Eigentlich müsste rund um den FC Basel die Stimmung gut sein. Nach acht Jahren Dürre konnte der Klub in diesem Jahr das Double holen, steht wieder ganz oben im Schweizer Fussball.
Und doch ist da die Thematik rund um den abwandernden Trainer Fabio Celestini – und seit Mittwoch herrscht auch noch der ganz grosse Knatsch rund um den St. Jakob-Park.
Das Stadion, in welchem der FC Basel lediglich Mieter ist, ist schon länger ein Streitpunkt. Auf der einen Seite der FCB, auf der anderen die Stadiongenossenschaft. Letztere ist die Besitzerin des Joggeli und hält am heutigen Mittwochabend ihre GV ab. Bereits im Jahr 2020 verzichtete der FCB zeitweise auf die Mietzahlungen. Jetzt soll seit mehr als einem Jahr kein Geld mehr geflossen sein.
Im vor der GV versandten Geschäftsbericht ist zu entnehmen, dass der FCB «hohe Zahlungsausstände bei der Stadiongenossenschaft» habe, wie sowohl der «Blick» als auch «Baseljetzt» schreiben. Gemäss den Berichten sind rund zwei Millionen Franken ausstehend.
Nun sah sich der FCB gezwungen, zu reagieren. In einem Statement auf «X» schreibt der Klub, er wolle Klarheit schaffen: «Trotz mehrfacher Versuche, bestehende Differenzen konstruktiv zu lösen, konnten keine tragfähigen Lösungen erzielt werden. Im Zentrum der Meinungsverschiedenheiten stehen beispielsweise nicht nachvollziehbar getrennte Kosten bei Strom- und Wärmeverbrauch sowie aus Sicht des FCB über Jahre nicht erfüllte Verpflichtungen der Stadion-Genossenschaft», so der FCB.
ℹ️ Der FC Basel 1893 sieht sich nach der medialen Berichterstattung zu einer Angelegenheit mit der Stadion-Genossenschaft gezwungen, Klarheit zu schaffen: Trotz mehrfacher Versuche, bestehende Differenzen konstruktiv zu lösen, konnten keine tragfähigen Lösungen erzielt werden. Im…
— FC Basel 1893 (@FCBasel1893) June 4, 2025
Der Klub hat den Innenbereich des Stadions 2023 gemäss bz-Recherchen für rund fünf Millionen Franken übernommen. Dadurch sanken die jährlichen Mietkosten von 3,8 auf 1,65 Millionen Franken. Man habe seither beträchtliche Investitionen getätigt, um den Betrieb sicherzustellen und zeitgemäss weiterzuentwickeln, wie der FCB schreibt. Und weiter: «Gleichzeitig sind von Seiten der Stadion-Genossenschaft in den vergangenen Jahrzehnten kaum Investitionen erfolgt.»
Das im Jahr 2002 eröffnete Joggeli weise laut Klub erhebliche bauliche Mängel auf, die, so der FCB, «nicht länger ignoriert werden können». Abschliessend betont der Klub: «Der FCB ist nicht mehr bereit, ein veraltetes und fehlerhaftes Modell weiterhin einseitig zu finanzieren/unterhalten. Unser Ziel ist eine faire, tragfähige und zukunftsgerichtete Lösung, bei der die Verantwortung und die Kosten für den Stadionbetrieb gerecht verteilt sind – zum Wohl des Klubs, seiner Fans und des Standorts Basel.»
Die Genossenschaft wird sich am Abend dazu äussern. Sie stellt dann auch das Projekt «Mee Joggeli für alli» vor. (bzbasel.ch)