Im letzten Heimspiel des Jahres feiern die Young Boys einen 3:0-Sieg. Gegner St.Gallen kam nie richtig ins Spiel. Die Berner haben ihren 10. Saisonsieg einem entschlossenen Auftritt im Dauerregen zu verdanken. Daher überraschte es nicht, dass in der 21. Minute der Führungstreffer fiel, auch wenn dieser aus Sicht der St.Galler äusserst unglücklich zustande gekommen war. Verteidiger Jozo Stanic versuchte den Pass auf Jean-Pierre Nsame zu unterbinden und lenkte so den Ball ins eigene Tor ab. Bitter: Hätte er ihn durchgelassen, wäre der YB-Stürmer im Offside gestanden.
Mit Toren in der 33. und 49. Minute sorgte Nsame dann für die frühe Entscheidung im Spitzenspiel. Damit fehlen dem Kameruner nur noch zwei Tore in der Meisterschaft, um den Rekord von Marco Streller einzustellen (111 Treffer in der Super League).
Durch den unerwartet klaren Spielverlauf konnte Trainer Raphael Wicky, der im Tor erneut David von Ballmoos den Vorzug gegenüber Anthony Racioppi gab, im Hinblick aufs Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen Leipzig Kräfte schonen.
Die St.Galler, die seit 2005 auf einen Sieg in Bern warten, kassierten ihre fünfte Auswärtsniederlage der laufenden Meisterschaft. Einen Erfolg auf fremdem Terrain gab es bisher einzig gegen Lausanne-Ouchy.
Young Boys – St. Gallen 3:0 (2:0)
28'886 Zuschauer. – SR Schnyder.
Tore: 21. Stanic (Eigentor) 1:0. 33. Nsame (Blum) 2:0. 49. Nsame (Blum) 3:0.
Young Boys: von Ballmoos; Blum, Amenda, Benito, Garcia (80. Persson); Joël Monteiro (62. Males), Lauper (80. Lustenberger), Niasse, Ugrinic (62. Lakomy); Elia, Nsame (73. Ganvoula).
St.Gallen: Zigi; Zanotti, Stanic, Vallci, Schmidt (67. Okoroji); Quintillà; Görtler (76. Krasniqi), Karlen (46. Stevanovic), Witzig (46. Toma); Geubbels (46. Möller), Akolo.
Nach einem frühen Platzverweis muss sich Basel im Heimspiel gegen die Grasshoppers 0:1 geschlagen geben. Taulant Xhaka traf in der 18. Minute den von Basel an GC ausgeliehenen Bradley Fink im Unterleib. Das ungestüme Einsteigen des Baslers hatte den Platzverweis zur Folge, der FCB spielte über 70 Minuten in Unterzahl.
Lange fokussierte sich das Team von Trainer Fabio Celestini auf das Verteidigen des Unentschiedens. Das ging jedoch nur bis in die 72. Minute gut. Dann kam der eingewechselte Dorian Babunski an den Ball, zog an der Strafraumgrenze ab und sah, wie der Ball via Pfosten im Netz landete. Für den 27-jährigen Nordmazedonier war es der zweite Treffer in dieser Saison.
Erst danach machten die Basler wieder mehr fürs Spiel und erarbeiteten sich gute Ausgleichschancen. Die beste vergab Thierno Barry, dessen Abschluss zu zentral aufs Tor kam. Für mehr reichte die Kraft der Basler, die am Mittwoch auswärts in Lugano im Einsatz gestanden waren, nicht mehr. Sie kassierten die erste Heimniederlage gegen GC seit Mai 2016. Die Zürcher bauten dank des Erfolges, dem zweiten in Folge, den Abstand auf den FCB auf fünf Punkte aus.
Basel – Grasshoppers 0:1 (0:0)
SR Piccolo.
Tor: 72. Babunski (Momoh) 0:1.
Basel: Salvi; Rüegg (41. Dräger), Frei, van Breemen, Schmid; Xhaka, Renato Veiga; Gauto (26. Avdullahu), Dubasin (73. Barisic), Kade (46. Beney); Jovanovic (73. Barry).
Grasshoppers: Hammel; Bollati (85. Paskotsi), Tobers, Seko, Hoxha (58. Ndicka); Ndenge; Morandi, Meyer (58. Momoh), Abrashi, Mabil (12. Corbeanu); Fink (58. Babunski).
Bemerkungen: 18. Rote Karte gegen Xhaka (grobes Foul).
Verwarnungen: 19. Frei, 45. Hoxha, 47. Tobers, 65. Dubasin, 88. Renato Veiga.
Das zweite Léman-Derby war ein zerfahrenes Spiel. Auch, weil die Fan-Lager mit dem übertriebenen Einsatz von Feuerwerkskörpern auf sich aufmerksam machten. Sie provozierten einen verspäteten Anpfiff und später mehrere Spiel-Unterbrechungen. Erst als der Stadionsprecher die heimischen Anhänger darauf hinwies, dass ein Abbruch der Partie drohe, beruhigte sich die Lage etwas.
In Sachen Fussball hatte Servette für das erste Ausrufezeichen gesorgt. In der 3. Minute war der Ungar Bendeguz Bolla nach einem Abpraller zur Stelle und brachte die Genfer in Führung. Diese schienen sich danach aber auf dem Vorsprung auszuruhen und auf Konter zu spekulieren. Beinahe wäre die Taktik aufgegangen, doch als Chris Bedia allein auf den Goalie laufen konnte, versprang dem Servette-Goalgetter der Ball im entscheidenden Moment.
So blieben die Lausanner im Spiel und wurden in der 71. Minute für ihren engagierten Auftritt belohnt. Samuel Kalu erhielt den Ball und schlenzte ihn von der seitlichen Strafraumlinie in die entfernte Torecke.
Lausanne-Sport – Servette 1:1 (0:1)
9237 Zuschauer. – SR Tschudi.
Tore: 3. Bolla 0:1. 72. Kalu (Bernede) 1:1.
Lausanne-Sport: Letica; Giger, Dussenne, Dabanli, Poaty; Diabaté (87. Suzuki), Bernede, Roche, Kalu; Labeau, Sène (92. Coyle).
Servette: Frick; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Baron (46. Vouilloz); Stevanovic, Cognat, Ondoua, Bolla (84. Antunes); Bedia, Kutesa.
Verwarnungen: 56. Bernede, 65. Bedia, 77. Tsunemoto, 88. Cognat. (abu/sda)
Über die rote Karte gegen Tauli muss nicht diskutiert werden, diese ist glasklar.