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Ronaldo mit Freistoss-Hammer und Contes Wutrede: die Fussball-Highlights

Mandatory Credit: Photo by Sean Ryan/IPS/Shutterstock 13833132j Antonio Conte manager of Tottenham directs his team. Southampton v Tottenham Hotspur, Premier League, Football, St Marys Stadium, Southa ...
War überhaupt nicht zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: Tottenham-Trainer Antonio Conte.Bild: www.imago-images.de

Contes Wutrede und Ronaldos Freistoss-Hammer – 12 Highlights vom Fussball-Wochenende

Nach dem enttäuschenden 3:3 gegen Southampton redete sich Tottenham-Trainer Antonio Conte in Rage und sparte nicht mit Kritik an seinem Team. Derweil traf Cristiano Ronaldo wie zu seinen besten Zeiten und kam es in Italiens zweiter Liga zum Legendentreffen. Die Highlights vom Wochenende.
20.03.2023, 12:3121.03.2023, 07:09
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Schiefgegangen

Nach solchen Szenen sagen die Kommentatoren gerne einmal: «Na, wenn sich das nicht noch rächen wird.» In der Partie zwischen Rayo Vallecano und Girona bekamen die Gastgeber beim Stand von 2:1 kurz vor der Pause einen Penalty zugesprochen. Zunächst vergab der Schütze, doch da ein Verteidiger zu früh in den Strafraum eingedrungen war, bekam er einen zweiten Versuch. Bei diesem hielt sich Oscar Trejo für besonders gewieft und gab keinen Schuss ab, sondern spielte den Ball quer auf einen Mitspieler. Dessen Abschluss flog jedoch über die Latte – und so rächte sich die vergebene Chance tatsächlich noch. Kurz nach der Pause glich Wiktor Zyhankow zum 2:2-Endstand aus.

Der misslungene Penalty-Trick ab 1:42 Minuten.Video: YouTube/LaLiga Santander

Reingezirkelt

Iren gelten, dem Klischee nach, ja nicht unbedingt als die gefühlvollsten Fussballer. Max Murphy sah es am Wochenende deshalb als seine Aufgabe, das Gegenteil zu beweisen. Im Spiel der Bray Wanderers in Waterford traf der 21-jährige Verteidiger traumhaft zum 2:2-Endstand.

Video: streamja

Murphy war aber nicht der einzige, der an diesem Wochenende Gefühl im Fuss bewies. Thiago Almada von Atlanta United schoss einen Freistoss präzis in den Winkel. Der 21-jährige Argentinier zeichnete sich beim 5:1-Erfolg gegen die Portland Timbers mit je zwei Toren und Assists aus.

Ausgerastet

Jemand, der sich nicht scheut, seine Gefühle offen zur Schau zu stellen, ist Antonio Conte. Wobei es beim Tottenham-Coach häufig die Wut ist. Der 53-jährige Italiener redete sich nach dem 3:3 der Spurs beim Tabellenletzten Southampton in Rage. Die Wutrede eröffnete Conte mit den Worten: «Ich denke, nun ist der richtige Zeitpunkt, um gewisse Dinge anzusprechen.» Was folgte, dürfte nicht nur den Klub-Verantwortlichen, sondern auch einigen Spielern nicht besonders gefallen.

«Für mich ist diese Leistung inakzeptabel. Das Problem ist, dass wir einmal mehr gezeigt haben, dass wir kein Team sind. Ich sehe egoistische Spieler, die einander nicht helfen wollen, die nur für sich selbst spielen.

Wenn man ein starkes Team sein und gewinnen will, ist das Wichtigste der Siegeswille, das Feuer. Das muss man in jedem Moment zeigen, aber das fehlt bei uns in vielen Situationen. Es geht nicht um taktische oder technische Aspekte, wir müssen für den Klub spielen, damit die Fans stolz auf uns sein können. Wenn wir das zeigen würden, dann hätten wir heute gewonnen.»

