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Stadionfrage: Der FC Basel hat Millionenschulden – und schlägt zurück

Die Spieler vor dem Fussball Meisterschaftsspiel der Championship Group der Swiss Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Luzern im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 24. Mai 2025 ...
Streitpunkt: der St. Jakob-Park.Bild: keystone

Der FC Basel hat Millionenschulden – und schlägt öffentlich zurück

Der Streit um das Basler Fussballstadion geht in eine nächste Runde. Bevor am Abend die Generalversammlung der Stadiongenossenschaft stattfindet, sieht sich der FC Basel gezwungen, zu reagieren. Dabei erhebt der Klub selbst schwere Vorwürfe.
04.06.2025, 13:3404.06.2025, 13:36
Céline Feller und Jakob Weber / ch media
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Eigentlich müsste rund um den FC Basel die Stimmung gut sein. Nach acht Jahren Dürre konnte der Klub in diesem Jahr das Double holen, steht wieder ganz oben im Schweizer Fussball.

Und doch ist da die Thematik rund um den abwandernden Trainer Fabio Celestini – und seit Mittwoch herrscht auch noch der ganz grosse Knatsch rund um den St. Jakob-Park.

Das Stadion, in welchem der FC Basel lediglich Mieter ist, ist schon länger ein Streitpunkt. Auf der einen Seite der FCB, auf der anderen die Stadiongenossenschaft. Letztere ist die Besitzerin des Joggeli und hält am heutigen Mittwochabend ihre GV ab. Bereits im Jahr 2020 verzichtete der FCB zeitweise auf die Mietzahlungen. Jetzt soll seit mehr als einem Jahr kein Geld mehr geflossen sein.

Im vor der GV versandten Geschäftsbericht ist zu entnehmen, dass der FCB «hohe Zahlungsausstände bei der Stadiongenossenschaft» habe, wie sowohl der «Blick» als auch «Baseljetzt» schreiben. Gemäss den Berichten sind rund zwei Millionen Franken ausstehend.

Nun sah sich der FCB gezwungen, zu reagieren. In einem Statement auf «X» schreibt der Klub, er wolle Klarheit schaffen: «Trotz mehrfacher Versuche, bestehende Differenzen konstruktiv zu lösen, konnten keine tragfähigen Lösungen erzielt werden. Im Zentrum der Meinungsverschiedenheiten stehen beispielsweise nicht nachvollziehbar getrennte Kosten bei Strom- und Wärmeverbrauch sowie aus Sicht des FCB über Jahre nicht erfüllte Verpflichtungen der Stadion-Genossenschaft», so der FCB.

Der Klub hat den Innenbereich des Stadions 2023 gemäss bz-Recherchen für rund fünf Millionen Franken übernommen. Dadurch sanken die jährlichen Mietkosten von 3,8 auf 1,65 Millionen Franken. Man habe seither beträchtliche Investitionen getätigt, um den Betrieb sicherzustellen und zeitgemäss weiterzuentwickeln, wie der FCB schreibt. Und weiter: «Gleichzeitig sind von Seiten der Stadion-Genossenschaft in den vergangenen Jahrzehnten kaum Investitionen erfolgt.»

Das im Jahr 2002 eröffnete Joggeli weise laut Klub erhebliche bauliche Mängel auf, die, so der FCB, «nicht länger ignoriert werden können». Abschliessend betont der Klub: «Der FCB ist nicht mehr bereit, ein veraltetes und fehlerhaftes Modell weiterhin einseitig zu finanzieren/unterhalten. Unser Ziel ist eine faire, tragfähige und zukunftsgerichtete Lösung, bei der die Verantwortung und die Kosten für den Stadionbetrieb gerecht verteilt sind – zum Wohl des Klubs, seiner Fans und des Standorts Basel.»

Die Genossenschaft wird sich am Abend dazu äussern. Sie stellt dann auch das Projekt «Mee Joggeli für alli» vor. (bzbasel.ch)

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quelle: keystone / anthony anex
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52 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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fidget
04.06.2025 15:11registriert Dezember 2018
Die Stadiongenossenschaft ist sowieso speziell, denn sie haben fürs Joggeli grosse Sanierungs-/Ausbaupläne, die nahezu komplett vom Steuerzahler finanziert werden sollen. Selber bringen sie kaum Geld auf. Da frage ich mich, ob man in den Jahren seit 2002 keine Rückstellungen gebildet hat? Jedes Gebäude muss irgendwann renoviert werden.
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waslabaschdu
04.06.2025 13:54registriert Juni 2020
Wieso muss ein solcher "Kampf" in den Medien ausgetragen werden? Die Genossenschaft vom Stadion und der FC Basel hätten sich an einem grünen Tisch versammeln sollen, um die Diskrepanzen aus der Welt zu schaffen.
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Jacques #23
04.06.2025 13:49registriert Oktober 2018
Kaum 20 Jahre alt und schon hinüber kann ja wohl nicht sein!
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