Dani Olmo und Lamine Yamal zollen sich gegenseitig Respekt.Bild: www.imago-images.de
Spanien gewinnt die Europameisterschaft in Deutschland. Während Nico Williams seinen Eltern dankt und Rodri von einer neuen Generation spricht, verrät Trainer Luis de la Fuente, wer seiner Meinung nach den Ballon d'Or am meisten verdient hätte.
15.07.2024, 08:4815.07.2024, 16:29
Nach 12 Jahren Absenz steigt Spanien wieder auf den europäischen Fussballthron. Nach einem fantastischen Turnier mit 15 Toren und sieben Siegen in sieben Spielen ist die «Furia Roja» die logische Siegerin. Dass Spanien an diesem Turnier so dominant spielte, ist für den Flügelspieler Nico Williams keine Überraschung: «Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir ein tolles Team sind.» Der Sieg im Final sei hart erarbeitet gewesen, fügt Williams an:
«Wir haben sehr viel gelitten, es war ein hartes Spiel. Es war eine gute Mannschaft, die gegen uns gespielt hat. Wir mussten 100 Prozent geben, letztlich haben wir es geschafft.»
Nico Williams
Die Spieler bräuchten noch Zeit, so der 21-Jährige, um überhaupt zu verstehen, was gerade passiert sei: «Wir sind uns noch nicht ganz bewusst, was wir erreicht haben und was wir in Spanien ausgelöst haben. Wir haben Geschichte geschrieben», sagte er und richtete ein Lob an seinen erst 16-jährigen Mitspieler Lamine Yamal:
«Lamine ist unglaublich. Für ihn gibt es kein Limit.»
Nico Williams
Nico Williams erhielt im Finalspiel die Auszeichnung des besten Spielers. Der Weg bis zum EM-Titel war für den Sohn von Immigranten aus Ghana kein einfacher – und so denkt er kurz nach dem grössten Triumph seiner Karriere auch an seine Eltern.
«Meine Eltern sind diejenigen, die am meisten gelitten haben, um hierher zu gelangen. Sie haben mir Werte wie Respekt beigebracht, und ich versuche, diese Werte jeden Tag in die Praxis umzusetzen. Ich weiss den Respekt, den man mir entgegenbringt, wirklich zu schätzen. Ich hoffe, dass ich in meinem Beruf zu den Besten der Welt gehören kann».
Nico Williams
«Wir haben in Berlin begonnen und wollten es in Berlin beenden», meinte Dani Olmo, der kurz vor Schluss den englischen Ausgleich auf der Linie per Kopf verhinderte. Für den Leipzig-Spieler sei es besonders schön, «im Land gespielt zu haben, das ich so mag».
Der spanische Trainer Luis de la Fuente zeigte sich nach dem Final gelöst: «Ich könnte nicht glücklicher sein, wenn ich die Fans sehe, das Publikum, die Spieler. Es ist ein wunderbarer Tag für uns», sagte er über seine aktuelle Gefühlslage, und fügte an, dass der spanische Triumph an der EM auch über den Fussball hinaus von Bedeutung sei:
«Es geht um Fussball, aber auch um Werte. Die Spieler sind ein Vorbild für die Gesellschaft. Ehrgeiz, Arbeitswille, all das hat sie dazu gebracht, etwas so Wichtiges zu gewinnen. Ich denke, dass diese Generation ein Beispiel setzt. Es zählt nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Art und Weise.»
Luis de la Fuente
Den entscheidenden Treffer für die Spanier erzielte der Joker Mikel Oyarzabal in der 86. Minute. Der Spieler von Real Sociedad zeigte sich entsprechend zufrieden mit seiner Leistung:
«Ich habe meine Arbeit gemacht und meine Pflicht erfüllt. Ich habe der Mannschaft geholfen.»
Mikel Oyarzabal
Rodri, seit 2018 Teil der Nationalmannschaft, gewann mit Spanien nicht nur den EM-Titel, sondern wurde auch zum besten Spieler des Turniers gekürt. Nach dem Spiel rückte er aber nicht seine persönliche Leistung, sondern die Mannschaft ins Zentrum:
«Wir sind jetzt die erfolgreichste Nationalmannschaft bei Europameisterschaften. Es ist unglaublich, dass wir diese Generation dorthin gebracht haben. Die vorangegangenen Generationen haben uns den Weg gezeigt und am Ende haben wir den Titel geholt.»
Rodri
Fans feiern in Madrid den Titelgewinn.Bild: www.imago-images.de
Spanien musste sich den Titel hart erarbeiten, wie der Dreh- und Angelpunkt des Mittelfelds von Manchester City betonte:
«Das war wahrscheinlich das schwierigste Turnier, das die Nationalmannschaft bisher bestritten hat. Die Gruppe war extrem schwierig, aber schlussendlich war diese Auslosung ein Segen. Das spricht für die Mentalität dieser Mannschaft. Viele von uns waren bereits U-19- und U-21-Europameister. Der Trainer weiss, was er macht und wie er uns vorbereitet.»
Rodri
Während Rodri die gute Arbeit seines Trainers betont, adelt dieser seinen Mittelfeldregisseur mit der Forderung, dass er den Titel des Weltfussballers erhalten sollte:
«Bitte, gebt Rodri den Balon d'Or!»
Luis de la Fuente
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Fabian Rieder bezeichnet die Young Boys als seinen Herzensverein. Schon mit fünf Jahren ging er mit seinem Vater Spiele der Berner schauen, 2017 wechselte er von Solothurn in den Nachwuchs von YB und debütierte am 17. Oktober 2020 gegen Servette (0:0) in der ersten Mannschaft. 2021 gewann er mit dem Team den Meistertitel und 2023 das Double. Noch heute schaut er sich, wenn immer möglich, die Partien der Young Boys an.