Mit der Kritik an der fehlenden Aufopferungsbereitschaft seiner Spieler war Conte aber nicht fertig. Als ein Journalist die Rolle des Trainers in dieser Situation ansprach, antwortete Conte:

«Sie suchen nur Ausreden und Alibis für die Spieler. Ihr tut nur das, Ausreden suchen. Kommt schon, wir sind Profis. Der Klub bezahlt uns viel Geld, mir als Trainer, den Spielern. Nicht um Ausreden zu suchen oder dafür, keinen Einsatz zu zeigen oder keine Verantwortung zu übernehmen. Das ist inakzeptabel. Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich so eine Situation sehe.»

Nichtsdestotrotz scheute sich Conte nicht davor, auch selbst Verantwortung zu übernehmen. «Bisher konnte ich das nicht verändern. Im Vergleich zur letzten Saison ist es sogar noch schlimmer geworden.» Dann führte der Coach an, weshalb die angesprochenen Mängel seiner Meinung nach ein solch grosses Problem für Tottenham seien:

«Sie sind sich hier gewohnt, nicht um etwas Wichtiges zu spielen. Sie wollen nicht unter Druck spielen. So ist es einfach. Das ist die Geschichte von Tottenham. Die Besitzer sind nun 20 Jahre hier und sie haben nie etwas gewonnen. Aber wieso? Liegt es nur am Klub und an den Trainern? Ich habe versucht, die Situation zu verstecken, aber jetzt nicht mehr. Ich will so etwas wie heute nicht mehr sehen, es geht auch um den Respekt für die Fans.»
Die Highlights des Spiels.Video: YouTube/Sky Sport Austria

Für Conte ist klar, dass alle Verantwortung übernehmen müssen. «Auch die Spieler», stellt er klar. Ansonsten würde sich die Situation nicht verändern – auch wenn der Trainer ausgewechselt würde. «Mit solchen blutleeren Auftritten können wir vielleicht um den siebten oder achten Platz kämpfen, aber nicht mehr», bilanziert Conte. Tottenham steht aktuell zwar noch auf dem vierten Platz, doch liegt Newcastle mit zwei Spielen weniger nur zwei Punkte dahinter.

Von der Bank geflogen

Auch Trainer Sebastian Romero hatte sich am Wochenende nicht ganz unter Kontrolle. Der argentinische Coach von Gimnasia La Plata trat statt des Balls, der ins Aus rollte, den Gegenspieler und sah dafür die Rote Karte.

Video: streamja

Eingeheizt

Das Derby in der argentinischen Stadt La Plata gewann das Team von Romero dennoch. Gimnasia setzte sich 2:1 gegen Estudiantes La Plata durch. Für Gänsehaut sorgten die Fans der Gastgeber bereits vor der Partie, als sie ihren Lieblingen mit Fahnen, Gesängen und Rauchpetarden einheizten.

Video: streamja

Zeit zurückgedreht

In Saudi-Arabien hat Cristiano Ronaldo seine «Durststrecke» beendet. Nachdem er in den drei vorherigen Spielen jeweils ohne Torbeteiligung geblieben war, erzielte der 38-jährige Portugiese gegen Abha den wichtigen Ausgleichstreffer für Al-Nassr. Dabei verwandelte er einen Freistoss aus 30 Metern. Einige Minuten später traf Anderson Talisca aus elf Metern noch zum 2:1-Endstand für das Team, das die Tabellenführung im vorherigen Spiel an Al-Ittihad verloren hatte.

Fertig gestritten

Während der Spiele geht es im Fussball zwischen den Gegenspielern oft heiss zu und her. Umso schöner sind diese Bilder, die Fulhams Tete und Manchester Uniteds Luke Shaw zeigen, wie sie sich nach einem kurzen Streit Arm in Arm liegen und beobachten, wie ihre Mitspieler auf den Schiedsrichter einreden. Der Schiedsrichter hatte in der Situation viel zu tun. Erst zeigte er Fulham-Coach Marco Silva die Rote Karte und stellte dann auch Willian (für ein Handspiel kurz vor der Torlinie) und Aleksandar Mitrovic (für unsportliches Verhalten) vom Platz. So beendete Fulham das Spiel mit zwei Mann weniger und verlor nach Führung noch 1:3.

