Sporting erwies sich an diesem Abend als zu stark – die YB-Spieler verlassen geknickt das Feld.Bild: keystone
Im Hinspiel der Zwischenrunde in der Europa League müssen sich die Young Boys gegen Sporting Lissabon 1:3 geschlagen geben. David von Ballmoos, Aurèle Amenda und Co. machen vor allem die eigenen Fehler dafür verantwortlich.
16.02.2024, 08:2016.02.2024, 15:43
Es war von vornherein klar, dass es eine schwierige Aufgabe für YB werden wird. Sporting Lissabon gehört zwar nicht zu den absoluten Topklubs Europas, war jedoch einer der stärksten möglichen Gegner für die Berner in der Zwischenrunde der Europa League und führt die portugiesische Liga nach Verlustpunkten an.
So spricht YB-Coach Raphael Wicky im Interview mit SRF nach der 1:3-Niederlage auch den Unterschied der Marktwerte an. Sein Team liegt gemäss transfermarkt.ch bei rund 60 Millionen Euro, jener von Sporting ist fünfmal grösser. Gleichzeitig sagt er aber auch: «Es kann nicht unsere Analyse sein, dass sie einfach mehr Qualität besitzen. Dann hätten wir gar nicht antreten müssen. Auch gegen sie kann man besser verteidigen, bessere Entscheidungen treffen. Da müssen wir ansetzen und das in der nächsten Woche besser machen.»
Das sagt YB-Trainer Wicky:
«Es ist eine ärgerliche Niederlage. Vor allem das dritte Tor direkt nach der Halbzeit tut enorm weh, weil es eine Standardsituation war, die man besser verteidigen muss. Wir hatten mehrere gute Offensivaktionen, aus denen wir mit etwas mehr Präzision und Durchschlagskraft vielleicht das eine oder andere Tor mehr hätten schiessen können. Wir haben ihnen natürlich auch Räume gegeben, weil wir hoch anlaufen und pressen wollten. Diese haben sie gut ausgenutzt.»
Die Highlights der Partie.Video: SRF
Auch Goalie David von Ballmoos lobt zunächst den «starken Gegner» und sagt: «Wir wussten, dass wir ein perfektes Spiel brauchten. Das war es nicht.» Zwar hätte YB nicht so schlecht gespielt, wie man es nach dem Resultat vielleicht vermuten würde, «aber am Ende haben wir den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht und das hat uns gekillt». Einen der Fehler muss der 29-Jährige auf sich nehmen: den Penalty zum 0:2.
Das sagt von Ballmoos zum Penalty:
«Es tut mir unglaublich leid für die Jungs, dass ich da eine Sekunde nicht überlegt oder mich dazu hinreissen lassen habe. Das war unnötig.»
quelle: srf
Schon das erste Gegentor war selbstverschuldet. Verteidiger Aurèle Amenda, dessen Kopfball auf der Gegenseite einige Minuten zuvor von der Linie geklärt worden war, lenkte eine Flanke ins eigene Tor. Später sagt er zu «blue Sport»: «Wir sind natürlich enttäuscht. In diesen Spielen zählen die Details.» Dem pflichtet auch Sandro Lauper bei, indem er sagt: «Die Partie ist mit dem 1:3 kurz nach der Pause blöd auf ihre Seite gefallen. Da war es schwer, zurück ins Spiel zu finden.»
Das sagt Sandro Lauper:
«Uns ist eine super Mannschaft gegenübergestanden und wir haben zu wenig gemacht, um mehr zu holen. Es war uns schon vorher klar, dass wir ein gutes Ergebnis brauchen würden, um auswärts zu bestehen. Nichtsdestotrotz kann sich jeder nochmal zeigen, auch wenn es am Ende nicht reichen sollte.»
Mit der Hypothek von zwei Toren Rückstand wird es in Lissabon eine enorm schwierige Aufgabe. Gerade gegen ein Team, das in dieser Saison von 17 Heimspielen 16 gewonnen hat. Die einzige Niederlage kommt aus dem Spiel gegen Atalanta Bergamo, als Sporting in der Europa League 1:2 unterlag. Dies ist auch den YB-Stars bewusst, doch sagt Trainer Wicky auch: «Wir müssen mit dem Mindset hingehen, dass wir das Spiel gewinnen. Dann ist im Fussball alles möglich.» (nih)
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