Die Reissleine wurde wohl gerade noch im richtigen Moment gezogen beim EHC Biel. Nach der Entlassung von Petri Matikainen und der interimistischen Installation von Sportchef Martin Steinegger an der Bande holten die Seeländer zwei Siege in drei Spielen. Dank des 2:1-Erfolgs bei Meister und Champions-League-Sieger Genève-Servette beenden die Bieler eine komplizierte und phasenweise turbulente Qualifikation im neunten Rang und haben damit im Play-In, wiederum gegen die Genfer, die Chance, sich den letzten Platz in den Playoff-Viertelfinals zu erspielen.
Nach dem Genfer Führungstreffer durch Teemu Hartikainen (13.) gelang den Seeländern eine Reaktion. Ramon Tanner (23.) und Luca Cunti (33.) sorgten im Mittelabschnitt für die Wende zugunsten des EHCB, der in der Folge die Führung leidenschaftlich verteidigte, wobei die Grenat nicht mehr mit letzter Konsequenz auf eine neuerliche Wende zu drücken schienen.
Damit findet auch die lange Karriere von Beat Forster eine Fortsetzung. Der 41-Jährige hängt die Schlittschuhe nach dieser Saison an den Nagel, und der Verteidiger wurde am Samstag nach dem potenziell letzten Heimspiel bereits von den Fans gefeiert. Nun bekommt Forster, der mit den Bielern in der letzten Saison nahe am Meistertitel war, mindestens einen weiteren Auftritt am Samstag in der Bieler Arena.
Genève-Servette - Biel 1:2 (1:0, 0:2, 0:0)
6679 Zuschauer. - SR Tscherrig/Wiegand, Fuchs/Urfer.
Tore: 13. Hartikainen (Lennström, Bertaggia) 1:0. 23. Tanner (Sallinen) 1:1. 33. Cunti (Rajala, Yakovenko) 1:2.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 2mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Manninen; Rajala.
Genève-Servette: Descloux; Vatanen, Berni; Karrer, Lennström; Jacquemet, Le Coultre; Völlmin; Praplan, Filppula, Pouliot; Hartikainen, Manninen, Bertaggia; Miranda, Jooris, Winnik; Cavalleri, Maillard, Berthon; Guignard.
Biel: Säteri; Christen, Lööv; Yakovenko, Grossmann; Burren, Forster; Stampfli; Kessler, Sallinen, Rajala; Hofer, Haas, Bärtschi; Brunner, Cunti, Bachofner; Künzle, Heponiemi, Tanner; Schläpfer.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Chanton, Mayer, Richard und Rod (alle verletzt), Biel ohne Delémont, Hischier, Rathgeb (alle verletzt) und Olofsson (überzähliger Ausländer). Genève-Servette von 58:24 bis 59:59 ohne Torhüter.
Für die SCL Tigers gibt es keine Postseason. Die Langnauer verlieren das letzte Spiel in Zürich gegen die ZSC Lions 1:2 nach Verlängerung. Selbst ein Sieg hätte nicht mehr gereicht.
Am Schluss kam noch Spannung auf. 88 Sekunden vor Schluss glich Saku Maenalanen für die SCL Tigers aus. Als aber die Verlängerung begann, wussten die Tigers bereits, dass die Saison nicht mehr zu verlängern ist, weil Biel in Genf schon gewonnen hatte.
In ihren letzten 64 Minuten der Saison schafften es die SCL Tigers nie mehr über den Strich. Yannick Zehnder brachte das Heimteam schon nach sieben Minuten in Führung. Langnau hätte in der 2. Minute durch Verteidiger Vili Saarijärvi in Führung gehen können. Die beste Torchance der Tigers vergab der Amerikaner Sean Malone in der 37. Minute. Aber zu dem Zeitpunkt führte der EHC Biel in Genf schon.
Generell lässt sich sagen, dass Langnau in dieser Saison in den Partien gegen die ZSC Lions nicht den Tiger im Tank hatte. In vier Partien gelangen den Emmentalern nur vier Tore und nur ein Punktgewinn.
Immerhin dürfen Lions wie Tigers die Qualifikation mit einem positiven Fazit beenden. Die SCL Tigers hatten mit dem Abstiegskampf nichts zu tun und durften bis zuletzt um die Playoffs oder zumindest ums Play-In mitspielen. Und die ZSC Lions beendeten erstmals seit 2020 die Qualifikation auf dem 1. Platz. Sie stellten mit 110 Punkten einen Klub-Punkterekord auf. Schon die bisherige Bestmarke von 106 Punkten hatten sie vor zehn Jahren unter Trainer Marc Crawford geschafft.
