In der Nacht auf Donnerstag hat die neue Saison der amerikanischen Major League Soccer begonnen. Lionel Messi und Inter Miami gewannen zum Auftakt gegen Real Salt Lake mit 2:0. Obwohl der argentinische Weltmeister ohne Tor blieb, sorgte er für die Szene des Spiels, als er den Ball über einen am Boden liegenden Gegner lupfte.
Messi really chipped a player who was down injured 💀 pic.twitter.com/BN3fpsDjxy
— B/R Football (@brfootball) February 22, 2024
Doch das grösste Gesprächsthema zum Saisonstart in der besten Fussball-Liga der USA sind die Schiedsrichter. Oder besser gesagt, die Absenz der Schiedsrichter. Denn diese streiken im Moment gerade.
Der Grund ist ein Streit um den neuen Gesamtarbeitsvertrag. Das alte «Collective Bargaining Agreement» (CBA), wie diese Verträge in den USA genannt werden, ist am 15. Januar ausgelaufen. Seither konnte keine Einigung getroffen werden. Gestritten wird – wenig überraschend – über die Lohnforderungen. Die Organisation der professionellen Schiedsrichter (PRO), die die Einsätze der Unparteiischen in der MLS organisiert und verantwortet, bot den Schiedsrichtern eine Lohnerhöhung von rund drei Prozent an. Die Schiedsrichtergewerkschaft (PSRA) fordert hingegen bis zu 90 Prozent mehr Lohn – insbesondere für die schlechter bezahlten Unparteiischen wie Linienrichter oder vierte Offizielle.
Weil in den letzten Wochen keine Annäherung zwischen den beiden Parteien stattfand, sind die MLS-Schiedsrichter offiziell in einen Streik getreten. Einige von ihnen tauchten am Mittwochabend vor dem Hauptquartier der Liga in New York auf, um zu protestieren. Dabei machten sie sich nicht nur ihre jahrelange Erfahrung im Umgang mit Trillerpfeifen zunutze, sondern fallen auch mit einer kuriosen Aktion auf. Ebenfalls direkt vor dem Hauptquartier wurde ein grosses, aufblasbares Schwein aufgestellt. Das «Business-Schwein» hielt in der einen Hand einen Sack Geld, mit der anderen erdrückte es einen Schiedsrichter.
The result: pic.twitter.com/YnWCBZF0hF
— Jonathan Tannenwald (@thegoalkeeper) February 21, 2024
Damit die Spiele zum Saisonauftakt der MLS trotzdem über die Bühne gehen können, hat PRO 64 Ersatzreferees organisiert. Diese stammen teilweise aus tieferen US-Ligen, aus Schiedsrichter-Förderprogrammen oder auch aus Südamerika und Europa.
Doch das sorgt wiederum bei den Spielern für Unzufriedenheit. Die Spielergewerkschaft der Athleten in der Major League Soccer (MLSPA) hat ein Statement veröffentlicht, in dem sie ihre Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation ausdrücken. Die Spieler fürchten, dass die Ersatzschiedsrichter nicht nur das Niveau der Partien beeinflussen werden, sondern auch, dass es zu einer Häufung von Verletzungen bei den Spielern kommen könnte.
Statement on Referee Lockout pic.twitter.com/e7oDpAdDId
— MLSPA (@MLSPA) February 20, 2024
Sie fordern die MLS und die Schiedsrichterorganisation dazu auf, die Verhandlungen mit der Schiri-Gewerkschaft wieder aufzunehmen.