Sport
Eishockey

Zehn-Tore-Spiel: ZSC Lions siegen in Zug – HCD schlägt Rappi nach Wende

Zuerichs Mikko Lehtonen, links, und Lucas Wallmark bejubeln das Tor zum 2:4 im Eishockey Qualifikationsspiel der National League zwischen dem EV Zug und den ZSC Lions am Sonntag, 27. November 2022 in  ...
Lehtonen (links) und Wallmark bejubeln den Zürcher Treffer zur 4:2-Führung.Bild: keystone

Zehn-Tore-Spiel: ZSC siegt in Zug – HCD schlägt Rappi nach Wende

27.11.2022, 22:1627.11.2022, 22:26
Mehr «Sport»

Zug – ZSC Lions 4:6

Ein Torspektakel im ersten Saisonduell zwischen den beiden diesjährigen Playoff-Finalisten mündete in einem Sieg für die ZSC Lions. Die Zürcher setzten sich bei Titelverteidiger Zug 6:4 durch.

Die Torausbeute war mitunter ein Grund, weshalb dem ZSC im Frühjahr nach einer 3:0-Führung nach Siegen im Playoff-Final gegen Zug der zehnte Meistertitel entglitt. In den letzten vier Partien jener Best-of-7-Serie gelangen den Lions nur drei Treffer. Im ersten Aufeinandertreffen nach der verlorenen Finalissima wurde den Zürchern das Toreschiessen vergleichsweise leicht gemacht; im ersten Drittel auch dank gütiger Mithilfe des Gegners. Gleich drei Mal wurde EVZ-Goalie Leonardo Genoni zwischen der 4. und 16. Minute bezwungen, stets wurde der Puck von einem Zuger Spieler abgelenkt. Besonders kurios war das 2:0 des ZSC, als Brian O'Neill ein Abschluss von Denis Hollenstein von hinter der Torlinie mit der Schulter ins eigene Tor beförderte.

Zugs PostFinance Top Scorer Jan Kovar, links, gegen Zuerichs Lucas Wallmark im Eishockey Qualifikationsspiel der National League zwischen dem EV Zug und den ZSC Lions am Sonntag, 27. November 2022 in  ...
Zugs Kovar legt sich Wallmark.Bild: keystone

Die beidem Topteams lieferten sich ohne grosse taktische Fesseln einen munteren Schlagabtausch mit vielen Toren auf beiden Seiten. 2:0, 3:1, 4:2, 4:4 und 6:4 lautete die Torfolge aus Sicht der siegreichen Gäste. Die Vorentscheidung fiel zu Beginn des letzten Drittels, als der ZSC 34 Sekunden nach Wiederbeginn mit einem Powerplaytor des Finne Juho Lammikko auf 6:4 erhöhte. Unmittelbar zuvor hatte Zugs Dario Simion den vermeintlichen Ausgleich erzielt. Doch das 5:5 wurde nach einer erfolgreichen Coach's Challenge des ZSC wegen Offsides aberkannt.

Für den ZSC war der Prestige-Sieg nach dem Ausscheiden in der Champions Hockey League unter der Woche vor allem in psychologischer Sicht wichtig. In der Tabelle liegen die Lions nach Verlustpunkten auf Platz 2. Der EVZ, mit drei Spielen mehr und ebenso vielen Punkten weniger als der ZSC im 6. Rang klassiert, verpasste es hingegen, die Woche mit einem dritten Sieg perfekt abzuschliessen. Am Mittwoch hatten die Zentralschweizer als einziger Schweizer Klub den Einzug in die Viertelfinals der Champions Hockey League geschafft, am Samstag siegten sie auswärts gegen die Rapperswil-Jona Lakers 2:1.

Zug - ZSC Lions 4:6 (1:3, 3:2, 0:1)
6850 Zuschauer. - SR Wiegand/Eriksson, Stalder/Meusy.
Tore: 4. Riedi (Wallmark) 0:1. 8. Denis Hollenstein (Bodenmann, Lammikko) 0:2. 12. Hofmann (Simion, Herzog/Powerplaytor) 1:2. 16. Andrighetto (Sigrist) 1:3. 22. O'Neill (Martschini) 2:3. 26. (25:09) Wallmark (Riedi, Texier) 2:4. 26. (25:21) Senteler 3:4. 31. Cehlarik (Martschini/Powerplaytor) 4:4. 38. Bodenmann (Trutmann, Denis Hollenstein) 4:5. 41. (40:34) Lammikko (Powerplaytor) 4:6.
Strafen: je 4mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Kovar; Kukan.
Zug: Genoni; Stadler, Djoos; Schlumpf, Kreis; Geisser, Nussbaumer; Vogel; Martschini, O'Neill, Cehlarik; Simion, Kovar, Hofmann; Zehnder, Senteler, Herzog; Allenspach, Leuenberger, Abdelkader; Suri.
ZSC Lions: Hrubec; Weber, Lehtonen; Kukan, Geering; Phil Baltisberger, Marti; Trutmann; Riedi, Wallmark, Texier; Bodenmann, Lammikko, Denis Hollenstein; Azevedo, Andrighetto, Sigrist; Chris Baltisberger, Diem, Bachofner; Sopa.
Bemerkungen: Zug ohne Fatton, Gross, Hansson, Luca Hollenstein und Klingberg (alle verletzt), ZSC Lions ohne Schäppi (verletzt), Waeber (krank) und Roe (überzähliger Ausländer). Zug von 56:56 bis 57:40 ohne Torhüter.