ZSC Lions - SCL Tigers 2:1 (1:0, 0:0, 0:1, 1:0) n.V.
11'444 Zuschauer. - SR Piechaczek/Hürlimann, Cattaneo/Gnemmi.
Tore: 7. Zehnder (Rohrer) 1:0. 59. Mäenalanen (Saarela, Saarijärvi/Powerplaytor) 1:1 (ohne Torhüter). 65. (64:01) Andrighetto 2:1.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 1mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
PostFinance-Topskorer: Malgin; Saarela.
ZSC Lions: Hrubec; Geering, Lehtonen; Weber, Kukan; Trutmann, Harrington; Phil Baltisberger; Andrighetto, Malgin, Balcers; Frödén, Grant, Hollenstein; Rohrer, Sigrist, Zehnder; Chris Baltisberger, Schäppi, Riedi.
SCL Tigers: Boltshauser; Saarijärvi, Guggenheim; Erni, Riikola; Cadonau, Zanetti; Meier; Julian Schmutz, Flavio Schmutz, Saarela; Mäenalanen, Malone, Pesonen; Rohrbach, Salzgeber, Lapinskis; Petrini, Berger, Weibel; Jenni.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Bodenmann (krank), Lammikko und Marti (beide verletzt), SCL Tigers ohne Diem, Rossi, Schilt, Zryd (alle verletzt) und Louis (überzähliger Ausländer). SCL Tigers von 57:45 bis 58:32 ohne Torhüter.
Ambri-Piotta hatte sein Schicksal in den eigenen Stöcken und konnte sich mit einem Sieg in Kloten den achten Rang sichern. Und die Leventiner hatten keine Mühe, gegen die überforderten Klotener genau dies zu bewerkstelligen. Daniele Grassi (19.), Jacob Lilja (23.), Tommaso De Luca (35.) und Dario Bürgler (44.) trafen für das Team von Luca Cereda, das ab Donnerstag im Derby gegen Lugano um einen Platz in den Playoff-Viertelfinals spielen wird.
Für Kloten geht derweil eine enttäuschende Saison zu Ende, wenn nicht noch die Playout-Serie gegen Ajoie ausgetragen werden muss. Unter dem neuen Coach Stephan Mair verloren die Zürcher Unterländer acht der letzten neun Partien.
Kloten - Ambri-Piotta 0:4 (0:1, 0:2, 0:1)
5646 Zuschauer. - SR Stricker/Rohatsch (GER), Altmann/Burgy.
Tore: 19. Grassi (Pezzullo) 0:1. 23. Lilja (Unterzahltor!) 0:2. 35. De Luca (Dauphin, Spacek) 0:3. 44. Bürgler (Heim, Kneubuehler) 0:4.
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Ang; Spacek.
Kloten: Janett; Reinbacher, Steve Kellenberger; Nodari, Profico; Matthew Kellenberger, Sataric; Deussen; Simic, Morley, Marc Marchon; Ang, Aaltonen, Ojamäki; Garlent, Diem, Meyer; Schreiber, Smirnovs, Derungs; Lindemann.
Ambri-Piotta: Conz; Heed, Zaccheo Dotti; Virtanen, Pezzullo; Fohrler, McIsaac; Isacco Dotti; Bürgler, Heim, Kneubuehler; De Luca, Spacek, Dauphin; Pestoni, Landry, Lilja; Grassi, Kostner, Douay; Hofer.
Bemerkungen: Kloten ohne Ramel, Sidler, Steiner (alle verletzt) und Metsola (überzähliger Ausländer), Ambri-Piotta ohne Zwerger (verletzt) und Juvonen (krank).
Der EV Zug ist zum Abschluss der Qualifikation in eine Resultatkrise geschlittert. Die Zentralschweizer hatten acht Partien in Serie verloren, ehe sie am Samstag gegen Servette wieder einmal als Sieger vom Eis konnten. Es war aber offenbar nur ein Strohfeuer, denn gegen Lausanne fielen die Zuger wieder in alte Fahrwasser zurück und verloren 1:4.
Und dies, obwohl im Direktduell mit den Waadtländern noch auf dem Spiel stand, welche Mannschaft die Regular Season im dritten Rang abschliessen würde. Mikka Salomäki (22.), Jason Fuchs (36.) und Damien Riat (38.) sorgten im zweiten Abschnitt für klare Verhältnisse, wobei der Finne Salomäki an allen drei Treffern beteiligt war.
