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Der Pariser Polizeichef verteidigt den Tränengas-Einsatz am CL-Final

IMAGO / PA Images

Liverpool v Real Madrid - UEFA Champions League - Final - Stade de France Police use pepper spray against fans outside the ground as the kick off is delayed during the UEFA Champion ...
Während ein Fan versucht, über den Zaun zu klettern, sprüht ein Polizist Tränengas.Bild: imago

«Die einzige Möglichkeit» – Pariser Polizeichef verteidigt Tränengas-Einsatz am CL-Final

Der Final der Champions League in Paris bleibt nicht nur wegen des Titelgewinns von Real Madrid in Erinnerung. Sondern auch wegen des Chaos vor dem Stadion, wo zeitweise eine Katastrophe drohte. Nun übernimmt der Polizeichef von Paris die Verantwortung dafür.
10.06.2022, 08:2010.06.2022, 08:34
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Vor zwei Wochen hat Real Madrid den Final der Champions League gewonnen. Der 1:0-Sieg über den FC Liverpool war gleichbedeutend mit dem 14. Erfolg in der «Königsklasse».

Die Partie im Stade de France in Saint-Denis bei Paris konnte erst mit mehr als einer halben Stunde Verspätung angepfiffen werden. Grund dafür war ein Chaos vor den Eingängen, wo die Organisatoren offenbar überfordert waren. Die Polizei versuchte unter anderem mit Tränengas, die Masse in den Griff zu bekommen – was leicht in einer Panik hätte enden können.

«Das Image unseres Landes wurde erschüttert»

Nun sagte der Polizeichef von Paris, Didier Lallement, er übernehme «die volle Verantwortung für den Einsatz.» Er sprach von einem «offensichtlichen Versagen».

Bei einer Anhörung im französischen Senat entschuldigte sich Lallement «aufrichtig» bei den Fussballfans aus England und Spanien. Sie seien nicht unter sicheren Bedingungen empfangen worden. «Menschen wurden geschubst oder angegriffen, dabei schuldeten wir ihnen Sicherheit. Das Image unseres Landes wurde erschüttert.»

Den umstrittenen Einsatz von Tränengas – auch Kinder waren betroffen – verteidigte der 65-Jährige. «Unseres Wissens ist dies die einzige Möglichkeit, eine Menschenmenge zum Rückzug zu bewegen, abgesehen davon, sie anzugreifen», sagte Lallement. «Die getroffenen Entscheidungen waren die einzige Möglichkeit, die körperliche Unversehrtheit der Menschen und die Durchführung des Spiels zu gewährleisten.»

Frankreichs Innenminister suchte die Schuld bei den Engländern

Im Weiteren gab der Polizeichef dem FC Liverpool eine Mitschuld am Chaos. «Die Fans wurden vom Verein ermutigt, auch ohne Finalticket nach Paris zu kommen.» Die Polizei habe nicht gewusst, worauf sie sich einstellen müsse.

Liverpool fans wait in front of the of the Stade de France prior the Champions League final soccer match between Liverpool and Real Madrid, in Saint Denis near Paris, Saturday, May 28, 2022. (AP Photo ...
Viele Fans blieben trotz teurem Eintrittsbillet vor den Stadiontoren.Bild: keystone

Lallement war damit auf einer Linie mit dem französischen Innenminister Gerald Darmanin. Dieser hatte zudem behauptet, dass 30'000 bis 40'000 englische Fans versucht hätten, entweder ohne oder mit einem gefälschten Billet ins Stadion zu gelangen. Der britische Parlamentarier Ian Byrne hatte dies als «völligen Blödsinn» bezeichnet. Laut der «New York Times» wurden nicht zehntausende, sondern 2589 gefälschte Tickets konfisziert. (ram)

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