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Unwiderstehlich: Die ZSC Lions stehen ohne Niederlage im Playoff-Final

Reto Suri von Zug nach der Niederlage und seinem letzten Spiel seiner Karriere beim Eishockey Playoff 1/2 Final, Spiel 4 der National League zwischen dem EV Zug und den ZSC Lions am Montag, 8. April 2 ...
Mit der Niederlage endete die Karriere von Zugs Reto Suri.Bild: keystone

Unwiderstehlich: Die ZSC Lions stehen ohne Niederlage im Playoff-Final

Die ZSC Lions marschieren weiter durch die Playoffs der National League. Nach dem 2:0-Erfolg in Zug stehen die Zürcher nach dem Minimalpensum im Final. In der anderen Serie hat Lausanne nach dem dritten Sieg gegen Fribourg-Gottéron nun drei Matchpucks.
08.04.2024, 22:2808.04.2024, 22:59
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EV Zug – ZSC Lions 0:2

Serie 0:4

Die Playoffs sind in aller Regel die spannendste und – aufgrund der hohen Intensität mit Partien im Zweitagesrhythmus – anstrengendste Zeit einer Eishockeysaison. Für die ZSC Lions gilt dies zwar auch, aber die Zürcher konnten sich als einziges Team bisher phasenweise ausruhen. Zuerst nach dem 4:0 in den Viertelfinals gegen Biel, und auch die Serie gegen den EV Zug endete am Montagabend zum frühestmöglichen Zeitpunkt nach vier Spielen.

Die Zuercher mit Derek Grant , mitte, feiern das Tor zum 0:1 beim Eishockey Playoff 1/2 Final, Spiel 4 der National League zwischen dem EV Zug und den ZSC Lions am Montag, 8. April 2024 in Zug. (KEYST ...
Derek Grant (Mitte) traf schon wieder.Bild: keystone

0:2 unterlag Zug im vierten Aufeinandertreffen mit dem Titelfavoriten. Damit blieben die Innerschweizer auch im zweiten Heimspiel nach dem 0:1 in Spiel 2 ohne Tor und Simon Hrubec im Gehäuse des ZSC kam in seinem achten Playoff-Einsatz zum bereits dritten Shutout.

Achtes Tor von Derek Grant

Der Erfolg der Zürcher ist so verdient, wie erwartet, denn das Team von Marc Crawford hatte von Beginn an mehr Spielanteile, auch wenn sie diese im ersten Spielabschnitt noch nicht in Zählbares ummünzen konnten. Nach der ersten Pause dauerte es aber nicht lange, bis sich Leonardo Genoni im Tor der Zuger ein erstes Mal bezwingen lassen musste: Jesper Fröden zog in der 22. Minute energisch aufs Tor und Playoff-Topskorer Derek Grant erzielte mit dem Nachschuss sein achtes Tor.

Die Zuger besassen in der Folge zwar zwei Möglichkeiten im Powerplay, blieben aber weitgehend harmlos. Der ZSC wiederum liess seine Klasse im Überzahlspiel nach Spielhälfte aufblitzen, als Sven Adrighetto mit einem Querpass Denis Malgin bediente, der die Scheibe im Tor unterbrachte.

PostFinance Topscorer Sven Andrighetto von Zuerich beim Eishockey Playoff 1/2 Final, Spiel 4 der National League zwischen dem EV Zug und den ZSC Lions am Montag, 8. April 2024 in Zug. (PostFIinance/KE ...
Die Ex-NHL-Spieler Denis Malgin (links) und Sven Andrighetto feiern.Bild: keystone

Sieben Tage Pause für die Lions

Am nächsten kam der EVZ einem Treffer wenig später, als Fabrice Herzog den Pfosten traf und Patrick Geering für den ZSC kurz vor der Linie klären konnte. Damit endet für den EVZ die Saison zum zweiten Mal in Folge nach den beiden Meistertiteln in den Halbfinals. Für die ZSC Lions stehen derweil wie schon nach der Serie gegen Biel sieben Tage Pause an. Die Finalserie beginnt am 16. April.