Lausanne - Zug 4:1 (0:0, 3:0, 1:1)
7476 Zuschauer. - SR Borga/Urban (AUT), Wolf/Duc.
Tore: 22. Salomäki (Riat) 1:0. 36. Fuchs (Riat, Salomäki) 2:0. 38. Riat (Salomäki, Fuchs) 3:0. 48. Sheen (Wingerli) 3:1. 55. Rochette (Suomela, Frick) 4:1.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Lausanne, 6mal 2 Minuten gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Suomela; Martschini.
Lausanne: Pasche; Glauser, Djoos; Pilut, Marti; Heldner, Frick; Genazzi; Rochette, Suomela, Sekac; Riat, Fuchs, Salomäki; Bozon, Jäger, Raffl; Holdener, Almond, Pedretti; Hügli.
Zug: Genoni; Gross, Muggli; Schlumpf, Senteler; Nussbaumer, Riva; Balestra; Martschini, Kovar, Herzog; Eder, Michaelis, Biasca; Simion, Wingerli, Sheen; Allenspach, Leuenberger, Suri; Derungs.
Bemerkungen: Lausanne ohne Perrenoud (verletzt), Haapala und Kovacs (beide überzählige Ausländer), Zug ohne Bengtsson, Geisser, Hansson, Hofmann, O'Neill und Stadler (alle verletzt).
Für Lugano war die letzte Runde der Qualifikation ein Vorbereitungsspiel unter Wettkampfbedingungen. Entsprechend überrascht es nicht, schien die Mannschaft von Luca Gianinazzi nicht voll bei der Sache gegen die Rapperswil-Jona Lakers. 4:1 führten die St. Galler in ihrem letzten Auftritt der Saison kurz vor Spielhälfte, Roman Cervenka hatte die Lakers bereits in der ersten Minute in Front gebracht.
Zwar bäumten sich die Südtessiner vor dem anstehenden Derby-Duell gegen Ambri-Piotta doch noch einmal auf und kamen durch Mark Arcobello und Calvin Thürkauf innert 56 Sekunden wieder heran (32.). Zwei Treffer ins leere Gehäuse besiegelten aber in den Schlussminuten die 3:6-Niederlage der Luganesi.
Lugano - Rapperswil-Jona Lakers 3:6 (1:2, 2:2, 0:2)
4469 Zuschauer. - SR Lemelin (USA)/Mollard, Obwegeser/Meusy.
Tore: 1. (0:44) Cervenka (Moy) 0:1. 10. Zangger 0:2. 16. Tennyson 1:2. 21. (20:49) Noreau (Cervenka/Powerplaytor) 1:3. 29. Wetter (Lammer) 1:4. 32. (31:02) Arcobello (Fazzini, Alatalo) 2:4. 32. (31:58) Thürkauf (Patry, Joly) 3:4. 59. (58:47) Cervenka 3:5 (ins leere Tor). 60. (59:20) Wetter 3:6 (ins leere Tor).
Strafen: je 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Thürkauf; Cervenka.
Lugano: Fatton; Andersson, LaLeggia; Jesper Peltonen, Alatalo; Tennyson, Wolf; Hausheer; Joly, Thürkauf, Kempe; Zanetti, Ruotsalainen, Patry; Fazzini, Arcobello, Verboon; Cormier, Canonica, Aleksi Peltonen; Jeremi Gerber.
Rapperswil-Jona Lakers: Punnenovs; Noreau, Maier; Aebischer, Djuse; Baragano, Leslie; Vouardoux, Colin Gerber; Zangger, Moy, Cervenka; Wick, Wetter, Lammer; Frk, Cajka, Forrer; Hornecker, Taibel, Alge.
Bemerkungen: Lugano ohne Granlund, Guerra, Morini, Schlegel, Walker (alle verletzt), Carr, Koskinen und Quenneville (alle überzählige Ausländer), Rapperswil-Jona Lakers ohne Albrecht, Capaul, Connolly, Dünner, Jensen, Nyffeler, Rask (alle verletzt), Meyer und Schroeder (beide krank). Lugano von 58:17 bis 58:47 und 59:11 bis 59:20 ohne Torhüter.
Mit einem Sieg und im Falle einer Niederlage ohne Punkte des SC Bern hätte sich der HC Davos noch auf Rang 5 vorarbeiten können. Mit ersterem klappte es beim 4:1 gegen Schlusslicht Ajoie problemlos, zweiteres blieb aus, womit den HCD ab dem 16. März ein Viertelfinal-Duell gegen Lausanne erwartet.