Davos – SCRJ Lakers 2:1

Der HC Davos setzte sich im Heimspiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers nach einem 0:1-Rückstand mit 2:1 durch und schloss in der Tabelle bis auf einen Punkt zu den St.Gallern auf. 6547 Zuschauer kamen in der zum zweiten Mal in dieser Saison ausverkauften Davoser Arena in den Genuss des ersten HCD-Heimsiegs seit über einem Monat.

Davos' Matej Stransky, rechts, bejubelt sein 2-1 mit Dominik Egli, beim Eishockey Spiel der National League zwischen dem HC Davos und den SC Rapperswil-Jona Lakers, am Sonntag, 27. November 2022, ...
HCD-Topskorer Stransky wird von Egli geherzt. Bild: keystone

Für den Umschwung sorgte der Gastgeber in einem von Strafen geprägten Mitteldrittel. Erst gelang Raphael Prassl (29.) in Unterzahl der 1:1-Ausgleich. 42 Sekunden vor der zweiten Pause vollendete Topskorer Matej Stranksy in doppelter Überzahl eine schöne Passstafette zur erstmaligen Davoser Führung.

Die Lakers, die erneut ohne ihren verletzten Topskorer Roman Cervenka auskommen mussten, waren im Startdrittel durch einen schönen Hocheckschuss von Gian-Marco Wetter in Führung gegangen. Der 22-jährige Stürmer hatte im Februar 2019 mit dem HCD in der National League debütiert und liess sich sogleich in die Torschützenliste eintragen. Er traf beim 3:1-Sieg gegen … die Rapperswil-Jona Lakers, die schon damals einen 1:0-Vorsprung aus der Hand gaben.

Davos - Rapperswil-Jona Lakers 2:1 (0:1, 2:0, 0:0)
6547 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stricker/Vikman (FIN), Altmann/Burgy.
Tore: 13. Wetter (Schroeder, Noreau) 0:1. 29. Prassl (Knak/Unterzahltor!) 1:1. 40. (39:18) Stransky (Corvi, Dominik Egli/bei 5 gegen 3) 2:1.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Davos, 8mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers.
PostFinance-Topskorer: Stransky; Moy.
Davos: Aeschlimann; Dominik Egli, Dahlbeck; Nygren, Paschoud; Fora, Jung; Minder, Barandun; Stransky, Corvi, Ambühl; Bristedt, Rasmussen, Nordström; Wieser, Prassl, Knak; Canova, Chris Egli, Nussbaumer.
Rapperswil-Jona Lakers: Meyer; Aebischer, Djuse; Noreau, Maier; Vouardoux, Profico; Baragano; Lammer, Albrecht, Eggenberger; Moy, Schroeder, Wetter; Zangger, Rowe, Brüschweiler; Wick, Dünner, Forrer; Cajka.
Bemerkungen: Davos ohne Frehner, Russo, Wellinger (alle verletzt) und Schmutz (krank), Rapperswil-Jona Lakers ohne Elsener, Jensen und Sataric (alle verletzt). Rapperswil-Jona Lakers von 58:35 bis 58:46 und ab 58:52 ohne Torhüter. (ram/sda)

Die Tabelle

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das sind die zehn reichsten Schweizer 2022
1 / 12
Das sind die zehn reichsten Schweizer 2022
Platz 1: Familie Kamprad. Geschätztes Vermögen: 54-55 Milliarden Franken. Möbel, Immobilien.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Diesen putzigen Tier-Orakeln machst du in Sachen WM-Prognosen nichts vor
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Am Ende dieser Entwicklung müsste eigentlich der nächste SCB-Titel stehen – Teil VI
Zug entgleitet im Schlussdrittel ein sicherer Sieg. Dan Tangnes steht vor seiner grössten Herausforderung. Die drei Gegentreffer im Schlussdrittel sind nicht das Problem. Aber die Art und Weise, wie die Zuger den sicheren Sieg aus den Händen gaben, der gegnerische Coach und Leonardo Genonis Form.

Die Niederlage hat Dan Tangnes sichtlich erschüttert. Sven Senteler hat kurz vor der zweiten Pause zum 3:1 getroffen (39.). Die Zuger dominieren die Berner im Mitteldrittel nach Belieben. Das wahre, das grosse Zug ist auferstanden. Oben auf der Medientribüne beginnt der Chronist der «Berner Zeitung» den Matchbericht in den Laptop zu tippen. Er muss pressieren und zeitig, praktisch mit der Schluss-Sirene fertig sein. Ein erfahrener Kollege mit «SCB-Affinität» warnt ihn freundlich: «Es ist zu früh für den Matchbericht. Es ist noch nicht vorbei.»

Zur Story