Im letzten Sommer wagte Dominik Egli den Schritt nach Schweden und wechselte von Davos nach Göteborg zum schwedischen Topteam Frölunda. Sein Ziel beim Wechsel war, aus der Komfortzone zu kommen, wie er bei seinem Transfer selbst sagte: «Ich möchte mich neu beweisen, um noch erfolgreicher zu werden.» Mit seinem ersten Jahr in Skandinavien zeigt sich der 26-Jährige nun zufrieden: «Es war keine schlechte Saison, ich bin sehr gut gestartet.» In der Weihnachtszeit erlitt er zwar eine Verletzung, durch die er sieben Spiele verpasste, trotzdem ist er der Meinung, das es insgesamt eine erfreuliche Premierensaison im Ausland war.
Allerdings sieht Egli weiterhin Luft nach oben: «Besonders wenn man auf die Statistik blickt, war es nicht meine beste Saison, doch ich konnte mich als Spieler weiterentwickeln, das ist das, was ich wollte und auch das, was zählt.» In 50 Spielen erzielte Egli sieben Tore und 16 Vorlagen.
In den Playoffs erreichte Frölunda das Halbfinal, in dem es gegen Lulea scheiterte. Im zweiten Spiel der Viertelfinalserie gegen Timra konnte Egli noch mit einem Hattrick überzeugen. Der gebürtige Frauenfelder wollte dies aber nicht unbedingt als grosses Highlight der Saison herausstreichen: «Wir hatten insgesamt als Team eine mega tolle Saison und es ist schade, haben wir den Final nicht erreicht. Aber klar, die drei Tore in einem Spiel waren speziell.»
Damit sich Egli genug früh für sein neues Abenteuer vorbereiten konnte, ist er bereits Ende Mai des letzten Jahres nach Göteborg gereist. «Ich hatte ein mega gutes Umfeld und es ist eine super Organisation», schwärmt der Verteidiger vom fünffachen schwedischen Meister. Auch in der Mannschaft hat sich Egli schnell wohlgefühlt.
Aus Eglis Sicht liegt der Unterschied zwischen der Schweizer und der schwedischen Liga besonders im Physischen: «In Schweden hast du jeweils weniger Zeit an der Scheibe und auch in der Breite ist die schwedische Liga besser. Dafür hat man in der Schweiz besonders durch die Ausländerregelung die besseren Einzelspieler. Insgesamt kann man sicher sagen, dass es zwei Top-Ligen sind.»
Wie fast jeder Eishockeyspieler träumt auch Egli von einem Vertrag in der NHL, doch seinen Fokus möchte er weiterhin auf Frölunda legen, wo er noch für ein Jahr einen Vertrag besitzt. «Ich möchte in der nächsten Saison in Schweden sicher noch einmal einen weiteren Schritt nach vorn machen und dann sehen wir, wohin es führt.» Auch eine mögliche Rückkehr in die heimische Liga schliesst Egli, der in der National Leauge bereits für vier verschiedene Teams auf dem Eis stand, nicht aus: «Das werde ich dann sicher anschauen, zuerst einmal möchte ich gut in die neue Saison starten und dann sehe ich weiter.»
Der aktuelle Fokus liegt aber jetzt bei der WM-Vorbereitung mit der Schweizer Nationalmannschaft. Letztes Jahr verpasste Dominik Egli die Weltmeisterschaft nur knapp. Beim letzten Kadercut wurde er aus dem Team gestrichen, das sensationell die Silbermedaille gewann. Obwohl er es nicht an den Grossanlass schaffte, verfolgte er die WM von zu Hause aus: «Es war mega cool für die Mannschaft und sie gewannen auch völlig verdient die Medaille. Es war sicher für das Schweizer Hockey im Allgemeinen eine tolle Weltmeisterschaft.»
Natürlich hofft der schwedische Legionär darauf, dieses Jahr im finalen WM-Kader dabei zu sein. Der letzte Kaderschnitt steht noch bevor. Derzeit ist unklar, ob die beiden NHL-Verteidiger Janis Moser und Jonas Siegenthaler zur Nationalmannschaft stossen werden, und wie viele Verteidiger tatsächlich noch aus dem Kader gestrichen werden. Die bisher einzige Weltmeisterschaft bestritt Egli vor drei Jahren in Finnland. Nach sieben Siegen in der Gruppenphase scheiterten die Schweizer als Gruppensieger an der US-Auswahl.
Für das kommende Turnier möchte Egli bei einer allfälligen Nominierung das, was er in der Liga gezeigt hat, auch auf internationalem Niveau auf das Eis bringen: «International hast du nochmals weniger Zeit und ist das ganze Spiel schneller. Ich möchte auch an der WM defensiv solid stehen und offensiv meine Qualitäten mit der Scheibe zeigen.»
Bereits am heutigen Donnerstag geht es für Egli und die Schweizer Nationalmannschaft mit dem letzten Vorbereitungsspiel auf schweizerischem Eis weiter. Im Rahmen der Betano Hockey Games trifft die Nati um 19:45 Uhr in Kloten auf Schweden, bevor am Wochenende in Tschechien gegen Finnland und Tschechien die letzten Spiele vor der WM stattfinden. Diese startet für die Eisgenossen am 9. Mai mit dem Eröffnungsspiel gegen den letzten Testspielgegner.