Ganz Europa fiebert auf die Fussball-Europameisterschaft im kommenden Sommer hin. Am 14. Juni beginnt das Turnier in Deutschland. Abertausende Fans der teilnehmenden Nationen dürften dann ins Nachbarland reisen, um ihr Land anzufeuern. Die Schweiz trifft auf Ungarn, Schottland und den Gastgeber.
Zahlreiche Anhänger werden aus Grossbritannien anreisen. Dass Top-Favorit England um Stars wie Bayern Münchens Harry Kane oder Jude Bellingham von Real Madrid beim Turnier mit dabei ist, war absehbar. Doch auch Schottland hat sich überraschend qualifiziert. Mit Wales könnte sogar noch ein drittes Team von der Insel auf den EM-Zug aufspringen, sollte das Land die Playoffs meistern.
Die britische Regierung hat alle britischen Fans jetzt aber gewarnt – und zwar vor deutschem Bier. Auf der offiziellen Website der Regierung gibt diese Tipps für die Reise rund um das Turnier. Dort heisst es auch: «Bier kann in Deutschland stärker sein als im Vereinigten Königreich. Trinken Sie verantwortungsbewusst, kennen Sie ihre Grenzen und respektieren Sie die lokalen Gesetze.»
Zudem wird klargestellt: Wer zu viel Alkohol trinkt, könnte hinsichtlich der Spiele ein Problem bekommen. «Sie werden möglicherweise nicht ins Stadion gelassen, wenn Sie zu viel trinken», heisst es weiter.
Ob die britischen Fans dem Rat ihrer Regierung folgen, könnte erstmals beim Eröffnungsspiel zu überprüfen sein. Das DFB-Team trifft in München auf Schottland. Gut möglich, dass zu trinkfreudige «Bravehearts» trotz Ticket dann nicht in die Arena dürfen. England startet zwei Tage später in Gelsenkirchen gegen Serbien ins Turnier.
Der Tory-Abgeordnete Kevin Foster fand den Rat der Regierung derweil überhaupt nicht lustig. «In einer Zeit, in der es so viele ernste Probleme für das FCDO (Foreign, Commonwealth and Development Office, Anm. d. Red.) im Hinblick auf den Weltfrieden anzugehen gibt, sollte ein Kommentar über deutsches Bier die geringste Sorge sein», sagte er dem britischen Blatt «Sun».
Foster stellte zudem klar: «Fans, die nach Deutschland reisen, sollten unsere Gastgeber und ihre Gesetze respektieren, so wie wir es von den Besuchern des Vereinigten Königreichs erwarten. Aber sie brauchen dazu keine Ratschläge vom Nanny-Staat.»
Kritik äusserte auch Benjamin Elks von der TaxPayers' Alliance. «Die Steuerzahler haben genug von sinnlosen Ratschlägen von Schreibtischtätern, die meinen, sie wüssten alles besser», sagte er deutlich. «Die Minister sollten diesen Bevormundungsdiplomaten die rote Karte zeigen.» (ram/t-online)
Passt also auf!
In den vergangenen Turnieren glänzten die britischen Fans jetzt nicht wirklich mit "Fair Play". Daher sollte man sich über die "gefühlte" Bevormundung nicht wundern.