Zug – ZSC Lions 0:2 (0:0, 0:2, 0:0)
7200 Zuschauer. - SR Lemelin (USA)/Hebeisen, Fuchs/Urfer.
Tore: 22. Grant (Frödén) 0:1. 34. Malgin (Andrighetto/Powerplaytor) 0:2.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Zug, 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Herzog; Andrighetto.
Zug: Genoni; Bengtsson, Geisser; Hansson, Stadler; Schlumpf, Gross; Leon Muggli; O'Neill, Michaelis, Herzog; Simion, Kovar, Wingerli; Martschini, Senteler, Suri; Derungs, Leuenberger, Allenspach; Tim Muggli.
ZSC Lions: Hrubec; Weber, Kukan; Lehtonen, Geering; Trutmann, Marti; Chris Baltisberger, Phil Baltisberger; Andrighetto, Malgin, Balcers; Frödén, Grant, Denis Hollenstein; Rohrer, Lammikko, Baechler; Riedi, Sigrist, Schäppi.
Bemerkungen: Zug ohne Biasca, Hofmann, Riva (alle verletzt), Eder und Sheen (beide überzählige Ausländer), ZSC Lions ohne Harrington (überzähliger Ausländer). Zug ab 57:50 ohne Torhüter.

Lausanne – Fribourg-Gottéron 3:1

Serie 3:1

Lausanne steht 60 Minuten vor dem grössten Erfolg der Vereinsgeschichte. Es braucht nur noch einen Sieg, um erstmals in einen Playoff-Final der National League einzuziehen. Nach einem 3:1 im vierten Spiel führen die Waadtländer gegen Fribourg-Gottéron in der Serie ebenfalls mit 3:1.

Tim Bozon brachte die Waadtländer in der 47. Minute ein zweites – und diesmal entscheidendes – Mal in Führung. Es war das erste Tor in diesen Playoffs des Stürmers, der im Viertelfinal gegen Davos noch als unfairer Prügler aufgefallen war.

L'attaquant lausannois Tim Bozon, droite, celebre son but lors de l'acte 4 des demi-finales des play-off du championnat suisse de hockey sur glace de National League entre Lausanne HC et HC  ...
Bozon (rechts), Mitspieler und Fans jubeln.Bild: keystone

Im Gegensatz zum dritten Spiel, das Lausanne am Samstag in Freiburg als klar unterlegenes Team «gestohlen» hatte, bekämpften sich die beiden Teams diesmal auf Augenhöhe. Das bessere Ende hatte am Ende wiederum der LHC. In der Schlussminute machte Théo Rochette ins leere Tor den Sieg perfekt.

Die Drachen treffen nicht mehr

Gottérons Hauptproblem ist schnell ausgemacht. Zwischen dem 2:2-Ausgleich im Mitteldrittel von Spiel 2 bis zu Chris DiDomenicos 1:1 am Montagabend im letzten Drittel des vierten Spiels sind die Freiburger – notabene die offensiv stärkste Mannschaft der Qualifikation – mehr als 174 Minuten ohne eigenen Torerfolg geblieben.

L'attaquant lausannois Cody Almond, centre, lutte pour le puck avec l'attaquant du fribourg Christopher DiDomenico, droite, lors de l'acte 4 des demi-finales des play-off du championnat ...
DiDomenico (rechts) und Co. finden kaum einen Weg an LHC-Keeper Hughes vorbei.Bild: keystone

Zum einen agiert Lausannes Goalie Connor Hughes in seinen ersten Playoffs überhaupt in Hochform, zum anderen zeigen sich die Gottéron-Stürmer zu wenig zielstrebig. Während die Lausanner schnell den Abschluss suchen, wird bei Fribourg zu kompliziert und unentschlossen der Puck hin und her geschoben – gerade auch im Powerplay.

