Connor McDavid verzichtet auf Millionen, um den Stanley Cup anzugreifen
Einen Tag vor dem NHL-Saisonstart ist die grösste Frage geklärt. Connor McDavid hat seinen Vertrag bei den Edmonton Oilers am späten Montagabend vorzeitig um zwei weitere Jahre verlängert. Das ist für die Oilers in zweierlei Hinsicht ein wichtiges Zeichen.
THE CAPTAIN 🫡
— Edmonton Oilers (@EdmontonOilers) October 6, 2025
The #Oilers have signed forward Connor McDavid to a two-year contract extension with an AAV of $12.5 million! pic.twitter.com/UYpGe4NKkx
Einerseits geht es um den Zeitpunkt. Zwar läuft McDavids aktueller Vertrag noch bis Ende der in der Nacht auf Mittwoch startenden Saison und der Starstürmer hätte damit bis am 1. Juli 2026 nur exklusiv mit Edmonton verhandeln dürfen. Aber die Unsicherheit und die unangenehmen Fragen, die unweigerlich aufgetaucht wären, je länger McDavid nicht unterschrieben hätte, hätten das Potenzial gehabt, für massive Unruhe im Team zu sorgen. Diese Gefahr besteht nun nicht mehr.
Das noch viel grössere Zeichen ist allerdings der Vertrag, den McDavid unterschrieben hat. Der beste Eishockeyspieler der Welt verlängerte seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre mit einem Jahreslohn von 12,5 Millionen US-Dollar. Das ist – vergleichsweise – ein Schnäppchen.
Natürlich sind 12,5 Millionen sehr viel Geld. Aber nicht für die aktuellen NHL-Verhältnisse und nicht für einen Spieler von der Qualität eines Connor McDavid. In der aktuellen Saison beläuft sich der Salary Cap auf 95,5 Millionen. Nächste Saison könnte die Lohnobergrenze schon auf 107 Millionen statt wie bislang angenommen auf 104 Millionen steigen.
Steigt der Salary Cap, steigen auch die Löhne der Spitzenspieler. Das hat nicht zuletzt Kirill Kaprizov bewiesen. Der russische Starstürmer der Minnesota Wild hat seinen Vertrag ebenfalls vorzeitig verlängert (allerdings um acht Jahre) und kassiert künftig 17 Millionen Dollar pro Saison – 4,5 Millionen mehr als McDavid. Auch Edmonton-Teamkollege Leon Draisaitl (14 Mio.), Toronto-Star Auston Matthews (13,25 Mio.) oder Colorado-Stürmer Nathan MacKinnon (12,6 Mio.) werden in der Saison 2026/27 mehr verdienen als «McJesus».
The best player in the world sacrifices $12.6M over the next two seasons to (hopefully) finally win his first Stanley Cup. A truly unbelievable bargain. pic.twitter.com/wTXoypfwr9
— dom 📈 (@domluszczyszyn) October 6, 2025
Das Maximum, das ein einzelner NHL-Spieler pro Saison verdienen kann, ist 20 Prozent des Salary Caps. Beläuft sich die Lohnobergrenze für 2026/27 tatsächlich auf 107 Millionen, dann hätte McDavid für bis zu 21,4 Millionen jährlich unterschrieben können. Oder anders formuliert: Der 28-jährige Kanadier verzichtete auf beinahe neun Millionen.
Dieses Geld – Stand jetzt hat Edmonton für die nächste Saison mit McDavid, Draisaitl und Evan Bouchard unter Vertrag zwischen 22 und 25 Millionen an Cap Space zur Verfügung – soll General Manager Stan Bowman nutzen, um die Mannschaft gezielt zu verstärken. Es ist offensichtlich, dass McDavid den Stanley Cup in Edmonton gewinnen möchte. Dafür brauchen die Oilers aber stabilere Goalies und mehr Härte und Skorerpunkte aus den hinteren Reihen.
Wenn es den Oilers bis 2028 nicht gelingt, eine Meistermannschaft zusammenzustellen, dann könnte ein Abgang von McDavid trotzdem realistisch werden. Und dann dürfte der Superstar auf dem offenen Markt auch so richtig absahnen.