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YB zieht die Notbremse: Trainer Raphael Wicky fliegt raus

L?entraineur bernois Raphael Wicky reagit lors de la rencontre des quarts de finale de la Coupe de Suisse de football entre FC Sion et BSC Young Boys le jeudi 29 fevrier 2024 au stade de Tourbillon a  ...
Die Zeit von Raphael Wicky in Bern ist abgelaufen.Bild: keystone

«Die Mannschaft braucht frische Energie» – YB wirft Trainer Wicky raus

Raphael Wicky ist nicht mehr Trainer der Young Boys. Die Berner reagieren auf die sportliche Krise. Bis Ende Saison übernimmt der bisherige Nachwuchstrainer Joël Magnin.
04.03.2024, 09:5904.03.2024, 15:27
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Eine Heimniederlage im Spitzenkampf gegen Servette. Das Cup-Aus im Viertelfinal gegen Sion. Nun am Sonntag eine 0:1-Niederlage beim FC Zürich. Diese schlechte Bilanz der letzten sieben Tage ist Raphael Wicky zum Verhängnis geworden. Der Walliser wurde als Trainer der Young Boys entlassen.

Christoph Spycher über die Entlassung.Video: YouTube/BSC Young Boys

«Die Situation ist festgefahren»

«Die Trennung schmerzt uns sehr», so Christoph Spycher, der Sport-Verantwortliche im YB-Verwaltungsrat. «Nach reiflicher Überlegung sind wir zum Schluss gekommen, dass die Situation festgefahren ist und die Mannschaft frische Energie braucht, um den herausfordernden Weg zurück zum Erfolg gehen zu können.»

Raphael Wicky, der neue YB-Trainer, Mitte, Christoph Spycher, neuer VR-Delegierter Sport YB, links, und Steve von Bergen, neuer Sportchef bei YB, rechts, posieren kurz vor eine Pressekonferenz ueber d ...
Gehen getrennte Wege: Spycher, Wicky und von Bergen (von links).Bild: keystone

Die Leistungen hätten seit einiger Zeit nicht den eigenen Erwartungen entsprochen, ergänzte YB-Sportchef Steve von Bergen. «Mit den jüngsten Niederlagen in der Meisterschaft und im Cup wurde die Hoffnung kleiner, dass sich die Lage in dieser Konstellation verbessern wird, obwohl wir aus meiner Sicht alles versucht haben, die Wende zu schaffen.» Wicky und er hätten am Sonntagabend nochmals eine Auslegeordnung vorgenommen und gemerkt, dass sie unterschiedliche Ansätze hätten, wie YB aus dieser schwierigen Situation herausfinden könnte.

Wicky zeigt sich «extrem dankbar»

In der Mitteilung der Berner kommt auch der entlassene Wicky zu Wort. Er sei «extrem dankbar» für die Möglichkeit, YB-Trainer sein zu dürfen, und er sei stolz auf die Erfolge, die er und das Team erreicht hätten. «Trotz vorzeitiger Trennung werde ich die Zeit bei YB in sehr guter Erinnerung behalten. Die Emotionen, die wir gemeinsam erleben durften, werde ich nie vergessen.»

Der 46-jährige Wicky gewann mit YB in der vergangenen Saison das Double aus Meisterschaft und Cup. In dieser Saison gelangen die Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League und das europäische Überwintern. Aktuell stehen die Berner in der Super League auf Rang eins, der Vorsprung auf Verfolger Servette ist aber auf einen Punkt geschmolzen. Mitverantwortlich für die Baisse könnten auch Transfers gewesen sein: im Winter verkaufte YB den Torjäger Jean-Pierre Nsame und den Verteidiger Ulisses Garcia.

YB Trainer Raphael Wicky posiert mit den Pokalen des Cupsiegers und des Fussballschweizermeisters, nach dem Schweizer Fussball Cup Final zwischen dem BSC Young Boys und dem FC Lugano, am Sonntag, 4. J ...
Wicky mit dem Cup und dem Meisterpokal.Bild: keystone

Fürs erste übernimmt Joël Magnin. Der bisherige U21-Trainer der Young Boys soll das Super-League-Team bis Ende Saison führen. Ihm assistieren der bisherige Assistenztrainer Zoltan Kadar und neu Gérard Castella, der Ausbildungschef des Klubs. «Nach der Saison werden sie wieder in ihren bisherigen Funktionen tätig sein», sagte Spycher.

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quelle: keystone / peter klaunzer
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64 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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BeneLi
04.03.2024 10:18registriert Oktober 2020
Verständlich, aber der Hauptschuldige ist meiner Meinung nach Sportchef von Bergen. Das Kader ist schlichtweg qualitativ eindeutig schlechter besetzt als letztes Jahr. Die gewichtigen Abgänge wurden nicht ansatzweise gleichwertig ersetzt. Hadjam, Person, Lakomy oder Ganvoula können nicht ansatzweise Garcia, Rieder Fassnacht und Nsame ersetzen.
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Lowend
04.03.2024 11:21registriert Februar 2014
Ist doch schön. Die YB Fans freuen sich, der entlassene Trainer freut sich und besonders gross scheint die Schadenfreude bei den Gegnern. Irgendwie eine Win-Win-Win-Situation?

PS: Danke Raphael Wicky
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Atavar
04.03.2024 10:26registriert März 2020
Eine sehr absehbare Entlassung - die Situation hat sich zugespitzt und droht zu einer verlorenen Saison zu werden.

Allerdings hat man den Kader auch massiv ausgedünnt. Quantitativ ist das erklärbar, qualitativ wurden da Fehler gemacht.
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