Kommt es im englischen Fussball zur grossen Revolution? Ende Saison stimmen die 20 Klubs über die Abschaffung des Video-Schiedsrichters (VAR) ab.
Der Grund dafür sind die Wolverhampton Wanderers, die einen entsprechenden Antrag eingereicht haben. Der Klub erklärte, der VAR sei «in guter Absicht» eingeführt worden. Er habe aber zu «zahlreichen unbeabsichtigten negativen Folgen geführt, die die Beziehung zwischen Fans und Fussball schädigen».
In der Premier League gibt es den Videoassistenten seit der Saison 2019/20, doch es kam auch in dieser Saison mehrfach zu kontroversen Entscheidungen, in denen sich der VAR zu Unrecht meldete oder die falsche Entscheidung traf. Der bekannteste Fall war ein Spiel zwischen Liverpool und Tottenham im vergangenen Oktober, als ein Tor von Luis Diaz fälschlicherweise wegen einer Offside-Position aberkannt wurde. «Der Preis, den wir für eine marginal gesteigerte Genauigkeit bezahlen, ist zu gross für den Geist unseres Spiels», argumentieren die «Wolves».
Die Premier League sagt, man sei sich der Bedenken bewusst, stehe aber weiterhin «voll und ganz hinter der VAR-Technologie». Auch den Luis-Diaz-Vorfall habe man aufgearbeitet und «systemische Schwächen» im System korrigiert.
Das Treffen der Premier-League-Vertreter findet am 6. Juni statt. Für eine Abschaffung des VAR braucht es eine Zweidrittel-Mehrheit, also 14 von 20 Stimmen. Bereits jetzt ist klar, dass die höchste englische Liga nächste Saison die automatisierte Offside-Technologie einführen wird. (abu)