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Der erste Sieg seit über sechs Monaten – die Nati siegt dank Shaqiri-Tor

Switzerland's Xherdan Shaqiri, center, celebrates with teammates Granit Xhaka. left, and Michel Aebischer, after scoring to 0:1 during the international friendly soccer match between Ireland and  ...
Shaqiri nutzt seine Chance und erzielt den einzigen Trefferder Partie.Bild: KEYSTONE

Shaqiri mit 30. Nati-Tor – die Schweiz bezwingt Irland und beendet lange Durststrecke

Die Schweiz beendet den Testspiel-Zusammenzug mit einem Erfolg. Das Nationalteam gewinnt gegen Irland dank einem Treffer von Xherdan Shaqiri 1:0.
26.03.2024, 19:1527.03.2024, 01:09
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Er überzeugt nicht immer im Dress des Nationalteams. Manchmal gibt es Partien, in denen Shaqiri kaum auftaucht. Aber dann kommt aus dem Nichts ein starkes Dribbling, ein genialer Pass oder ein gezielter Schuss und schon hat er dem Spiel wieder den Shaqiri-Stempel aufgedrückt.

Es sind die Momente, die Shaqiri meinte, als er am Samstag gefragt wurde, ob er nun eine neue Rolle innehabe. Der 32-Jährige war gegen Dänemark erst in der Schlussviertelstunde eingewechselt worden. Davor hatte der Nationaltrainer schon angedeutet, dass er womöglich nicht mehr durchgehend auf den Chicago-Legionär setzen würde. «Ich denke nicht, dass ich eine neue Rolle habe», so Shaqiri. Man müsse bloss die Statistiken zu Rate ziehen, um zu wissen, wer Spiele entscheiden könne.

30. Treffer im Nationalteam

Am Dienstag steht Shaqiri gegen Irland von Beginn an auf dem Platz und fügt der erwähnten Statistik, die nun 121 Spiele mit dem Nationalteam beinhaltet, seinen 30. Treffer hinzu. Den Freistoss in Strafraumnähe versenkt er in der entfernten Ecke, wo eigentlich der Goalie stehen würde. Doch der sieht nichts, weil drei Schweizer die Mauer der Iren geschickt verlängern und im letzten Moment davonlaufen. Die Nummer 23 trifft in der 23. Minute.

Und schon ist das spitzbübische Grinsen wieder im Gesicht des Baslers zu sehen. Zweifel an seinem Können? Zweifel an seiner Fitness? Zweifel an seiner Rolle? Mit einem platzierten Schuss lässt er jegliche Kritik leise werden, und zeigt, dass er immer noch derjenige ist, der den Unterschied machen kann. Shaqiri antwortet auf Shaqiri-Art.

«In den Medien wird immer viel geschrieben. Murat Yakin und ich hatten immer schon ein gutes Verhältnis. Es war mit ihm klar abgemacht, dass ich beim ersten Spiel auf der Bank sitze. Daher ist alles gut.»
Xherdan Shaqiri

Dazu, dass er im Spiel gegen Dänemark vor allem von der Bank aus zugeschaut hatte, meinte der Basler nach dem Spiel: «In den Medien wird immer viel geschrieben. Murat Yakin und ich hatten immer schon ein gutes Verhältnis. Es war mit ihm klar abgemacht, dass ich beim ersten Spiel auf der Bank sitze. Daher ist alles gut.»

Wenig Offensivaktionen

Für die Schweiz ist es der erste Treffer nach rund 250 torlosen Minuten. Beinahe hätte Captain Granit Xhaka noch vor der Pause erhöht, sein Distanzschuss landet jedoch bloss am Torgehäuse. Der Aktion ist ein Abwehrfehler der Iren vorausgegangen.

«Es geht ums Gewinnen, nicht ums schöne Spielen. Wir haben diesbezüglich einen riesigen Fortschritt gemacht, dürfen mit einem positiven Gefühl nach Hause fahren.»
Granit Xhaka

Ansonsten erspielen sich die Schweizer, deren Startaufstellung im Vergleich zu derjenigen in Kopenhagen auf sieben Positionen verändert wurde, selten Chancen. Wenn die Gäste mal gefährlich im letzten Drittel auftauchen, dann meist über die linke Seite von Dan Ndoye. Es ist erneut kein überzeugender Auftritt. Auch, weil in der zweiten Halbzeit nochmals viele Wechsel hinzukommen.

