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Conference League: Lugano scheitert spektakulär an Celje

Lugano's Ayman El Wafi, left, and Kacper Przybylko are disapointed during the UEFA Conference League round of 16 second leg soccer game Switzerland's FC Lugano and Slovenia's NK Celje a ...
Lugano gab das Spiel gegen Celje aus der Hand.Bild: keystone

Umstrittener Penalty und Unvermögen: Lugano scheitert in der Conference League

Lugano scheidet im Achtelfinal-Rückspiel gegen Celje aus der Conference League aus. In einer spektakulären Partie zeigen die Tessiner im Penaltyschiessen Nerven.
13.03.2025, 17:4013.03.2025, 23:00
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Dass Lugano die Qualität besitzt, spät Wege zum Sieg zu finden, haben die Tessiner in dieser Saison mehrmals bewiesen. Und ausgerechnet in einem der wichtigsten Spiele der bisherigen Spielzeit, schienen diese Qualitäten die Bianconeri wiederzufinden. Doch nachdem sich die Luganesi gegen den slowenischen Meister Celje spektakulär ins Penaltyschiessen gerettet hatten, scheitern drei Spieler vom Punkt, sodass die Kampagne des FCL in der Conference League ein abruptes Ende findet.

Die Kulisse lässt Erinnerungen wach werden. Es regnet in der Thuner Arena, und eine steife Brise bläst durch die Ansammlung leerer, grauer Plastiksitze. Dieser Donnerstagabend im März könnte auch einer im November sein. Doch nicht nur das Wetter lässt Reminiszenzen an den Spät-Herbst aufkommen, sondern auch das Geschehen auf dem Rasen.

Schweiz verliert einen Europacup-Platz
Die Schweiz verliert in der Saison 2026/27 einen Europacup-Startplatz. Sie belegt in der UEFA-Fünfjahreswertung derzeit nur den 17. Platz und kann nach dem Ausscheiden von Lugano aus der Conference League nicht mehr in die Top 15 vorrücken. Damit wird die Schweiz in zwei Jahren nur noch vier statt wie bisher fünf Startplätze für die europäischen Wettbewerbe erhalten.

Für die Schweizer Europacup-Teilnehmer wird zudem der Weg in die Ligaphase deutlich länger. Der Meister, der nächste Saison nur eine Runde überstehen muss, um in die Champions League zu kommen, wird übernächste Spielzeit drei Runden bestreiten müssen. Auch der Cupsieger hat dann zwei Qualifikationsrunde mehr zu durchlaufen, um in die Ligaphase der Europa League zu kommen.

Die zwei für die Conference League qualifizierten Super Ligisten, unter ihnen der Zweitplatzierte, der nächste Saison noch die Qualifikation für die Champions League bestreiten darf, haben drei Runden vor sich bis in die Ligaphase. (abu/sda)

Lugano, das zuletzt in eine Krise geschlittert ist und wettbewerbsübergreifend fünf Partien in Folge verloren hat, trat im Rückspiel der Achtelfinals der Conference League plötzlich wieder so auf, wie es den Tessinern in der Ligaphase des dritthöchsten europäischen Klubwettbewerbs regelmässig gelungen war: Mit viel Druck, Tempo - und Toren.

Mohamed Belhadj Mahmoud, Georgios Koutsias und Daniel Dos Santos, der Thuner in Tessiner Reihen, schossen die Luganesi zur Pause zumindest virtuell eine Runde weiter. Und als der Grieche Koutsias seinen zweiten Treffer erzielte und Lugano so trotz weniger Spielanteilen zum vermeintlich entscheidenden 4:2 führte (80.), fehlte nicht mehr viel, damit die Reise der Tessiner durch Europa eine Fortsetzung in Athen oder Florenz finden würde.

Doch als sich die Bianconeri längst aufs Verteidigen fokussiert hatten, wurde Albian Hajdari eine Aktion im eigenen Strafraum zum Verhängnis. Als der 21-Jährige einen Ball klären wollte, traf er dabei Celjes Mario Kvesic. Nach Konsultation des Videoschiedsrichters entschied der lettische Referee Andris Treimanis auf Penalty und stellte Hajdari vom Platz. Armandas Kucys verwertete gegen Amir Saipi souverän, machte sich mit seinem sechsten Treffer zum zweitbesten Torschützen des Wettbewerbs und rettete die Slowenen in extremis in die Verlängerung.

In dieser schien sich Celjes Juanjo Nieto mit einem sehenswerten Volleyschuss zum Helden des Spiels küren zu können, doch als wohl die wenigsten der 1853 Fans noch auf die müde wirkenden Tessiner gesetzt hätten, zeigten sie in der Person des eingewechselten Ousmane Doumbia, dass sie die Kunst der Weitschusstore auch beherrschen (118.).

