Das Brüderpaar Yakin prägt den Schweizer Fussball seit bald drei Jahrzehnten. Gemeinsam bringen es die beiden Basler auf 136 Länderspiele, 27 Mal standen Murat und Hakan Yakin gemeinsam im Dress des Nationalteams auf dem Platz. Gestern wurde der 46-jährige Murat Yakin als neuer Schweizer Nationaltrainer präsentiert.
Was geschieht nun mit seinem jüngeren Bruder Hakan Yakin? Der 44-jährige einstige Spielmacher war in den vergangenen viereinhalb Jahren Murats Assistenztrainer beim FC Schaffhausen und auch während eines gemeinsamen Intermezzos bei GC an dessen Seite.
Gilt beim Nationalteam ebenfalls: «Nicht ohne meinen Bruder»? Gegenüber dem «Blick» winkt Murat Yakin ab. Er sagt: «Haki bleibt in Schaffhausen, damit die Arbeit dort mit einem Yakin weitergeführt wird.»
Wie der neue Trainerstab des Schweizer Nationalteams gebildet wird, ist noch offen. Bereits heute treffen sich Yakin und Nationalmannschafts-Direktor Pierluigi Tami mit den verbliebenen Mitgliedern des Staffs.
«Vladimir Petkovic und sein Assistent (Antonio Manicone, d. Red.) sind zu Bordeaux gegangen», sagte Tami gestern. «Mit dem Rest werden wir entscheiden, ob wir zusammen weitermachen. Es könnte ein, zwei neue Personen geben im Staff.»
Auf seiner Website führt der Schweizerische Fussballverband aktuell 20 Mitglieder des Betreuerstabs auf: Von Physiotherapeuten und Materialwarten über Ärzte und den Medienchef bis hin zum Koch und Busfahrer.
Nebst Gesprächen mit den bisherigen und mit möglichen neuen Staff-Mitgliedern will sich Nationaltrainer Yakin in den nächsten Tagen auch mit den Spielern austauschen. «Wir werden das nächste Aufgebot, das bald ansteht, vorbereiten. Wir werden sehen, wer wie viele Minuten in den Beinen hat.» Auch mit Vorgänger Vladimir Petkovic möchte Yakin sich austauschen. «Seiner Spielweise und seinen taktischen Fähigkeiten muss man Hochachtung schenken», lobte er ihn.
Die Premiere als Nati-Trainer könnte Murat Yakin kaum eine schwierige Aufgabe bieten: Am 5. September fordert die Schweiz in Basel den Europameister Italien heraus. In der WM-Qualifikation erhält das Team damit die Gelegenheit, sich für die heftige 0:3-Pleite an der EM zu revanchieren.
Für Murat Yakin kann das Spiel mit einem Sieg zur Initialzündung werden. Und vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass in knapp einem Monat ein Grosser des Weltfussballs gegenübersteht: Als 1996 Rolf Fringer seinen Einstand als Nationaltrainer gab, leistete sich die Schweiz eine peinliche 0:1-Pleite beim Fussballzwerg Aserbaidschan. Tiefpunkt: ein von Murat Yakin verschossener Penalty.
HAAAAKAAAAN nöd as Kritik!