Für die Organisatoren der Frauen-EM 2025 ist es ein Albtraum. Das Turnier rückt mit grossen Schritten näher – und das Heimteam steht neben den Schuhen. Vorfreude und Euphorie können so nicht entstehen.
Eine 0:1-Niederlage gegen Norwegen besiegelte den Abstieg aus der Nations League. Es war ein engagierter Schweizer Auftritt. Das Bemühen der Spielerinnen war ersichtlich – doch ebenso die Überforderung. Zu viele Unsauberkeiten prägten das Spiel der Nati, und der Zug aufs Tor fehlte. Lediglich vier Schüsse brachten die Schweizerinnen auf Norwegens Kasten.
Es ist die offensichtlichste Schwäche der Nati, die nun seit acht Partien auf einen Sieg wartet: Sie schiesst kaum Tore. Auch wenn Nationaltrainerin Pia Sundhage gegen Spielende hin mehrere Angreiferinnen aufs Feld schickte – der Angriff blieb zahnlos. Es fehlte an Ideen ebenso wie an Präzision.
Wer sich die jüngsten Auftritte ansah, braucht eine gesunde Portion Fantasie, um sich ein EM-Märchen auszumalen. Was bleibt, ist Hoffnung: Wenn die Tore jetzt nicht fallen, dann hoffentlich mit dem nötigen Spielglück im Sommer.
Immerhin etwas war positiv in Sion: Die Schweiz hatte wesentlich mehr vom Spiel als Norwegen, das nach dem frühen Führungstor – es hätte wohl wegen einer Abseitsposition nicht zählen dürfen – harmlos wirkte. Das macht Mut, denn ausgerechnet Norwegen ist am 2. Juli der Schweizer Startgegner an der EM. Wir halten uns an den Theater-Aberglauben, wonach auf eine verpatzte Hauptprobe eine erfolgreiche Premiere folgt.
An diesem Abend entscheidet sich womöglich mehr als nur das sportliche Weiterkommen. Es ist die grosse Gelegenheit, die Herzen eines breiten Publikums zu gewinnen. Für den Frauenfussball in unserem Land ist es die Chance, einen Funken zu zünden, der überspringt auf Sportfans, die sich bislang wenig damit beschäftigt haben.
Nur wenn die Nati überzeugt, kann die EM mehr werden als ein Event in einer Bubble – nämlich ein landesweites Fussballfest.
Es bleibt noch viel zu tun. Sehr viel!