Raffl dominant

Schliesslich zählt der LHC mit Michael Raffl den neben den beiden Torhütern überragenden Spieler dieser Romand-Serie in seinen Reihen. Der Captain und NHL-Veteran aus Österreich sorgt für die offensiven Glanzlichter. Sein Handgelenkschuss in die hohe Ecke, mit dem er Reto Berra 62 Sekunden vor der zweiten Pause erstmals bezwang, war ein Leckerbissen.

Auch deshalb steht der Qualifikationszweite Fribourg-Gottéron nun am Mittwoch mit dem Rücken zur Wand. Seit Lausannes Sieg in der dritten Verlängerung im zweiten Spiel hat das Momentum klar an den Genfersee gewechselt.

Wer fordert im Final die ZSC Lions heraus?

Lausanne – Fribourg-Gottéron 3:1 (0:0, 1:0, 2:1)
9600 Zuschauer. - SR Tscherrig/Wiegand, Obwegeser/Cattaneo.
Tore: 39. Raffl (Bozon, Jäger) 1:0. 43. DiDomenico (Bykov) 1:1. 47. Bozon (Jäger) 2:1. 60. (59:47) Rochette (Holdener) 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: je 4mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Suomela; Sörensen.
Lausanne: Hughes; Glauser, Djoos; Heldner, Frick; Pilut, Genazzi; Jelovac; Rochette, Suomela, Sekac; Riat, Fuchs, Kovacs; Bozon, Jäger, Raffl; Holdener, Almond, Pedretti; Kenins.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Jecker; Diaz, Borgman; Dufner, Streule; Seiler; Sörensen, Wallmark, Bykov; Bertschy, De la Rose, DiDomenico; Marchon, Walser, Jörg; Sprunger, Schmid, Mottet; Binias.
Bemerkungen: Lausanne ohne Bougro, Marti, Perrenoud (alle verletzt), Haapala und Salomäki (beide überzählige Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Etter (krank), Emmerton (verletzt) und Grégoire (überzähliger Ausländer). Fribourg-Gottéron von 58:15 bis 58:46 und 59:28 bis 59:47 ohne Torhüter. (ram/sda)

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113 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Eeyore
08.04.2024 22:34registriert Februar 2020
Kaum zu glauben mit wie wenig Effort, die ZSC Lions mit 8-0 ins Finale gekommen sind. Chapeau!
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JabbaThaHutt
08.04.2024 22:30registriert März 2023
Dann doch ziemlich eindeutig diese Serie, schon erstaunlich wie dieser ZSC quasi im Schongang in den Final vorrückt. Eindeutig das beste Team in dieser Saison, das kann sogar ich anerkennen... Weder Lausanne noch Fribourg werden dem etwas entgegen zu setzen haben.
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Sonichu
08.04.2024 22:38registriert Dezember 2022
Die einzige offene Frage ist wie der ZSC reagieren kann, wenn sie (vielleicht auch unglücklich) verlieren. Wenn sie das auch nicht aus der Bahn wirft, sind sie in einer best of 7 Serie nicht zu stoppen, weder von Lausanne, noch von Fribourg.
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Ein Spiel, zwei Perspektiven – Almond auf Wolke sieben, Baltisberger optimistisch
Lausannes Cody Almond und Zürichs Chris Baltisberger reihten sich im gestrigen Playoff-Final-Spiel beide in die lange Liste der Torschützen ein. Weil sich Lausanne vor allem dank eines bärenstarken Mitteldrittels durchsetzte, kommt es nun am Dienstag zu einer Finalissima. Während Almond noch immer auf Wolke sieben schwebt, will Chris Baltisberger endlich einen Titel im eigenen Stadion gewinnen.

Chris Baltisberger ist bei den ZSC Lions ein sogenanntes Urgestein. Trotzdem gibt es auch für ihn noch Premieren. Am Dienstag wird er erstmals eine Finalissima zuhause spielen. Das macht den Frust des verlorenen sechsten Spiels wett.

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