Borussia Dortmund sieht sich als erster Herausforderer des FC Bayern München. Der BVB hat aufgerüstet und mit Nico Schlotterbeck und Niklas Süle zwei neue Innenverteidiger geholt. Im Sturm sollen Karim Adeyemi und Sébastien Haller den Torjäger Erling Haaland ersetzen. Haller fällt allerdings monatelang aus, nachdem bei ihm in der Saisonvorbereitung Hodenkrebs entdeckt wurde.
Allerdings haben nicht nur die Dortmunder aufgerüstet, sondern auch die Bayern. Sie mussten Weltfussballer Robert Lewandowski mit seiner eingebauten Torgarantie ersetzen – und holten Sadio Mané vom FC Liverpool. Dazu wurde Juve-Verteidiger Mathjis de Ligt engagiert und dessen niederländische Landsleute Ryan Gravenberch und Mathys Tel.
Die Münchner bleiben damit in den Augen fast aller Bundesliga-Beobachter Kronfavorit auf den nächsten Titelgewinn. Es wäre die elfte Meisterschaft in Folge.
Gespielt wird wie eh und je mit einer Hin- und einer Rückrunde. Spätestens nach 34 Spieltagen wird abgerechnet. Doch wie anderswo nahmen Modus-Diskussionen zuletzt auch in Deutschland zu – wegen der Dominanz der Bayern.
Der frühere deutsche Bundestrainer und einstige Bayern-Coach Jürgen Klinsmann schlug sich nun auf die Seiten der Playoff-Befürworter. «Ich stehe dieser Idee sehr offen gegenüber», sagte Klinsmann gegenüber Reportern. Er fände das Mittel «faszinierend, das sorgt für echte Spannung».
Weiter sagte der 58-jährige Klinsmann, er verstehe es total, dass man darüber diskutiere. «Denn man will jemand anderen als Meister sehen.» Der 108-fache Nationalspieler lebt seit einem Vierteljahrhundert in den Vereinigten Staaten – vielleicht hat er deshalb weniger Berührungsängste mit Playoffs.
Eine Verlängerung der Meisterschaft durch K.o.-Spiele hatte Donata Hopfen angeregt, seit Anfang Jahr neue Chefin der Deutschen Fussball-Liga (DFL). Allerdings stiess sie damit auf breite Gegenwehr. So sagte etwa Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke, Playoffs seien für ihn keine Lösung. Allerdings sagte Watzke auch: «Wenn Bayern noch fünf Jahre in Folge Meister wird, dann kannst du vielleicht darüber reden.»
Interessant war, dass just die Bayern sich aufgeschlossen zeigten. Er fände es spannend, über neue Modelle wie Playoffs für die Bundesliga nachzudenken, sagte im «Kicker» Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn. «Ein Modus mit Halbfinals und Final würde Spannung für die Fans bedeuten. Es macht also Sinn, so einen Gedanken durchzuspielen. Wir beim FC Bayern sind für neue Ideen immer offen.»
Andere Fussball-Ligen kennen Playoffs schon länger. In der Schweiz stimmten die Klubs der Swiss Football League vor einigen Monaten über deren Einführung ab. Die laufende Saison 2022/23 wird bis auf Weiteres die letzte sein, in welcher der Meister auf herkömmliche Weise ermittelt wird. Ab der kommenden Saison gibt es Playoffs. (ram)