe Samuel Walser die Partie ein zweites Mal ausglich.
Das Unentschieden nach der regulären Spielzeit entsprach dem Gezeigten, die beiden Mannschaften begegneten sich grossmehrheitlich auf Augenhöhe, wobei die Freiburger für einmal ihre Stärke im Powerplay nicht ausspielen konnten. Vier Überzahlsituationen liessen sie ungenutzt – auch deshalb, weil Waeber im ZSC-Tor seine Sache gut machte.
Fribourg-Gottéron - ZSC Lions 2:3 (1:1, 0:0, 1:1, 0:0, 0:1) n.V.
8934 Zuschauer. - SR Piechaczek (GER)/Dipietro, Obwegeser/Cattaneo.
Tore: 5. (4:38) Hollenstein 0:1. 6. (5:06) DiDomenico (Sprunger, Schmid) 1:1. 41. (40:50) Andrighetto (Malgin, Hollenstein) 1:2. 49. Walser (Diaz) 2:2. 82. (81:18) Malgin (Noreau) 2:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 6mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: DiDomenico; Andrighetto.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Sutter, Furrer; Diaz, Jecker; Marchon, Desharnais, Mottet; Sprunger, DiDomenico, Schmid; Rossi, Walser, Jörg; Brodin, Haussener, Bykow; Bougro.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Weber, Kivistö; Trutmann; Hollenstein, Malgin, Andrighetto; Azevedo, Krüger, Bodenmann; Chris Baltisberger, Roe, Sigrist; Diem, Schäppi, Pedretti; Aeschlimann.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Kamerzin (krank), Dufner (verletzt) und Rantakari (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Morant (verletzt), Quenneville (überzähliger Ausländer) und Kovar (krank).
Qualifikationssieger Zug bleibt in den diesjährigen Playoffs ungeschlagen. Nach dem 4:0 in der Viertelfinalserie gegen Lugano setzte sich der Titelverteidiger im ersten Halbfinalspiel gegen Davos völlig verdient 3:0 durch.
Die Zuger benötigten eine doppelte Überzahl, um in der 25. Minute in Führung zu gehen. Der schwedische Verteidiger Christian Djoos traf im zweiten Anlauf, nachdem er eine Minute zuvor noch am Gehäuse gescheitert war.
In der 50. Minute erhöhte Jan Kovar – es war eine Strafe gegen den HCD angezeigt – aus kurzer Distanz auf 2:0. 33,8 Sekunden vor dem Ende zeichnete Sven Senteler mit einem Schuss ins leere Tor für den Schlusspunkt verantwortlich. Der Zuger Goalie Leonardo Genoni feierte dank 21 Paraden seinen vierten Shutout in der laufenden Meisterschaft.
Das 1:0 war der Lohn für eine bis dahin mehr als überzeugende Leistung der Gastgeber. Trotz einer acht Tage dauernden Spielpause bekundete die Zentralschweizer keinerlei Anlaufschwierigkeiten. Das erste Drittel dominierten sie praktisch nach Belieben, was das Schussverhältnis von 14:3 unterstreicht. Die Bündner hatten dem Druck des EVZ nichts entgegenzusetzen, kamen in den ersten 20 Minuten bloss einmal gefährlich vors Tor von Genoni. Der HCD hatte es einzig Keeper Sandro Aeschlimann zu verdanken, dass es zur ersten Pause 0:0 stand.
Der 27-Jährige, der von 2016 bis 2019 in der Zuger Organisation tätig gewesen war, knüpfte nahtlos an die starken Leistungen in den letzten vier Viertelfinalspielen gegen die Rapperswil-Jona Lakers an und machte diverse gute Chancen des Schweizer Meisters zu Nichte. Als der Puck in der 12. Minute dann doch drin war, wurde der Treffer nicht gegeben, da Gregory Hofmann im Torraum stand und Aeschlimann behinderte. Im Mittelabschnitt hielten die Davoser in erste Linie wegen zweier Strafen gegen die Zuger besser mit. Zwar konnte der EVZ das hohe Tempo nicht durchziehen, dank dem 2:0 war der Sieg jedoch nicht mehr wirklich gefährdet.
Zug - Davos 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)
7200 Zuschauer. - SR Wiegand/Stolc (SVK), Altmann/Wolf.
Tore: 25. Djoos (Kovar/bei 5 gegen 3) 1:0. 50. Kovar (Hofmann) 2:0. 60. (59:26) Senteler (Lander, Müller/Powerplaytor) 3:0.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Zug, 6mal 2 Minuten gegen Davos.
PostFinance-Topskorer: Herzog; Ambühl.
Zug: Genoni; Cadonau, Djoos; Hansson, Stadler; Schlumpf, Kreis; Wüthrich, Gross; Simion, Kovar, Hofmann; Müller, Lander, Bachofner; Zehnder, Senteler, Herzog; Allenspach, Leuenberger, De Nisco.
Davos: Aeschlimann; Nygren, Jung; Dominik Egli, Wellinger; Zgraggen, Barandun; Gärtner, Heinen; Stransky, Rasmussen, Bromé; Wieser, Corvi, Ambühl; Frehner, Prassl, Schmutz; Knak, Nussbaumer, Canova.
Bemerkungen: Davos ohne Chris Egli, Simic, Stoop (alle verletzt) und Pospisil (überzähliger Ausländer). Davos von 57:16 bis 58:50 ohne Torhüter.
Die nächsten Spiele der beiden Halbfinal-Serien finden am Sonntagabend statt. Spielbeginn ist 20 Uhr. (ram/sda)