Huang Wenbin hat einen Traum gehabt. Und er hat ihn in die Tat umgesetzt. Dieser Tage weilte der Chinese mit seiner Familie im Grossraum Liverpool. Zwar waren die Touristen auch bei einem Spiel der berühmten «Reds». Aber der Grund für ihren Besuch war ein ganz anderer Fussballklub: Der Runcorn Linnets FC.
Dieser Klub spielt nicht in der Glitzerwelt der Premier League, sondern in der North West Counties Football League – der neunthöchsten Spielklasse Englands. Aber Herr Huang hat sein Herz an ihn verloren, als er kurz nach Beginn des neuen Jahrtausends in einer Fussballsimulation mit dieser Mannschaft spielte und mit ihr grosse Erfolge feierte.
— wenbin (@huangandersson) 14. Oktober 2017
Nun, viele Jahre später, war der mittlerweile 37-jährige Huang Wenbin erstmals leibhaftig am Ort seiner heroischen Manager-Erfolge am PC. Als nichts geringeres als den «grössten Tag meines Lebens» bezeichnete der zweifache Familienvater den Besuch von Runcorns Heimstätte, dem Millbank Linnets Stadium.
Dabei hatten er, seine Frau Lin Xiaoru und die Kinder Yandao (4) und Geshu (elf Monate) Mühe, den Fussballplatz überhaupt zu finden. Drei Stunden hätten sie dazu benötigt, schreibt die BBC. «Es war eine kleine Erlösung, als wir da waren und jemand auf uns wartete», sagte Huang. Die Familie wurde vom Geschäftsführer des Klubs empfangen, der ihr eine kleine Besichtigungstour gab. Und natürlich hatte er auch einige Souvenirs für die Fans aus Fernost dabei.
Thanks for your take good care of,Chairman! pic.twitter.com/RwW9SHKDk2
— wenbin (@huangandersson) 15. Oktober 2017
«Das ist eine grossartige Geschichte», sagte Geschäftsführer Mark Buckley über die weit gereisten Anhänger. «Wir haben auch Fans in Schweden und Norwegen. Aber China ist definitiv am weitesten weg und auch ein bisschen speziell.»
Zwar konnte Huang aufgrund des Spielplans kein Heimspiel seiner Lieblinge sehen. Aber immerhin durfte sein Söhnchen auf dem «heiligen Rasen» kicken.
best wish : Runcorn Linnets always at the top of the table. pic.twitter.com/xUiK1r9xmn
— wenbin (@huangandersson) 15. Oktober 2017
Und die Moral von der Geschichte? Huang Wenbin ist ziemlich cool, dass er so einen – pardon – kindischen Traum Realität werden liess. Ich muss meine Freunde davon überzeugen, den schon lange geplanten Trip zum 1. FC Schweinfurt 05 ein für alle Mal in die Tat umzusetzen. Denn wenn Huang Wenbin es schafft, für einen unbedeutenden, kleinen Fussballklub einmal um die halbe Welt zu fliegen, dann kann ich ja wohl die vier Stunden nach Unterfranken fahren. Wobei ich dann schon gerne ein Spiel der «Schnüdel» sehen würde …
good to see anfield pic.twitter.com/qxm2u46YXa
— wenbin (@huangandersson) 19. Oktober 2017