Granit Xhaka: «Dann musst du dich schon fragen, ob du auf dem Platz stehen willst»
Beim 0:3 in Rom im zweiten Gruppenspiel gegen Italien kassiert die Schweizer Nationalmannschaft eine der heftigsten Niederlagen der letzten Jahre. Die Exponenten reagieren selbstkritisch.
Am Schluss patzte auch noch Yann Sommer. Der Keeper von Borussia Mönchengladbach liess in der 88. Minute den Schuss von Ciro Immobile zum 0:3 durchrutschen. An der EM 2016 und der WM 2018 war der Keeper ohne Fehl und Tadel geblieben und rechtfertigte auch deswegen seine Position als unbestrittene Nummer 1. Auch sonst bot der 32-Jährige kaum einmal Angriffsfläche.
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Der Lapsus von Sommer passte zu diesem enttäuschenden Abend im Olimpico in Rom, an dem die Schweizer Mannschaft auf dem harten Boden der Realität landete. Das letzte Mal, dass eine Schweizer Nationalmannschaft derart chancenlos agiert hatte, war im Herbst 2017, als sie in Lissabon im Rahmen der WM-Qualifikation gegen Portugal 0:2 unterlag. An einer Endrunde war es das 2:5 gegen Frankreich im zweiten Gruppenspiel an der WM 2014 in Brasilien.
Die Spieler reagierten selbstkritisch, Vladimir Petkovic versuchte dagegen, das wenige Positive herauszustreichen. Die Aufarbeitung der Schmach begann unmittelbar nach der Partie in der Kabine, als Vladimir Petkovic lange zur Mannschaft sprach. Worüber? Das wollte der Nati-Trainer nicht verraten.
Vladimir Petkovic (Trainer Schweiz):
Granit Xhaka (Schweiz):
Wir hätten aggressiver spielen und kompakter stehen müssen. Wenn du den Italiener so viele Räume zugestehst, läufst du dann nur noch hinterher. Wir hatten auch zu viele Spieler, die den Ball nicht wollten. Wenn du den Ball nicht willst, musst du dir schon überlegen, ob du auf dem Platz stehen willst. Es tut mir leid für die Fans, sie haben sicher nicht die Mannschaft gesehen, die sie erwartet haben. Jetzt müssen wir gegen die Türkei eine Reaktion zeigen.»
Steven Zuber (Schweiz):
Roberto Mancini (Trainer Italien):
Manuel Locatelli (Italien):
Zumindest die Fortsetzung der Geschichte der WM 2014 macht auch Hoffnung für den Sonntag und die Partie in Baku. Dank dem 3:0 zum Abschluss gegen Honduras dank eines Hattricks von Xherdan Shaqiri qualifizierte sich die Schweiz in Brasilien für die Achtelfinals. (pre/sda)