Endlich kennt man die Gegnerinnen der Schweizer Nationalmannschaft für die Heim-EM im nächsten Sommer. In einer Gruppe mit Norwegen, Island und Finnland darf sich die Schweiz gute Chancen ausrechnen für eine Viertelfinalqualifikation.
Doch die Teams aus dem hohen Norden sind nicht zu unterschätzen. Trainerin Pia Sundhage sagt zu der Gruppe: «Ich denke, wie jedes Team der Gruppe haben auch wir Chancen auf das Weiterkommen. Diesen Glauben müssen wir haben.»
Bilanz gegen die Schweiz: 13 Spiele, 8 Siege, 3 Remis, 2 Niederlagen
Letztes Spiel gegen die Schweiz: 0:0 an der WM 2023
Weltrangliste: Platz 16 (Schweiz: 23)
Trainerin: Gemma Grainger
In den letzten Jahren musste sich Norwegen mit kleineren Erfolgen zufrieden geben. Von der Qualität früherer Jahre sind die Skandinavierinnen, die von 1987 bis 2000 je einmal die WM und Olympia sowie zweimal den EM-Titel gewannen, recht weit entfernt.
An den letzten beiden Europameisterschaften kamen sie nicht über die Vorrunde hinaus, obwohl sie mit Ada Hegerberg und Caroline Graham Hansen speziell im Sturm exzellent besetzt sind. In der EM-Qualifikation mussten die Norwegerinnen als Dritte ihrer Gruppe hinter der Niederlande und Italien in die Playoffs. Dort gaben sie sich gegen Albanien und Nordirland keine Blösse.
Bilanz gegen die Schweiz: 8 Spiele, 2 Siege, 1 Remis, 5 Niederlagen
Letztes Spiel gegen die Schweiz: 2:1 für Island im Länderspiel vom April 2023
Weltrangliste: Platz 14
Trainer: Thorsteinn Halldorsson
Die Isländerinnen sind Stammgäste an den Europameisterschaften. Zum fünften Mal in Folge sind sie dabei, die Vorrunde überstanden sie aber nur einmal. Die Qualifikation für das Turnier in der Schweiz überstanden sie ohne Umweg über die Playoffs. Dabei gelang dem Team von Trainer Thorsteinn Halldorsson ein bemerkenswerter 3:0-Heimsieg gegen Deutschland.
Die isländischen Nationalspielerinnen sind über ganz Europa verteilt. Die 23-jährige Stürmerin Sveindis Jonsdottir spielt für Wolfsburg und sorgte vor wenigen Tagen für Schlagzeilen, als sie als erste Isländerin in der Champions League beim 6:1 gegen die AS Roma viermal traf – in nur 24 Minuten.
Bilanz gegen die Schweiz: 14 Spiele, 7 Siege, 4 Remis, 3 Niederlagen
Letztes Spiel gegen die Schweiz: 0:0 im Länderspiel vom April 2019
Weltrangliste: Platz 26
Trainer: Marko Saloranta
Der Leistungsausweis der finnischen Fussballerinnen ist nicht vergleichbar mit jenem von Norwegen oder Schweden, aber auch sie haben in der Vergangenheit sehr gute Spielerinnen hervorgebracht. 2005 wurde Finnland erst im EM-Halbfinal von Deutschland (1:4) gestoppt, unter anderem durch zwei Tore der früheren Schweizer Nationaltrainerin Inka Grings.
Das aktuelle Nationalteam ist immer für ein positives Resultat gut, Norwegen und die Niederlande gaben in diesem Jahr in der EM-Qualifikation in Finnland Punkte ab, Italien kassierte in Helsinki eine Niederlage. Ganz vorne stürmt die 36-jährige Rekordtorschützin Linda Sällström (51 Tore in 120 Länderspielen), ganz hinten steht die 38-jährige Tinja-Riikka Korpela vom Schweizer Meister Servette Chênois im Tor.
Die ersten zwei jeder Gruppe qualifizieren sich für die Viertelfinals, die vom 16. bis 19. Juli stattfinden.
Der Final steigt am 27. Juli in Basel, das mit dem St. Jakob-Park das grösste der acht EM-Stadien stellt. Die anderen Arenen stehen der Grösse nach in Bern, Genf, Zürich, St.Gallen, Luzern, Sitten und Thun. (riz/sda)