Auf dem Transfermarkt hängt alles irgendwie zusammen, ein Transfer löst den nächsten aus, auch einmal eine Verletzung. Das gilt auch im Fall von Yann Sommer, dem Schweizer Nationalgoalie. Der spielt seit letztem Winter für Bayern München. Ob das auch so bleibt, hängt laut Medienberichten gerade von zwei anderen Namen ab: Manuel Neuer und André Onana.
Der eine, Neuer, ist die Goalie-Ikone im Münchner Tor. Erst sein Ski-Unfall führte zum Sommer-Transfer von Mönchengladbach nach München. Jetzt steht Neuer vor seinem Comeback, doch in Deutschland wird gerade darüber spekuliert, wie gut sein Genesungsprozess tatsächlich voranschreitet. Das könnte Folgen haben für Yann Sommer. Der dürfte wenig Lust haben, hinter Neuer die zweite Geige zu spielen. Aber was passiert, wenn er bleiben muss, weil der deutsche Nationalgoalie noch ein wenig Zeit braucht?
Eine andere Variable in der Sommer-Gleichung ist André Onana. Der steht derzeit bei Inter Mailand unter Vertrag, allerdings interessiert sich Manchester United sehr für den kamerunischen Goalie. Die Gespräche befinden sich in der entscheidenden Phase. Und wenn der Transfer klappt, soll Inter Mailand für die Onana-Nachfolge an Yann Sommer denken.
Angefangen haben die Saudis mit ein paar grossen, aber älteren Herren des Weltfussballs: Cristiano Ronaldo haben sie im Winter ins Land gelockt, später folgte Karim Benzema, der französische Stürmer. Ronaldo ist 38 und Benzema 35; beide geniessen nun in Saudi-Arabien ihren Vorruhestand und geradezu obszöne Gehälter.
Zuletzt zeigten die Vereine aus der Saudi Pro League indes, dass sie mit ihren Millionen nicht nur Altstars ködern wollen. So haben sich mit Ruben Neves, Marcelo Brozovic oder Sergej Milinkovic-Savic Fussballer für einen Wechsel auf die arabische Halbinsel entschieden, für die es auch auf dem alten Fussball-Kontinent nicht an Interessenten gemangelt hätte.
Neves ist 26 Jahre alt, Brozovic 30, Milinkovic-Savic 28. Und mehr denn je stellt sich nun die Frage: Wer kommt als Nächster?
Zum Sommer gehört sie mittlerweile dazu wie der nächste Hitzerekord: die alljährliche Transfersaga um Kylian Mbappé, den französischen Weltstar.
Vor einem Jahr flirtete Mbappé heftig mit Real Madrid, um dann seinen Vertrag doch bis 2024 zu verlängern, wobei der Spieler die Option hat, eine weitere Saison anzuhängen. Dazu, das machte der 24-Jährige im Juni seinem Klub klar, wird es allerdings nicht kommen. Was wiederum bedeutet, dass Mbappé im nächst Jahr ablösefrei wechseln kann.
Das wäre für Paris Saint-Germain kein schönes Szenario, weil es mit Mbappé den wertvollsten Spieler der Welt ablösefrei verlieren würde. Klubboss Nasser al-Khelaifi stellte seinem Stürmer darum ein Ultimatum: Entweder er verlängert seinen Vertrag - oder er verlässt den Klub diesen Sommer. Mbappé wiederum beharrt darauf, bis 2024 in Paris zu bleiben - wohl auch, weil er sich dann in einer wunderbaren Verhandlungsposition befindet, wenn es um Themen wie seinen Jahreslohn und namentlich sein Handgeld geht.
Ein Jahr haben es die Bayern ohne einen echten Mittelstürmer versucht. Robert Lewandowski verliess sie letzten Sommer Richtung Barcelona, ersetzt wurde er nicht. Die Saison 2022/23 war dann eher kompliziert, beinahe hätten die Münchner, der deutsche Abo-Meister, sogar die Bundesliga hinter Borussia Dortmund auf Rang zwei beendet und die Saison das erste mal seit 2012 ohne mindestens einen Titel beendet.
