Der FCZ zementiert die Stärkeverhältnisse auf dem Platz Zürich mit einem 2:1-Sieg im Derby gegen GC. Zwei Weitschusstore in der ersten Hälfte reichten dem favorisierten Stadtklub zum Erfolg. Lindrit Kamberi mit seinem schwächeren linken Fuss (32.) und Antonio Marchesano (38.) trafen innert sechs Minuten aus der Distanz. Beide Male standen die Abwehrspieler zu weit weg, beim zweiten Gegentor sah auch Goalie Justin Hammel nicht besonders gut aus.
Das 286. Derby – das erste seit acht Monaten – endete genau nach Drehbuch; mit einem Tor Differenz wie immer bei den letzten fünf Malen und mit einem FCZ-Sieg wie bei nun fünf der letzten sechs Ausgaben.
Am Ende musste der Favorit aber auch etwas Glück in Anspruch nehmen. Der nach einer Stunde eingewechselte Awer Mabil verkürzte nach nur einer Minute auf 1:2, danach drängte GC auf den Ausgleich, aber ohne zählbares Resultat.
«Wir bekamen die Gegentore unnötig, wegen Eigenfehlern», ärgerte sich GC-Captain Amir Abrashi bei «Blue». «Wir versuchten es weiter, trafen auch, aber es reichte letztlich leider doch nicht.»
Der FC Zürich bleibt damit bei nur einer Saisonniederlage und ist mindestens bis Sonntag neuer Leader der Super League. GC muss sich hingegen nach der zweiten Niederlage in Folge gegen einen Kantonsrivalen nach hinten orientieren und ist neu Zweitletzter.
Grasshoppers – Zürich 1:2 (0:2)
19'223 Zuschauer. - SR Schärer.
Tore: 32. Kamberi 0:1. 38. Marchesano (Chouiar) 0:2. 61. Mabil 1:2.
Grasshoppers: Hammel; Schmitz, Tobers, Decarli (46. Choinière), Persson; Seko, Abrashi (60. Meyer); Verón Lupi (60. Schürpf), Morandi, Kittel (60. Mabil); Lee Young-Jun (88. Bojang).
Zürich: Brecher; Katic, Gómez, Kryeziu; Kamberi (79. Markelo), Conde, Krasniqi, Ligue (46. Rodrigo Conceição); Marchesano (73. Emmanuel), Chouiar (74. Mathew); Perea (91. Afriyie).
Bemerkungen: Verwarnungen: 3. Decarli, 18. Tobers, 40. Ligue, 63. Morandi, 73. Kryeziu.
Drei Minuten kurz nach der Pause reichten YB für einen Befreiungsschlag. Joël Monteiro in der 47. und Cedric Itten in der 50. Minuten agierten vor dem Tor der Luzerner energischer und trafen mit wuchtigen Abschlüssen. Zwar schaffte es der Meister auch im zehnten Saisonspiel nicht, zu null zu spielen, doch die beiden Tore reichten am Ende zum ersten Heimsieg.
Damit gelang der Neuanfang nach der Freistellung von Cheftrainer Patrick Rahmen und der Rückkehr des im Frühjahr bereits einmal erfolgreich eingesprungenen Interimscoaches Joël Magnin optimal. Es ist nicht plötzlich alles Gold, was glänzt, doch als Tabellenschlusslicht zählt für YB derzeit nur das Resultat.
Die Berner verdienten sich den zweiten Vollerfolg der laufenden Meisterschaft nach einem Sieg in Winterthur aber dank einer starken ersten Halbzeit, in der sie das Spiel machten und den als Leader angereisten FC Luzern in die Defensive drückten. Gleich sechs neue Spieler hatte Magnin im Vergleich zur Niederlage vor der Nationalmannschaftspause in Basel ins die Startelf befördert, und mit Itten bereitete einer von ihnen das 1:0 mit einem Kopfball vor und erzielte das 2:0.
Dennoch geriet der Sieg in der Schluss-Halbstunde noch in Gefahr. Die vierte gute Chance innert weniger Minuten nutzte Luca Jaquez zum Anschlusstreffer und nach einer flauen Phase verpasste Lars Villiger zwei exzellente Chancen zum Ausgleich. So blieb es im ausverkauften Wankdorf bei der zweiten Saisonniederlage – der ersten auswärts von Luzern. Bern bleibt damit ein hartes Pflaster für das Team von Coach Mario Frick.
Young Boys – Luzern 2:1 (0:0)
31'500 Zuschauer. - SR Piccolo.
Tore: 47. Monteiro 1:0. 50. Itten 2:0. 70. Jaquez (Kadák) 2:1.
Young Boys: von Ballmoos; Athekame, Camara, Benito (59. Husic), Abdu Conté (73. Hadjam); Niasse (84. Lakomy); Males (72. Imeri), Ugrinic, Monteiro; Itten (73. Ganvoula), Elia.
Luzern: Loretz; Dorn, Jaquez, Knezevic, Ciganiks; Stankovic; Owusu (56. Ottiger), Rrudhani (55. Kadák), Beloko (23. Winkler; 76. Spadanuda); Klidje (56. Villiger), Grbic.
Bemerkungen: Verwarnungen: 18. Benito, 26. Dorn, 42. Niasse, 44. Camara, 45. Knezevic, 45. Ugrinic, 45. Jaquez, 85. Elia, 93. von Ballmoos, 93. Stankovic.
Servette gewinnt gegen ein erschreckend harmloses Sion 3:0 und kann sich nach vorne orientieren. Je ein frühes Tor pro Halbzeit reichte zum problemlosen Sieg.
Die Ultras aus dem Wallis boykottierten das Rhône-Derby, ihre Genfer Kollegen solidarisierten sich eine Halbzeit lang. Sie verpassten beide nicht viel, die Fans des FC Sion dürfen sich sogar glücklich schätzen, den blassen Auftritt ihrer Lieblinge nicht live gesehen zu haben.
Schon in der 5. Minute brachte Enzo Crivelli Servette in Führung, es war angesichts der mittlerweile besorgniserregenden Harmlosigkeit der Walliser Offensivabteilung bereits die halbe Miete. In den letzten sechs Partien hat Sion gerade mal drei magere Törchen geschossen.
Vier Minuten nach der Pause erhöhte Dereck Kutesa, der sich in den letzten Tagen medienwirksam darüber geärgert hatte, dass er von Murat Yakin nicht für die Nationalmannschaft aufgeboten wurde. Er führt mit nun sechs Saisontoren die Torschützenliste an.
Servette – Sion 3:0 (1:0)
12'987 Zuschauer. - SR Fähndrich.
Tore: 5. Crivelli (Stevanovic) 1:0. 50. Kutesa (Stevanovic) 2:0. 85. Ondoua 3:0.
Servette: Frick; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Mazikou; von Moos (62. Ouattara), Cognat (87. Magnin), Douline, Kutesa (76. Ondoua); Stevanovic (87. Guillemenot), Crivelli (62. Simbakoli).
Sion: Fayulu; Lavanchy, Schmied, Ziegler, Hefti (54. Marquinhos Cipriano); Kabacalman, Baltazar Costa; Djokic (54. Berdayes), Miranchuk (68. Souza), Chouaref (55. Bouchlarhem); Sorgic (73. Bouriga).
Bemerkungen: Verwarnungen: 48. Crivelli, 60. Stevanovic, 79. Ziegler, 88. Simbakoli.
(ram/sda)
Die von euch prophhezeite Apokalypse in Zureich passierte nicht...
Und YB hat toll gespielt. Die Atmosphäre im Wankdorf war unglaublich toll.