Zwar feierte George Russell einen Start-Ziel-Sieg. Ausserdem endete das Rennen hinter dem «Safety-Car». Dennoch verlief das Rennen spektakulär. Im achten Rennen gewann mit Mercedes ein vierter Rennstall. Erstmals diese Saison schafft es kein McLaren aufs Podest. Mit dem erst 18-jährigen Italiener Kimi Antonelli schaffte es erstmals seit 16 Jahren wieder ein Italiener aufs Podest. Und erstmals knallte es zwischen den beiden McLaren von Oscar Piastri und Lando Norris. Das führte zum neutralisierten Rennende. Piastri beendete das Rennen auf Platz 4; Norris schied wegen des von ihm verursachten Unfalls aus.
Der Brite, der seinen australischen Teamkollegen überholen wollte und ihm dabei ins Heck fuhr, entschuldigte sich danach am Funk: «Es tut mir leid. Das war alles meine Schuld, mein Fehler. Das war dumm von mir.» Ausserdem will er «die Lehren daraus ziehen, damit solche Unfälle nicht mehr passieren». In der WM-Wertung vergrösserte Piastri den Abstand auf seinen ersten Verfolger Norris so auf 22 Punkte.
— pitstop (@pitstop13213) June 15, 2025
Für Mercedes war es eine «Auferstehung». Beide Fahrer fuhren aufs Podest. George Russell, der auch um einen neuen Vertrag fährt, gewann diesmal in Kanada, nachdem er vor einem Jahr an gleicher Stätte den Sieg weggeschmissen hatte. «Toll, dass wir wieder um Siege mitfahren können», so Russell nach dem Rennen. Die Upgrades, die am Mercedes vorgenommen wurden, scheinen voll eingeschlagen zu haben.
Für Diskussionen sorgte auch Max Verstappen. Auf den Schlussrunden hinter dem «Safety-Car» fiel er auf einen Trick von George Russell rein, der ihn mit einem Bremsentest kurz überholen liess. Im Reglement steht klar: Während einer Safety-Car-Phase darf man auf keinen Fall überholen. Und niemand verbietet Russell, mit absichtlichen Bremsmanövern seine Reifen auf Temperatur zu halten. Brisant ist dies, weil Weltmeister Max Verstappen in diesem Monat «auf Bewährung» fährt. Er darf sich keinen Strafpunkt leisten, ansonsten verpasst er ein Rennen. Und das wäre ausgerechnet noch der Heim-GP in Spielberg.
Am Ende jubelte auch Sauber wieder. Nico Hülkenberg startete vom 11. Platz aus und machte schon auf der Startrunde zwei Plätze gut. Am Ende beendete Hülkenberg das Rennen als Achter. Vor zwei Wochen in Barcelona fuhr er sogar auf den 5. Platz. Teamkollege Gabriel Bortoleto wurde 14. und sagte am Ende, dass Hülkenberg «viel mehr aus dem Sauber rausholt, als der eigentlich hergibt». Hülkenberg bedankte sich für die Komplimente und freut sich, dass «es dem Team derzeit viel besser läuft». (nih/sda)