Nach den schwachen Nerven im Penaltyschiessen und den Fehlschüssen von Kacper Przybylko, Renato Steffen und Yanis Cimignani dürfte dies indes nur ein schwacher Trost sein.

Zudem kommt es in der nächsten Runde zu einem französisch-englischen Duell. Lyon, das gegen Steaua Bukarest keine Mühe bekundete, trifft auf Manchester United. Die Engländer, die in der Liga im unteren Mittelfeld festsitzen, gewannen das Rückspiel gegen Real Sociedad nach Rückstand 4:1. Als dreifacher Torschütze liess sich der Portugiese Bruno Fernandes feiern, zweimal traf er vom Penaltypunkt.

Lugano a �t� sorti de la Conference League par Celje � Thoune
Am Ende feierte der Gast aus Slowenien.Bild: fxp-fr-sda-rtp

Lugano - Celje 5:4 (4:3, 3:1) n.V.; Celje 3:1-Sieger im Penaltyschiessen
Thun. - 1853 Zuschauer. - SR Treimanis (LAT).
Tore: 21. Mahmoud 1:0. 40. Seslar 1:1. 42. Koutsias 2:1. 44. Dos Santos 3:1. 68. Svetlin 3:2. 80. Koutsias 4:2. 95. Kucys (Penalty) 4:3. 97. Nieto 4:4. 118. Doumbia 5:4.
Penaltyschiessen: Przybylko - (verschiesst), Edmilson 0:1; Steffen - (Silva hält), Seslar 0:2; Mai 1:2, Karnicnik 1:3; Cimignani - (verschiesst).
Lugano: Saipi; Hajdari, Mai, Valenzuela (103. Marques); Zanotti, Mahmoud (96. El Wafi), Grgic (103. Doumbia), Dos Santos (64. Cimignani); Steffen, Koutsias (89. Przybylko), Bislimi.
Celje: Silva; Nieto, Bejger, Vuklisevic, Karnicnik; Zabukovnik, Dulca (46. Kvesci), Svetlin; Delaurier-Chaubet (46. Matko), Kucys (116. Edmilson), Seslar.
Bemerkungen: Lugano ohne Aliseda, Mahou, Pseftis und Vladi (alle verletzt), sowie Bottani und Papadopoulos (beide gesperrt). 94. Rote Karte Hajdari.
Verwarnungen: 24. Delaurier-Chaubet, 52. Dos Santos, 61. Koutsias, 105. Svetlin, 115. Steffen, 115. Silva. (abu/sda)

Roma scheitert, Frankfurt weiter

Eintracht Frankfurt bezwingt Ajax Amsterdam im Rückspiel 4:1 und zieht in die Viertelfinals der Europa League ein. Einen bitteren Abend erlebt die AS Roma.

Jean-Mattéo Bahoya und Mario Götze brachten das Heimteam, das aus dem Hinspiel einen 2:1-Vorsprung mitgenommen hatte, mit ihren Treffern früh auf einen sicheren Kurs. Das Team mit dem in der Schlussphase eingewechselten Schweizer Verteidiger Aurèle Amenda liess sich danach nicht mehr aus der Ruhe bringen. Damit darf die Eintracht, die den Wettbewerb 2022 sowie 1980 (UEFA-Cup) gewonnen hat, weiter vom nächsten Triumph träumen.

Den Vorsprung aus dem Hinspiel nicht verteidigen konnte die AS Roma. Nach dem 2:1-Heimsieg verloren die Italiener auswärts bei Athletic Bilbao 0:2 und verabschiedeten sich damit aus dem Wettbewerb. Nach einer Roten Karte gegen Verteidiger Mats Hummels mussten die Römer bereits ab 11. Minute in Unterzahl agieren. Ein Nachteil, der am Ende zu schwer wog. (abu/sda)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gnoepy (leisewirdmanweise)
13.03.2025 20:50registriert April 2023
Meine Güte was ist das wieder für ein Katastrophen-Entscheid eines Schiedsrichters. Das ist weder Penalty noch Rot! Ansonsten geht Schachspielen. Das Spiel geht darum mit dem Fuss einen Ball zu treten. Wenn beide auf den Ball laufen, und der erstere den Ball trifft aber in der Schussbewegung den Gegner, der ja freiwillig dahingelaufen ist auch erwischt ist das halt so. Wie Dumm muss man sein um so einen Entscheid nachvollziehen zu können, geschweige den auszusprechen?
Fussball ist nur noch lächerlich.
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Soelevan
13.03.2025 20:42registriert Juni 2018
Lächerlich. Man muss jetzt bei jedem pass, jedem schuss und jeder flanke angst haben die rote karte zu bekommen
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