Kuriose Szenen im Zürcher Letzigrund. Wenige Minuten vor Spielbeginn kommt heftiger Schneefall auf, der grüne Rasen ist innert kürzester Zeit in eine weisse Fläche verwandelt. Trotzdem pfeift Schiedsrichter Lionel Tschudi die Partie zwischen dem FC Zürich und dem FC St.Gallen an – allerdings läuft das Spiel nicht lange. Nach fünf Minuten unterbricht der Unparteiische die Partie.
Und während die Mannschaften wieder in den Garderoben verschwinden, tauchen plötzlich Mitglieder der Zürcher Südkurve und andere FCZ-Fans – teilweise auch Kinder – auf dem Spielfeld auf. Mit Schaufeln und Besen bewaffnet beginnen sie, den Rasen vom Schnee zu befreien.
Mit Erfolg: Nach einem etwa halbstündigen Unterbruch ist das Spielfeld im Letzigrund wieder mehrheitlich grün. Schiedsrichter Tschudi kann die Mannschaften wieder auf den Platz beordern und das Spiel fortsetzen.
Im Studio von Blue Sport herrscht aber nicht nur Freude an der Aktion. «Chapeau vor der Südkurve. Schön, dass das Spiel weitergeht. Aber irgendjemand muss die ja auf den Platz gelassen haben. Wo sind die Sicherheitskräfte? Man darf ja nicht einfach so auf den Platz rennen», wundert sich etwa der Experte und frühere Nationalgoalie Pascal Zuberbühler.
Auch Ciriaco Sforza betont: «Wir wollen da nicht etwas Negatives draus machen. Es ist schön, dass die Südkurve den Platz freischaufelt und so hinter dem Verein steht. Das ist sensationell. Aber trotzdem geht es um die Sicherheit. Darüber muss einfach auch gesprochen werden.»
Die KKJPD gibt der Südkurve ein Stadionverbot.
— rgr (@r0gair) April 21, 2024
Die Südkurve räumt das Feld. #FCZ #FCZFSG pic.twitter.com/uAMktnMBhS
Was die Aktion noch etwas kurioser macht: Die eigentliche Südkurve ist beim heutigen Heimspiel gegen den FC St.Gallen gesperrt. Als Protest dagegen haben sich über 1000 Fans des FC Zürich haben sich am Sonntagmittag mitten in Zürich versammelt und für Verzögerungen im Tramverkehr gesorgt: Sie zogen danach friedlich zum Stadion Letzigrund, wo sie in anderen Sektoren Platz fanden. (abu/sda)
Das Tragische daran:
Die KKJDP hat sich mittlerweise so dermassen verrannt, dass ich mir zum jetztigen Zeitpunkt tatsächlich vorstellen könnte, dass sie noch drei bis vier Sektorsperren dranhängt mit der Begründung, dass Fans auf dem Platz waren. Irgendwas kommt da sicher noch, nachdem sie von den Zürcher Fans heute so blossgestellt wurde.