So weit kam es dann nicht. Aber der Schrecken steckt den Bayern trotzdem noch in den Knochen. Und so werben sie nun intensiv um Harry Kane, den Captain der englischen Nationalmannschaft. Kane ist eine Nummer 9, wie es sie im Weltfussball nur wenige gibt. Er spielt seit vielen Jahren bei Tottenham Hotspur, und egal wie oft er dort trifft: Einen Titel hat er mit den Londonern noch nie gewonnen.
Jetzt, mit bald 30 Jahren, zieht es Kane weg, er würde gerne zu den Bayern wechseln. Doch da ist noch Daniel Levy. Der Tottenham-Präsident steht im Ruf, ein knallharter Verhandler zu sein. Der Transfer könnte sich also hinziehen. Und am Ende auch einfach: scheitern.
Bald spielt Union Berlin Champions League, und das ist zu einem schönen Teil das Verdienst von Urs Fischer, dem Schweizer Trainer. Der hat die Köpenicker in den letzten Jahren gross und grösser gemacht. Und damit auch interessant für Spieler, die sich früher kaum an der Alten Försterei hätten blicken lassen.
Zum Beispiel für Brenden Aaronson, den hoch gehandelten amerikanischen Nationalspieler, der letzten Sommer für 30 Millionen Euro von Red Bull Salzburg zu Leeds wechselte. Oder David Datro Fofana, das Sturmtalent von der Elfenbeinküste, das Chelsea sich angelte.
Beide spielen jetzt bei Fischers Union Berlin, leihweise, weil sie das in Berlin anscheinend so angehen: Zuerst einmal namhafte und teure Spieler ausleihen. Und schauen, ob das dauerhaft etwas wird mit der Champions League. Der nächste Kandidat steht laut Medienberichten schon bereit: Er heisst Robin Gosens, steht derzeit bei Inter Mailand unter Vertrag und ist deutscher Nationalspieler.
Es ist allseits bekannt, dass der Champions-League-Sieger auf einer prall gefüllten Kriegskasse sitzt. Doch bisher hat Manchester City wenig gemacht auf dem Transfermarkt, erst ein namhafter Zuzug ist bekannt: Mittelfeldspieler Mateo Kovacic.
Allerdings könnte sich das schon bald ändern. Josko Gvardiol von Red Bull Leipzig soll vor einem Wechsel nach Manchester stehen. Der 21-jährige Kroate ist Innenverteidiger, und es heisst über ihn, dass er dereinst der Beste der Welt sein kann. 100 Millionen soll er kosten, mindestens. Und könnte schon bald ein Konkurrent des Schweizer Verteidigers Manuel Akanji werden.
Die Londoner haben im letzten Jahr 610 Millionen Euro ausgegeben, so viel wie kein anderer Klub in der Fussballgeschichte. Jetzt ist der Klub daran, seinen aufgeblähten Kader zu verschlanken. Und hat schon elf Spieler abgegeben, darunter namhafte wie den Deutschen Kai Havertz, den Engländer Mason Mount, den Kroaten Mateo Kovacic, den Franzosen N'Golo Kanté, den Amerikaner Christian Pulisic oder die spanische Klublegende Cesar Azpilicueta.
Rund 240 Millionen haben die Verkäufe den Londonern schon in die Kasse gespült. Und es stehen noch weitere Spieler auf der Abschussliste, etwa Pierre-Emerick Aubameyang.
Das Mittelfeld von Real Madrid, das war über viele Jahre dieses wundervolle Trio, bestehend aus Casemiro, Luka Modric und Toni Kroos. Es führte die Spanier gemeinsam zu vier Champions-League-Titeln.
Casemiro ist mittlerweile weg und Modric und Kroos in die Jahre gekommen. Doch längst hat Real vorgesorgt. Im Mittelfeld stehen mit den Franzosen Aurelien Tchouameni und Eduardo Camavinga zwei grosse Talente schon länger unter Vertrag; mit Jude Bellingham und Arda Güler sind nun zwei weitere Mittelfeldleute dazu gekommen, die das Zeug haben, den europäischen Fussball auf Jahre zu prägen. Und damit in die Fussstapfen von Casemiro, Modric und Kroos zu treten. (aargauerzeitung.ch)