Captain Granit Xhaka meinte nach dem Spiel zum faden Auftritt seines Teams: «Es geht ums Gewinnen, nicht ums schöne Spielen. Wir haben diesbezüglich einen riesigen Fortschritt gemacht, dürfen mit einem positiven Gefühl nach Hause fahren.»

«Das Resultat ist zweitrangig. Wenn man im Spiel einige Dinge ausprobieren will, kann man nicht resultatorientiert spielen»
Murat Yakin

Für Trainer Murat Yakin stand der Testcharakter der Begegnung im Vordergrund: «Das Resultat ist zweitrangig. Wenn man im Spiel einige Dinge ausprobieren will, kann man nicht resultatorientiert spielen. Defensiv haben wir zweimal zu Null gespielt, das ist sehr erfreulich. Offensiv müssen wir uns sicher noch steigern.»

Die Iren, die nach missglückten EM-Qualifikation am Samstag mit dem 0:0 gegen Belgien neue Hoffnung geschöpft haben, kommen aber ebenfalls nur sporadisch vors Schweizer Tor. Dieses wird wiederum von drei Innenverteidigern und Goalie Yvon Mvogo bewacht, der seine Aufgaben souverän meistert.

Negativserie beendet

Damit beendet die Schweiz, bei der Vincent Sierro und Dereck Kutesa ihr Debüt geben, die Serie von zuletzt fünf sieglosen Spielen in Folge. Seit März des letzten Jahres hatte das Nationalteam einzig zwei Erfolge gegen Andorra gefeiert. Entsprechend wohltuend dürfte das 1:0 auf die Mannschaft um Trainer Yakin wirken und – trotz der bescheidenen Qualität des Gegners und des Spiels allgemein - etwas Mut für die anstehende Endrunde in Deutschland machen.

International Friendly, L
Nach einer überzeugenden ersten Halbzeit liess das Schweizer Team in der zweiten Halbzeit nach.Bild: www.imago-images.de

Diese beginnt für die Schweizer mit einem Vorbereitungscamp in St. Gallen ab dem 27. Mai. Im Rahmen dieses Zusammenzuges bestreitet das Team noch zwei Testspiele: Am 4. Juni in Luzern gegen Estland und am 8. Juni in St. Gallen gegen Österreich. Das erste Gruppenspiel der EM findet dann am 15. Juni in Köln gegen Ungarn statt.

Irland - Schweiz 0:1 (0:1)
Aviva Stadium, Dublin.
35'742 Zuschauer.
SR Raczkowski (POL).
Tore: 23. Shaqiri 0:1.Irland: Bazunu; Coleman, Collins, O'Shea, Omobamidele (57. Doherty), Brady (80. O'Dowda); Szmodics (80. Sykes), Knight (57. Smallbone), Cullen (87. Azaz), Johnston (57. Idah); Ferguson.
Schweiz: Mvogo; Widmer (64. Mbabu), Schär (80. Omeragic), Elvedi, Cömert, Ndoye (64. Kutesa); Xhaka (46. Freuler), Sierro (64. Zakaria), Aebischer; Amdouni, Shaqiri (76. Okafor).
Bemerkungen: Schweiz ohne Akanji, Garcia, Kobel, Sommer und Vargas (alle verletzt). 40. Pfostenschuss Xhaka. Verwarnungen: 60. Widmer. 76. Elvedi. 85. Coleman.

(kat/sda)

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Suppenlöffel
26.03.2024 22:21registriert April 2022
Die Therapie von Schlafstörungen kennt ein neues Wundermittel: 90 Minuten Nati-Gekicke schauen.
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Zanzibar
26.03.2024 22:37registriert Dezember 2015
Shaqiri ist seit Jahren die einzige Offensivwaffe der Schweizer. Trotzdem sehen ihn sehr viele verdammt kritisch...
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Amboss
26.03.2024 23:07registriert April 2014
Klar war das nicht das superspiel, aber sehen wir es doch mal positiv. 2 Spiele, null gegentore, kein Spiel verloren und Shaqiri kanns noch immer!

Wie weit das reicht? Keine Ahnung, aber es ist alles möglich an der EM
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