Wieso um alles in der Welt zählt dieses Tor nicht? Fussballfans können fuchsteufelswild werden, wenn ein aus ihrer Sicht vermeintlich regulärer Treffer ihrer Mannschaft nicht zählt. Bald erhalten sie vielleicht schon während der Partie Auskunft von der Person, die den Entscheid getroffen hat: vom Schiedsrichter.
Der französische Fussballverband (FFF), die Schiedsrichter-Vereinigung (DTA) und Amazon Prime Video als Inhaber der Fernsehrechte haben die Idee diskutiert und sind sich einig, dass sie die Technik einsetzen wollen. Nun muss laut «RMC Sport» noch das International Football Association Board (IFAB), das die Fussballregeln bestimmt, grünes Licht geben. Ein entsprechender Antrag sei bereits gestellt worden.
Vor rund zwei Wochen zeigte der Streamingdienst Ausschnitte der Meisterschaftspartie zwischen Olympique Marseille und Angers, bei denen man dem Unparteiischen Jérémy Stinat zuhören konnte. Dieser Test kam offenbar gut an. Besonders ein Ausschnitt machte die Runde, in dem Stinat mit dem OM-Spieler Matteo Guendouzi über ein mögliches Offside diskutierte.
— Paname75 (@Paname759) February 7, 2022
Amazon will mit der Innovation zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einerseits will es seinen Übertragungen ein neues Feature verpassen. Andererseits, so wird eine interne Quelle zitiert, könne ein Mikrofon dabei helfen, Entscheidungen des Schiedsrichters verständlicher zu machen.
Seit der Einführung des Videoschiedsrichters tragen Schiedsrichter ohnehin schon ein Mikrofon, um mit der Zentrale zu kommunizieren. «Ich kommentierte fast das gesamte Spiel», berichtete der unlängst zurückgetretene Schweizer Ref Adrien Jaccottet in der NZZ. «Als Schiedsrichter musste ich über mein Mikrofon alle wichtigen Entscheide ausführen, damit der VAR über meine Gedankengänge im Bilde war.» (ram)