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FC Basel

Rückspiel Conference-League-Quali: Der FCB muss mindestens 2:0 gewinnen

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Der FC Basel steht beim Rückspiel in Kostanay vor einer schwierigen Mission.Bild: www.imago-images.de

Der FCB muss liefern – trotz Flugchaos

Für den FC Basel geht es am Donnerstag im kasachischen Kostanay um das Erhalten eines Saisonziels. Die Reise-Umstände mit anderthalbtägiger Verzögerung sollen gemäss den Verantwortlichen nicht als Alibi gelten.
03.08.2023, 09:0803.08.2023, 13:03
Céline Feller, Kostanay und Jakob Weber / ch media
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Am Dienstagabend kurz nach 18.30 Uhr ist das Chaos komplett. Der bereits um einen halben Tag verspätete Flug nach Kasachstan ist abgesagt. Der FC Basel muss seine Reise zum Rückspiel in der 2. Qualifikationsrunde für die Gruppenphase der Conference League erneut verschieben.

Schuld an der verzögerten Abreise ist ein Steinschlag und ein kaputtes Fenster im Cockpit des gecharterten Flugzeugs von Comlux Malta. Und weil die Reparatur länger dauert, müssen die Basler den Flug tatsächlich gleich mehrfach verschieben. Am Mittwochmorgen heisst es: Abflug 17 Uhr. Doch dieser verzögert sich weiter. Erst um 20.15 Uhr hebt die Maschine endlich in Richtung Tiflis ab. Knapp acht Stunden später – kurz nach 8 Uhr morgens kasachischer Zeit (plus vier Stunden) – landete das Flugzeug, das noch in Georgien für einen Tankstop zwischenlanden musste, im kasachischen Kostanay. Zwölf Stunden später ist der Anpfiff (20 Uhr Ortszeit, 16 Uhr MESZ).

Vogel und Schulz: «Alles wie immer»

FCB-Sportdirektor Heiko Vogel hat so etwas auch noch nicht erlebt. Er will das Reise-Chaos aber nicht als Alibi gelten lassen und sagt: «Wir müssen jetzt damit leben und akzeptieren, dass es so ist.» Vogel versichert: «Der Tagesablauf am Spieltag bleibt gleich. Am Donnerstagvormittag erholen wir uns und holen bei Bedarf Schlaf nach. Im Anschluss bereiten sich die Spieler so vor wie immer.»

Auch Trainer Timo Schultz will sich von seiner verrückten Europacup-Auswärtspremiere nicht aus dem Konzept bringen lassen. «Das darf uns nicht kümmern. Wir konnten zweimal in Basel trainieren und sind so oder so gut vorbereitet», sagt er. Da der FCB weiter nach Schweizer Zeit essen und schlafen wird, will Schultz von einem möglichen Jetlag nichts wissen. Stattdessen hofft der neue FCB-Trainer auf den Jetzt-erst-recht-Effekt: «Jede Widrigkeit kann uns zusammenschweissen. Ich habe keinen jammern hören. Wir fliegen jetzt da hin und wollen eine Runde weiterkommen», so der Coach.

Fu�ball, ECL Quali, FC Basel - FK Tobyl Qostanai Endergebnis nach 90 Minuten 1:3 - 27.07.2023 FC Basel 1893 vs. FK Tobol Kostanay Tobol Qostanai aus Kasachstan - Fussball Herren, Europa-Conference-Lea ...
Im Hinspiel kassierte der FCB eine Niederlage – diese gilt es heute in Kasachstan wettzumachen.Bild: www.imago-images.de

Doch bei allen Unklarheiten, Änderungen und abverlangter Flexibilität in den letzten zwei Tagen ist etwas unverändert geblieben: die Ausgangslage. Und die ist nicht eben angenehmer als das Reise-Chaos. Denn der FC Basel muss im fernen Norden Kasachstans ein 1:3 aus dem Hinspiel wett machen. Ein 1:3, das er so niemals hätte kassieren dürfen, weil er das Hinspiel im Griff hatte, führte – und es dann auf eine nie gesehene, dilettantische Art und Weise und nach zwei Platzverweisen aus der Hand gegeben hatte.

Die Gruppenphase ist fix geplant

Der FCB muss so also nicht nur die Reisestrapazen verkraften, sondern er ist auch noch gezwungen, zu siegen. Mit einem 2:0 nach 90 Minuten kämen die Basler in die Verlängerung, bei einem 3:0 wäre man für die nächste Runde qualifiziert. Und würde damit das erste, grosse Saisonziel zumindest für zwei weitere Wochen am Leben erhalten.

Denn für den FCB geht es in Kasachstan nicht einfach darum, einen peinlichen Ausrutscher zu korrigieren. Der FCB ist als Klub darauf angewiesen, in dieser für ihn ersten Qualifikationsrunde weiter zu kommen. Weil er die Teilnahme an der Gruppenphase der Conference League eingeplant hat. Und weil er auf die Einnahmen angewiesen ist, viel mehr aber noch auf die Wertsteigerung seiner jungen Spieler. Damit die dereinst denselben Weg wie ein Andy Diouf oder Zeki Amdouni einschlagen können. Aber dieser Weg ist noch weit.

Zunächst einmal muss dem FCB das gelingen, was er in seiner bislang 299 Spiele andauernden Europacup-Geschichte noch nie geschafft hat: nach einer Hinspiel-Niederlage die Wende zu schaffen. Aber genau eine solche Remontada brauchen die Basler, damit nicht das erste Verpassen des Europacups seit dem Aus gegen Apollon Limassol im Sommer 2018 Fakt wäre. Es wäre ein Desaster für den Verein, der noch im Mai im Halbfinale dieses Wettbewerbs stand und gar vom Endspiel träumte.

Zuversicht beim Trainer

Und vielleicht kämen auch erste Fragezeichen und Zweifel auf, ob nicht zu viele Leistungsträger zu früh verkauft wurden. Aber diese Gedanken sind kurz vor dem Abflug noch weit entfernt. Trainer Schultz sagt: «Wir haben in der ersten Halbzeit gezeigt, dass wir Kostanay beherrschen können. Ich glaube, wir sind die bessere Mannschaft und werden weiterkommen.»

Der Gegner Tobol Kostanay aber wird mit all seiner Routine, Eingespieltheit und Abgeklärtheit alles dafür tun, so stark zu verteidigen, wie er das in der Liga zuletzt getan hat. Dort datiert der letzte Gegentreffer von Ende Juni. Und im Vergleich zum FCB ist Tobol ausgeruht. Das Meisterschaftsspiel von vergangenem Wochenende wurde verschoben. Derweil tritt heute Nachmittag (Anpfiff Schweizer Zeit 16 Uhr) ein FC Basel an, der erst am Matchtag gegen 8 Uhr morgens kasachischer Zeit angekommen ist. Aber einer der zeigen will, dass ihm das Reise-Chaos nichts ausmacht.

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