Im Sommer 2016 kniete Star-Quarterback Colin Kaepernick beim Abspielen der US-Nationalhymne nieder, statt stramm hinzustehen und sich ergriffen ans Herz zu fassen. Er protestierte damit gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA. So richtig eskaliert ist die Kontroverse aber erst in diesem Spätsommer, nachdem Präsident Donald Trump Spieler, die bei der Hymne niederknien, als «Hurensöhne» bezeichnete, die gefeuert werden sollten. Worauf sich unter dem Hashtag
#takeaknee zahlreiche Football-Spieler und Teams mit Kaepernick solidarisierten. Zum Höhepunkt wurde der 26. September, als die Dallas Cowboys inklusive Teambesitzer und Ölmilliardär Jerry Jones auf die Knie gingen. Ausgerechnet die Cowboys, der arroganteste, lauteste, reichste, patriotischste Klub im Football («Americas Team»)! Es mag eine symbolische Geste gewesen sein, dennoch war es mein Sportmoment des Jahres. Nur für Colin Kaepernick gab es trotz #takeaknee bislang kein Happy End. Er ist arbeitslos.