Knapp 16 Jahre nach dem «Crashgate» von Singapur hat der Brasilianer am Montag in London Klage gegen den Automobil-Weltverband FIA, den derzeitigen WM-Rechteinhaber FOM und den früheren Eigentümer Bernie Ecclestone eingereicht. Das teilte die brasilianische Kanzlei Vieira Rezende Advogados mit, die Massa nach eigenen Angaben vertritt.
Demnach klagt der 42-jährige Brasilianer auch auf Schadenersatz in in Höhe von mindestens 82 Millionen Dollar für verlorenes Preisgeld und entgangene Werbedeals. Massa vertritt die Ansicht, er sei wegen des als «Crashgate» bekannten Vorfalls der rechtmässige Weltmeister von 2008. Er war damals ganz knapp hinter dem Briten Lewis Hamilton Zweiter in der WM-Gesamtwertung geworden.
"Massa will feststellen lassen, dass die FIA gegen ihre eigenen Regeln verstossen hat, als sie die Kollision von Nelson Piquet Jr. beim Grand Prix von Singapur 2008 nicht sofort untersucht hat. Auf dem engen Stadtkurs krachte damals Piquet Jr. mit seinem Renault auf Anweisung von Teamchef Flavio Briatore und Technikchef Pat Symonds absichtlich in die Leitplanken. Der Unfall und die anschliessende Safety-Car-Phase ermöglichten Piquets damaligem Teamkollegen Fernando Alonso den Sieg.
Massa geht davon aus, dass er in jenem Jahr die WM gewonnen hätte, wenn die FIA ordnungsgemäss gehandelt hätte, hiess es in einer Erklärung der Anwälte. Die FIA kommentierte die Klage auf Anfrage der Nachrichtenagentur AP nicht, eine Reaktion von FOM und Ecclestone stand zunächst aus. (kat/sda/dpa)