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FIFA-Pläne für 2030 – WM soll auf 3 Kontinenten gespielt werden

Gianni Infantino: le pr
Bild: fxp-fr-sda-rtp

Die WM 2030 findet auf 3 Kontinenten statt – die Saudis reagieren sofort

Bereits sieben Jahre vor der Austragung hat die FIFA die Gastländer der Fussball-WM 2030 bekannt gegeben. Zum ersten Mal soll die Weltmeisterschaft auf mehreren Kontinenten stattfinden – ein Entscheid, der kritisiert wird.
05.10.2023, 13:5905.10.2023, 13:59
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Die FIFA hat den Austragungsort der Weltmeisterschaft 2030 bekannt gegeben – zu einem aussergewöhnlich frühen Zeitpunkt. Nach der WM 2022 in Katar sorgt auch diese Entscheidung schon jetzt, sieben Jahre vor der Austragung des Turniers, für Diskussionen.

Stein des Anstosses ist dieses Mal nicht das Austragungsland, sondern die Tatsache, dass die WM auf drei verschiedenen Kontinenten veranstaltet werden soll. Das Eröffnungsspiel ist in Uruguay geplant, zwei weitere Partien in Argentinien und Paraguay. Die restlichen Spiele sollen dann auf dem afrikanischen und europäischen Kontinent gespielt werden. Die Wahl der Austragungsländer fiel dabei auf Spanien, Portugal und Marokko.

Schon jetzt spricht die FIFA im Zusammenhang mit dem Turnier in Superlativen und setzt sich zum Ziel, «die beste WM der Geschichte zu organisieren». Als Anlass für das interkontinentale Megaprojekt gibt die FIFA ein Jubiläum an: Die erste WM wurde 1930 nämlich in Uruguay ausgetragen. FIFA-Boss Gianni Infantino sieht in der Drei-Kontinente-WM auch einen symbolischen Akt: «In einer geteilten Welt vereinen sich FIFA und Fussball», verkündet der Walliser.

Ursprünglich waren für die WM 2030 Kandidaturen von zwei Parteien eingegangen. Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay entschieden sich unter dem Motto «2030 Juntos» für eine gemeinsame Bewerbung anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums der Weltmeisterschaft. Auch Spanien, Portugal und Marokko hatten 2020 – wie schon bei der WM 2018 – offiziell bekannt gegeben, das Turnier im Jahr 2030 gemeinsam austragen zu wollen.

«Das Ende der Weltmeisterschaft»?

Das Netzwerk der Fussballfans (FSE) sieht in der Entscheidung der FIFA «das Ende der Weltmeisterschaft wie wir sie kennen». Die Drei-Kontinente-WM sei nicht nur «schrecklich für die Fans», sondern «missachtet die Umwelt und rollt einem Gastgeber für 2034 den Roten Teppich aus, der eine erschreckende Menschenrechtsbilanz aufweist». Diese Aussage steht im Zusammenhang mit den Befürchtungen des Netzwerks, dass die WM 2034 in Saudi-Arabien ausgetragen werden könnte.

Türöffner für die WM in Saudi-Arabien?

Auch FIFA-Experte Thomas Kistner von der «Süddeutschen Zeitung» sieht in der Bekanntgabe der WM in Afrika, Südamerika und Europa in erster Linie einen Türöffner für die Vergabe der WM 2034 an Saudi-Arabien. «Es gibt keine grosse Entscheidung unter Infantino, die nicht im Vorfeld abgekartet ist und seinen Interessen dient», meint Kistner. Und tatsächlich: Kurz nach der Bekanntgabe der Vergabe der WM 2030 machte Saudi-Arabien seine Absichten offiziell, die WM 2034 in den Wüstenstaat zu holen.

Infantino sagt über die einstimmige Entscheidung des FIFA-Rates: «Im Jahr 2030 werden wir einen einzigartigen globalen Fussabdruck haben, drei Kontinente – Afrika, Europa und Südamerika – und sechs Länder – Argentinien, Marokko, Paraguay, Portugal, Spanien und Uruguay –, die die Welt willkommen heissen und vereinen.»

Der Interimspräsident des spanischen Fussballverbandes, der das Amt vom zurückgetretenen Luis Rubiales geerbt hat, freut sich auf die WM in seinem Land und ist sich sicher, dass Spanien und die anderen Austragungsländer «die beste Weltmeisterschaft der Geschichte organisieren werden».

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132 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jacob Crossfield
05.10.2023 12:52registriert Dezember 2014
«Im Jahr 2030 werden wir einen einzigartigen globalen Fussabdruck haben, ...
Meint Infantino den CO2-Abdruck? Typisches Management-Dummsprech.
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Nummy33
05.10.2023 12:52registriert April 2022
liebe $audis, 2034 ist für €uch sicher schon fix, Ihr könnt €uch auf Gianni verlassen
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Keke
05.10.2023 12:53registriert Februar 2021
Aber der Ball ist dafür aus nachhaltigen Materialien wollen ja schliesslich das Klima retten….😞
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    Arno Del Curto verzichtet auf die WM mit Österreich
    Roger Bader, seit 2016 österreichischer Nationaltrainer, muss bei der WM ohne seinen Kult-Assistenten Arno Del Curto auskommen.

    Seit dem Wiederaufstieg haben die Österreicher dreimal hintereinander den Klassenerhalt geschafft und sind von einem Lift-Team zur konstanten Grösse auf höchstem WM-Niveau geworden. Vor einem Jahr gelang mit dem 10. Schlussrang die beste Klassierung in diesem Jahrhundert mit einem Sieg gegen Finnland und Punktgewinnen gegen Kanada und die Schweiz.

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