05.04.2018, 21:2306.04.2018, 10:28
Grosse Aufregung in Bern kurz vor Ende des 1. Drittels: Der SCB führt im fünften Playoff-Halbfinal-Spiel gegen die ZSC Lions mit 1:0, als Tristan Scherwey in Unterzahl alleine auf Lukas Flüeler ziehen kann. Der Löwen-Keeper bleibt Sieger im Duell und begräbt die Scheibe unter seinem Schoner.
Nur Sekundenbruchteile später braust aber SCB-Topskorer Andrew Ebbett heran und stochert nach. Prompt kullert die Scheibe in Flüelers Rücken zum vermeintlichen 2:0 über die Linie. Doch die Schiedsrichter schauen sich die Szene nochmals im Video an. Obwohl sie die Partie nicht unterbrochen hatten, geben sie den Treffer nach dem Videostudium aber nicht. Flüeler hätte die Scheibe bereits blockiert gehabt, so die Begründung.
Das nicht gegebene Tor von Ebbett.Video: streamable
Aber war das wirklich die richtige Entscheidung?
Das sagen die Experten:
Ex-Goalie Lars Weibel (SRF):
«Ich verstehe den Unmut der Berner, trotzdem bin ich der Meinung, dass der Entscheid richtig ist. Flüeler blockiert die Scheibe, sie würde nicht von selbst ins Tor rutschen. Wenn die Scheibe frei ist oder nur mit dem Stock abgewehrt worden ist, darf Ebbett nachstochern. Hier hatte sie Flüeler aber unter Kontrolle.»
Ex-Schiri Nadir Mandioni (MySports):
«Der Puck war nicht spielbar, der Schiedsrichter sieht ihn also nicht. Deshalb wartet er zwei, drei Sekunden, dann pfeift er ab. Ebbett trifft den Puck nicht, sondern nur Flüelers Schoner. Der Entscheid ist darum korrekt.»
SRF-Kommentator Stefan Bührer sprach in der Pause mit Schiedsrichterchef Brent Reiber, der gleich argumentiert haben soll wie SRF-Experte Lars Weibel. Man solle sich mal vorstellen, der Goalie blockiert die Scheibe und wird dann von einem Spieler ins Tor geschoben. Das würde ja auch nicht gehen.
Der Entscheid also korrekt. Oder was meinst du?
(pre)
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