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Drei Fussballfans erhalten in Spanien wegen Rassismus eine Haftstrafe

Real Madrid's Vinicius Junior celebrates after scoring his side's second goal during the Champions League final soccer match between Borussia Dortmund and Real Madrid at Wembley stadium in L ...
Vinicius Junior von Real Madrid kämpft gegen Rassismus.Bild: keystone

Fussballfans in Spanien wegen Rassismus zu Haft verurteilt – das sagt Vinicius

Immer wieder hat Superstar Vinícius Junior von Real Madrid mit rassistischen Anfeindungen zu kämpfen. Jetzt müssen einige Fans deshalb in Haft.
11.06.2024, 06:0211.06.2024, 06:02
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Ein Gericht in der spanischen Mittelmeermetropole Valencia hat drei Fussballfans wegen rassistischer Beleidigungen des brasilianischen Starstürmers Vinícius Junior von Real Madrid zu je acht Monaten Gefängnis verurteilt.

Die drei seien für schuldig befunden worden, die Würde des 23-Jährigen bei einem Auswärtsspiel gegen den FC Valencia am 21. Mai 2023 im Mestalla-Stadion verletzt zu haben, indem sie ihn angeschrien und rassistische Gesten gemacht hätten, teilte das Gericht weiter mit. Sie müssten zudem die Gerichtskosten tragen und hätten zwei Jahre Stadionverbot für Spiele der Liga oder des Fussballverbandes erhalten. Haftstrafen unter zwei Jahren werden in Spanien von den Richtern und Richterinnen häufig zur Bewährung ausgesetzt.

«Mögen die anderen Rassisten Angst haben»

«Viele Leute baten mich, es zu ignorieren, andere sagten, mein Kampf sei vergeblich und ich solle einfach Fussball spielen», teilte Vinícius Junior über die Plattform X mit. Diese strafrechtliche Verurteilung gehe nicht nur ihn etwas an, sondern «alle schwarzen Menschen», sagte der Brasilianer weiter. «Mögen die anderen Rassisten Angst haben, sich schämen und sich im Schatten verstecken.»

Real Madrid's Vinicius Junior celebrates with Rodrygo after scoring his side's second goal during the Champions League final soccer match between Borussia Dortmund and Real Madrid at Wembley ...
Der Champions-League-Sieger sieht die Verurteilung als Erfolg im Kampf gegen den Rassismus im Fussball.Bild: keystone

Mit dem rechtskräftigen Urteil sei erwiesen, dass die drei Angeklagten Vinícius mit Rufen, Gesten und Sprechchören beleidigt hätten, die sich auf seine Hautfarbe bezogen, wobei sie mit offensichtlicher Verachtung für die «schwarze Hautfarbe des Spielers handelten». Diese Rufe und Gesten «rassistischer Natur», die unter anderem aus der Nachahmung von Affenbewegungen bestanden, verursachten bei dem Fussballer «Gefühle der Frustration, Scham und Demütigung, wodurch seine Würde untergraben wurde», hiess es in dem Urteil weiter.

Die drei Angeklagten hätten die Tat gestanden und ihre strafrechtliche Verantwortung anerkannt. Zudem hätten sie ein Entschuldigungsschreiben an Vinícius Junior, an Real Madrid und an alle anderen Personen gerichtet, die sich durch ihr Verhalten verunglimpft und beleidigt fühlten. Sie hätten nicht nur Reue gezeigt, sondern in ihrem Schreiben an die Fans auch dazu aufgerufen, Rassismus und Intoleranz aus den Wettbewerben zu verbannen.

(t-online)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Victor Paulsen
11.06.2024 07:44registriert April 2019
Obwohl ich Vinicius überhaupt nicht mag, ist das das einzig richtige. Rassismus gehört nicht in den Fussball und ebenso wenig in die Gesellschaft!
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Rikki-Tiki-Tavi
11.06.2024 07:59registriert April 2020
In dieser Sache stehe ich voll zu Vinis Aussagen. Unabhängig davon, dass ich sein Verhalten auf dem Platz ansonsten nicht ausstehen kann.
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