Bei der WM in Katar kommt zum ersten Mal die halbautomatische Abseitslinie als Unterstützung für den Schiedsrichter zum Einsatz. Das führt zu ungewöhnlichen Bildern abseits des Platzes.
«Manchmal dauert es bei Abseitsstellungen zu lange, bis eine Entscheidung getroffen wurde. Zudem sind die Spieler heutzutage sehr gut, sich entlang der Abseitslinie zu bewegen», erklärte FIFA-Schiedsrichterboss Pierluigi Collina vor dem Turnier. Also entschied man sich, die Unparteiischen noch besser unterstützen zu wollen.
Das sorgte in der Gruppenphase mitunter für kuriose Szenen, wenn Tore aberkannt wurden, weil ein Spieler mit der Spitze seiner Schulter im Abseits stand.
Damit diese korrekte Darstellung überhaupt möglich ist, braucht es zwölf zusätzliche Kameras, die unter dem Stadiondach platziert wurden, um ein 3D-Bild der Situation herzustellen. Diese erfassen den Ball und bis zu 29 Datenpunkte jedes Spielers bis zu 50 Mal pro Sekunde.
Und auch auf dem Feld gibt es eine Änderung. Denn die Spielbälle unterscheiden sich von denen, die alle Fussballer gewohnt sind.
So kursieren Bilder, auf dem mehrere Bälle nebeneinander an der Steckdose liegen und geladen werden. Zur Erklärung: Im offiziellen Spielball «al-Rihla» von Adidas befindet sich ein eingebauter Sensor, der 500 Mal pro Sekunde die Daten des Balles an den Videoraum übermittelt. Dort laufen die Daten der Kameras zusammen und sorgen dafür, dass millimetergenaue Abseitsentscheidungen getroffen werden können.
World Cup balls charging 🔋 pretty cool, hein? pic.twitter.com/peqstk0Zk6
— Pedro Fernandes (@buildinglfstyls) November 29, 2022
Damit diese Sensoren aber über die komplette Spielzeit fehlerfrei funktionieren, müssen die Bälle vor Spielbeginn an der Steckdose aufgeladen werden. Insgesamt soll die Batterie des Sensors sechs Stunden lang halten.
World Cup balls are being charged with electricity before Matchs start#FIFAWorldCup pic.twitter.com/kdrnxsLhh8
— Kick (@Kick0fficial) November 25, 2022
Auch einige Spieler haben eine Veränderung des Balls wahrgenommen. Der Ball sei ein bisschen leichter und man müsse besonders bei Standardsituationen aufpassen, dass man nicht zu viel Kraft in den Schuss legt, zitiert die britische «Sportsbible» den englischen Nationalspieler Kieran Trippier.