Euphorisiert

Für Feyenoord Rotterdam stand am Wochenende das wohl wichtigste Spiel der Saison an. Der niederländische Tabellenführer reiste mit drei Punkten Vorsprung zu Serienmeister Ajax Amsterdam. Im Abschlusstraining besuchten viele Fans ihr Team, um ihnen noch einmal zu zeigen, wie wichtig das bevorstehende Duell ist. Womit sie wohl nicht gerechnet haben: Rechtsverteidiger Lutsharel Geertruida gab seine Vertragsverlängerung in diesem Training bekannt.

Video: streamja

Und als wäre das nicht genug, schoss der 22-jährige Niederländer am Sonntag auch gleich den entscheidenden Treffer zum 3:2. Damit steht Feyenoord nun sechs Punkte vor Ajax und hat beste Chancen auf den ersten Titel seit der Saison 2016/17. Bei der Rückkehr aus Amsterdam wurde das Team in der Hafenstadt dementsprechend euphorisch empfangen.

Verdoppelt

Da ist dem Zeugwart des FC Aarau wohl ein kleiner Fehler unterlaufen. Im Spiel beim FC Wil, das die Gäste 3:0 gewannen, standen plötzlich zwei Spieler mit demselben Trikot auf dem Platz. Dabei trug neben Arijan Qollaku ein weiterer Spieler das Shirt mit der Nummer 22 und dem Namen des Albaners auf dem Rücken.

Abgelöst

Es war ein hervorragendes Wochenende für Borussia Dortmund. Der BVB feierte einen 6:1-Erfolg gegen Köln und übernahm dadurch erstmals seit dem 2. Spieltag der Saison 2019/20 die Tabellenführung. Dabei traf Captain Marco Reus doppelt und ist mit nun 161 Toren für seinen Jugendklub der beste Torschütze im Profifussball. Zu Adi Preissler, der zwischen 1945 und 1959 für die Borussen spielte, fehlen dem 33-Jährigen noch 16 Tore. Eine Marke, die er wohl nur erreichen könnte, wenn er seinen Ende Saison auslaufenden Vertrag verlängert. Reus deutete aber bereits an, seine Karriere in Dortmund beenden zu wollen.

Der erste Treffer von Reus gegen Köln.Video: streamja

Dass der BVB den 25. Spieltag an der Tabellenspitze beendet, liegt auch daran, dass Bayern in Leverkusen trotz Führung noch 1:2 unterlag. Damit besiegte Leverkusen in dieser Saison bereits zum zweiten Mal den jeweiligen Tabellenführer, nachdem es im November 5:0 gegen Union Berlin gewann.

Die Highlights der Partie.Video: YouTube/SPORT1

Vorbildlich

International ist Barcelona nicht mehr vertreten, in der spanischen Liga läuft es den Katalanen aber hervorragend. Dank des Treffers von Franck Kessié zum 2:1 in der Nachspielzeit gewann Barça auch das dritte Duell gegen Erzrivale Real Madrid in diesem Jahr. Zuvor hatte sich das Team von Trainer Xavi bereits im Supercup und im Hinspiel des Cup-Halbfinals gegen die «Königlichen» durchgesetzt. So ist der 43-jährige Trainer schon jetzt der erste Barça-Coach seit Pep Guardiola im Jahr 2011, der in einem Jahr drei Clasicos gewann. Zwei weitere Chancen wird Xavi in diesem Jahr sicher noch bekommen, um Guardiolas drei Erfolge zu übertreffen.

Die Highlights der Partie.Video: YouTube/LaLiga Santander

Legendentreffen

In der zweiten italienischen Liga kam es zum Duell zweier Legenden. Como wurde vom Spanier Cesc Fabregas aufs Feld geführt, während auf der Gegenseite Gianluigi Buffon im Tor von Parma stand. Die Partie entschied Fabregas mit Como 2:0 für sich, wobei der Captain nach 38 Minuten verletzt ausgewechselt wurde.

Como 1907 vs Parma Calcio - Italian Serie B Captains Cesc FabregasComo and Gianluigi BuffonParma during the Italian soccer Serie B match Como 1907 vs Parma Calcio on March 18, 2023 at the Giuseppe Sin ...
Cesc Fabregas (l.) und Gianluigi Buffon.Bild: www.imago-images.de
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