Lange Zeit war der FC Basel auf gutem Weg Richtung drei Punkte. Die 1:0-Führung durch Kevin Carlos nach nur 183 Sekunden hatte über eine Stunde lang Bestand und schien gerade besonders solid, als Fousseni Diabaté in der 67. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoss den Sonntagabend des entthronten Leaders verdarb.
Die beiden Mannschaften lieferten sich ein spektakuläres Duell mit vielen Torszenen. In der zweiten Halbzeit fehlte wenig, und der FC Basel hätte seine Führung auf zwei Tore ausgebaut. Zweimal stand Xherdan Shaqiri mit genialen Pässen im Mittelpunkt, zweimal startete der vermeintliche Torschütze aus dem Offside. Bénie Traoré (62.) und Kevin Carlos (64.) freuten sich zu früh. Umso schmerzhafter war für die Gastgeber der Ausgleich, der nur kurze Zeit später fiel.
Lausanne-Sport, das in diesem Jahr Mühe hat, seine Qualitäten in Punkte umzumünzen, verdiente sich dieses Remis in erster Linie, weil es in der ersten Halbzeit so beeindruckend auf das 0:1 reagierte und den FCB vor eigenem Publikum vor grosse Probleme stellte. Zwei Treffer wurden wegen eines Offsides beziehungsweise eines Handspiels in den ersten 45 Minuten annulliert.
Nichts auszusetzen gab es am 1:1 von Fousseni Diabaté. Der elffache Nationalspieler von Mali schoss drei Minuten nach seiner Einwechslung einen Freistoss aus 18 Metern ins Lattenkreuz, wobei Marvin Hitz noch am Ball dran war, diesen aber nur noch via Pfosten ins eigene Netz lenken konnte.
Für den FC Basel war das Remis auch deshalb ärgerlich, weil er eigentlich die richtigen Schlüsse aus der schwierigen ersten Halbzeit gezogen und die Partie nach der Pause mehrheitlich gut im Griff hatte. Nach dem 1:1 gab es Chancen zum Sieg. Kurz vor dem Schlusspfiff war Verteidiger Adrian Barisic nahe am 2:1, als er einen Kopfball freistehend neben das Tor setze. So aber blieb der zehnte Saisontreffer von Kevin Carlos die angesichts der Torchancen etwas dürftige Ausbeute der besten Offensive der Liga an diesem Sonntag.
Basel – Lausanne 1:1 (1:0)
SR San.
Tore: 3. Kevin Carlos (Leroy) 1:0. 67. Hitz (Eigentor) 1:1.
Basel: Hitz; Mendes, Barisic, Adjetey, Schmid; Leroy, Avdullahu, Romário Baró (59. Kade); Shaqiri, Kevin Carlos (77. Ajeti), Otele (59. Traoré).
Lausanne: Letica; Giger, Sow, Dussenne, Poaty; Custodio, Koindredi; Okou (63. Diabaté), Sanches, Balde (63. de la Fuente); Ajdini (63. Sène).
Bemerkungen: Verwarnungen: 20. Okou, 20. Balde, 32. Leroy, 55. Custodio, 80. Letica, 83. Traoré, 93. Giger.
Die Grasshoppers kassierten nach neun Spiele ohne Niederlage eine bittere Heimpleite. Servette kam dank einem Doppelschlag in der Schlussviertelstunde zum glückhaften 2:1.
Nicht nur die Fortsetzung der positiven Serie unter Trainer Tomas Oral war greifbar, sondern auch der Sieg nach vier Unentschieden in Folge. Das Glück war aber nicht auf Seiten der Zürcher, die durch die Niederlage auf den Barrageplatz zurückgefallen sind.
Fast wie aus dem Nichts gelang Servette durch Miroslav Stevanovic (76.) und Steve Rouiller (79.) die Wende vom 0:1 zum 2:1. Stevanovic traf aus spitzem Winkel, während Verteidiger Rouiller einen Freistoss mit dem Kopf via Latte ins Tor lenkte. Zuvor hatte sich Servette trotz Leistungssteigerung nach der Pause offensiv harmlos gezeigt.
Ganz anders GC: Der Rekordmeister hatte nur schon in der ersten Halbzeit ausreichend Torchancen, um das Spiel zu entscheiden. Fast immer stand dabei Nestory Irankunda im Brennpunkt. Der erst 19-jährige australische Nationalspieler, der leihweise von Bayern München zu GC gestossen ist, traf mit einem Kopfball nur die Latte und scheiterte am brillant reagierenden Servette-Goalie Joël Mall, noch bevor er den Penalty herausholte, den Tsiy Ndenge in der 28. Minute zum 1:0 verwandelte.
Grasshoppers – Servette 1:2 (1:0)
3653 Zuschauer. - SR Piccolo.
Tore: 28. Ndenge (Penalty) 1:0. 76. Stevanovic (Ouattara) 1:1. 79. Rouiller (Tsunemoto) 1:2.
Grasshoppers: Hammel; Schmitz, Paskotsi, Seko, Persson; Irankunda (80. Verón Lupi), Abrashi (89. Schürpf), Ndenge, Maurin (80. Bojang); Meyer (89. Kittel), Muci (80. Turhan).
Servette: Mall; Tsunemoto, Adams, Rouiller, Mazikou; Nonge, Ondoua (46. Magnin); Stevanovic, Antunes (16. Crivelli), Kutesa (55. Guillemenot); Ndoye (46. Ouattara).
Bemerkungen: Verwarnungen: 27. Mall, 39. Irankunda, 64. Ndenge, 64. Crivelli, 74. Magnin.
Der FC St.Gallen verpasst es, nach zuletzt zwei Siegen näher an die Spitze der Super League zu rücken. Zu verhalten suchte der FCSG beim Abstiegskandidaten die Offensive.
Gegen die kompakte Abwehr von Yverdon war das geduldige Spiel der Ostschweizer zwar nachvollziehbar, wurde aber nach einer knappen Stunde zur Hypothek, weil sich die Gäste plötzlich nur noch zu zehnt wiederfanden. Verteidiger Jozo Stanic sah nach einer Notbremse am eigenen Strafraum die Rote Karte.
Die für St.Gallen verhängnisvolle Aktion kam fast aus dem Nichts. Ansonsten waren die gefährlichen Situationen auf beiden Seiten selten. Erst in Überzahl wurde Yverdon gefährlicher und schoss durch Neuzugang Antonio Marchesano in der 92. Minute den Siegtreffer. Der ehemalige FCZ-Spieler reagierte auf eine Flanke aus dem Halbfeld von Boris Cespedes schneller als die St.Galler Abwehr.
Yverdon – St.Gallen 1:0 (0:0)
2350 Zuschauer. - SR Gianforte.
Tor: 92. Marchesano (Céspedes) 1:0.
Yverdon: Bernardoni; Sauthier, Christian Marques, Tijani, Le Pogam; Marchesano, Legowski (78. Céspedes), Baradji; Tasar (64. Sylla), Komano (64. Ronaldo Tavares), Aké.
St.Gallen: Zigi; Vandermersch, Ambrosius, Stanic, Okoroji; Stevanovic, Quintillà (56. Fazliji); Daschner (62. Vallci), Witzig (78. Diaby), Toma (56. Nsame); Geubbels (62. Faber).
Bemerkungen: 59. Rote Karte gegen Stanic (Notbremse). Verwarnungen: 22. Aké, 28. Tasar, 85. Vandermersch, 93. Marchesano.
(ram/sda)