Der Schweizer Meister und die «Drachen» aus Freiburg schafften es in der Champions Hockey League zum ersten Mal unter die letzten Acht, indem sie sich in den Achtelfinals gegen JYP Jyväskylä respektive KalPa Kuopio durchsetzten. Die Schweizer bezwangen die Finnen jeweils knapp, aber immerhin.
Nach dem 2. (KalPa) und dem 10. (JYP) der finnischen Liga warten auf den SCB und Gottéron nun mindestens ebenso machbare Aufgaben: Sparta Prag, momentan 6. in der tschechischen Extraliga und Vitkovice Ostrava, als 10. noch knapp auf einem Playoffplatz.
Der Hauptstadtklub mit dem grossen «S» als Logo ist klar als stärkerer der beiden tschechischen Kontrahenten einzuschätzen. Die momentane Klassierung täuscht etwas darüber hinweg, dass Sparta, obwohl der letzte Meistertitel neun Jahre zurückliegt, in Tschechien zu den Spitzenteams zu zählen ist.
In der CHL steht der Spengler-Cup-Sieger von 1962 und 1963 erstmals im Viertelfinal, obwohl letztes Jahr mit Genève-Servette (Gruppenphase) und den ZSC Lions (Sechzehntelfinal) gleich zwei Schweizer Bewerber bezwungen wurden. In der diesjährigen Ausgabe reichte nach einer souveränen Gruppenphase (3 Siege) ein Minimalaufwand in der ersten K.o.-Runde gegen Kärpät Oulu. Die Prager bezwangen die Finnen nach einem 1:1 im Hinspiel durch ein in der Verlängerung erzwungenes 1:0.
Gar nicht gut sah es im Achtelfinal gegen HV71 Jönköping aus, als Sparta mit einem 2:4 ans Rückspiel in Schweden reiste. Das Team mit dem ins Alter gekommenen Ex-Klotener Jaroslav Hlinka (39) zeigte aber Moral und gewann in Jönköping gleich mit 5:0. Überragend dabei ihr CHL-Topskorer Lukas Pech mit zwei Toren und einem Assist.
Trotz Pechs bisher 8 Punkten in der Champions Hockey League (5 Tore/3 Assists) braucht sich der SCB nicht zu fürchten, schliesslich hat Mark Arcobello auch schon so viele Zähler auf dem Konto und Andrew Ebbett sowie Martin Plüss nur einen weniger. Dazu können die Berner auf Leonardo Genoni zählen, den mit 195 Paraden bisher abwehrstärksten Goalie.
Das Team aus Ostrava gehört wie Sparta Prag zu den Traditionsmannschaften in Tschechien, die beiden haben sogar 1936 gegeneinander das allererste Spiel in der tschechischen Liga bestritten. in der Meisterschaft spielt Vitkovice, das 1952 und 1981 Meister wurde, in den letzten Jahren aber nicht aber nicht mehr vorne mit. In der CHL ist es nur dank seinem Status als Mitgründer dabei, der aber schon nächstes Jahr nicht mehr zur Teilnahme berechtigt. Bis zu dieser Saison hiess die Mannschaft übrigens Vitkovice Steel, integrierten dann den Sponsoren im Namen und nennen sich seither HC Vitkovice Ridera.
Umso mehr ist der europäische Vorstoss in den Viertelfinal als Exploit zu werten. Nach einer nur mit Glück und drei Niederlagen überstandenen Gruppenphase glänzte das Team dann gegen Nitra und eliminierte den slowakischen Meister gleich mit dem Gesamtskore von 12:0 (7:0/5:0). Im Achtelfinal musste auch noch ausgerechnet der tschechische Meister daran glauben, wenn auch knapp – Bili Tygri Liberec unterlag im zweiten Spiel in der Verlängerung.
Will Fribourg guten Rat, dann sollten sie sich an den EVZ wenden, denn die Zuger bezwangen Vitkovice 2014 in der CHL-Gruppenphase gleich zwei Mal. Aber grundsätzlich kann sich Gottéron auch mit gutem Gewissen auf seine Qualität verlassen, denn insbesondere Jung-Verteidiger Yannick Rathgeb (9 Punkte), der Matchwinner gegen Kuopio, und der Tscheche Roman Cervenka (8 Punkte) zeigten sich auf europäischem Eis in blendender Form.
Den dritten Schweizer Bewerber machen dann heute Abend (ab 19.45 Uhr, wir tickern live!) die ZSC Lions und Lugano unter sich aus. Der Sieger trifft im Viertelfinal dann aber nicht auf ein weiteres Team aus Tschechien, sondern auf eins aus Schweden: die Växjö Lakers.
die hätten eher die freiburger fragen sollen, wie man nicht 6:1 gegen die berliner verliert :P