Valentin Nussbaumer glänzte in Pruntrut mit zwei Toren, womit der 23-jährige Flügel, ein ehemaliger Ajoie-Junior, mit 21 Treffern in der Regular Season einen deutlichen persönlichen Bestwert aufstellt.
Ajoie - Davos 1:4 (1:1, 0:1, 0:2)
4051 Zuschauer. - SR Dipietro/Hungerbühler, Kehrli/Gurtner.
Tore: 14. Asselin (Brennan, Timashov/Powerplaytor) 1:0. 18. Nussbaumer (Nordström, Dominik Egli) 1:1. 35. Stransky (Jung, Fora) 1:2. 53. Nussbaumer (Fora, Bristedt/Powerplaytor) 1:3. 60. (59:06) Bristedt (Nordström, Stransky) 1:4 (ins leere Tor).
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Ajoie, 2mal 2 Minuten gegen Davos.
PostFinance-Topskorer: Audette; Stransky.
Ajoie: Ciaccio; Scheidegger, Brennan; Thiry, Fischer; Birbaum, Zgraggen; Pilet; Hazen, Devos, Schmutz; Sopa, Romanenghi, Timashov; Asselin, Frossard, Audette; Arnold, Rundqvist, Bozon; Sciaroni.
Davos: Senn; Dominik Egli, Dahlbeck; Guebey, Näkyvä; Fora, Jung; Minder, Lichtensteiger; Stransky, Corvi, Nussbaumer; Ambühl, Mustonen, Parrée; Wieser, Nordström, Bristedt; Frehner, Chris Egli, Barandun.
Bemerkungen: Ajoie ohne Fey, Gauthier (beide verletzt) und Gelinas (überzähliger Ausländer), Davos ohne Gredig, Hammerer, Knak, Prassl, Schneeberger (alle verletzt) und Rasmussen (überzähliger Ausländer). Ajoie von 57:41 bis 59:06 ohne Torhüter.
Für Fribourg-Gottéron geht es sportlich schon länger um nicht mehr viel, seit der Qualifikationssieg ausser Reichweite ist. Wenn der SC Bern zum Zähringer Derby zu Besuch kommt, mobilisiert die Equipe von Christian Dubé aber ihre Kräfte. 4:3 setzten sich die Freiburger in der abermals ausverkauften Freiburger Arena in der Verlängerung durch. Ryan Gunderson gelang der entscheidende Treffer zur dritten Führung der Drachen in diesem Spiel in der 62. Minute im Powerplay.
Fribourg-Gottéron - Bern 4:3 (1:0, 1:2, 1:1, 1:0) n.V.
9075 Zuschauer. - SR Hebeisen/Kohlmüller (GER), Steenstra (CAN)/Stalder.
Tore: 10. Mottet (Sörensen, Gunderson) 1:0. 29. (28:26) Kummer (Ritzmann, Sablatnig) 1:1. 30. (29:02) Lehmann (Scherwey, Baumgartner) 1:2. 33. Etter (Schmid, Streule) 2:2. 51. (50:17) Streule (Schmid, Etter) 3:2. 52. (51:09) Ritzmann 3:3. 62. Gunderson (DiDomenico/Powerplaytor) 4:3 (ohne Torhüter).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 1mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Sörensen; Kahun.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Jecker; Diaz, Borgman; Sutter, Streule; Dufner; Sörensen, Emmerton, Mottet; Marchon, Walser, Jörg; Sprunger, Schmid, Binias; Bertschy, De la Rose, DiDomenico; Etter.
Bern: Wüthrich; Untersander, Nemeth; Loeffel, Kreis; Pokka, Kindschi; Honka, Paschoud; Lehmann, Baumgartner, Scherwey; Vermin, Kahun, Luoto; Bader, Sceviour, Moser; Sablatnig, Kummer, Ritzmann.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Bykov, Wallmark (beide verletzt) und Grégoire (überzähliger Ausländer), Bern ohne Maurer (gesperrt), Reideborn (überzähliger Ausländer) und Knight (verletzt). Fribourg-Gottéron von 60:52 bis 61:07 ohne Torhüter. (abu/sda)
Von mir aus gesehen ein klarer 2er für Unsportmanlike Conduct.
So, und nun freut euch (zumindest die meisten) auf die beste Zeit des Jahres!