Die Kommerzialisierung des Fussballs macht den nächsten Schritt: Die spanische Primera Division hat als erste europäische Fussball-Liga beschlossen, künftig mindestens ein Ligaspiel pro Saison in den USA auszutragen. Wie «LaLiga» mitteilte, will man mit der PR-Kampagne, die vom FC Barcelona und Real Madrid mitgetragen wird und den Fussball in Nordamerika populärer machen soll, auch die internationale Vormachtstellung der Premier League angreifen.
#LaLiga and RELEVENT partner to promote soccer in the US and Canada. 🇺🇸🇨🇦
— LaLiga (@LaLigaEN) 16. August 2018
Genaue Details über die künftigen Terminpläne wurden keine bekannt gegeben. Welche Teams in welchen Städten spielen werden, stehe ebenfalls noch nicht fest. Gut möglich, dass der «Clásico» zwischen Real und Barça, das prestigeträchtigste Duell in Spanien, in Zukunft aber bald das eine oder andere Mal nicht im Camp Nou oder im Bernabeu, sondern in Übersee stattfinden wird.
Die Primera Division teilte mit, dass man mit der Agentur «Relevent Sports», die auch den «International Champions Cup» austrägt, einen Vertrag über die nächsten 15 Jahre geschlossen habe. Zur besseren Vermarktung werde die Organisation «LaLiga North America» gegründet, die den Fussball und seine Kultur in den USA und Kanada promoten soll. 2026 findet die Fussball-WM in den USA, Kanada und Mexiko statt.
Es ist das erste Mal, dass eine der grossen europäischen Ligen ein reguläres Saisonspiel in den USA oder Kanada austrägt. Ein ähnlicher Plan war im vergangenen Jahr auch für die englische Premier League diskutiert worden. 2008 war ein solches Vorhaben noch am Veto des Weltverbands FIFA und des nationalen Verbands FA gescheitert.
In umgekehrter Richtung gibt es bereits Vorbilder für den LaLiga-Plan: Die nordamerikanische Football-Liga NFL sowie die Basketball-Liga NBA trugen Partien in London aus. Die Major League Baseball veranstaltete bereits Saisoneröffnungen in Japan und Australien. (pre)