Acht Sekunden brauchte Kylian Mbappé, um im Spiel gegen den OSC Lille zu treffen. Der 23-Jährige erzielte das 1:0 in Rekordzeit – nur Michel Rio für Caen traf 1992 in der Ligue 1 genauso schnell. Für Mbappé und PSG war das jedoch nur der Start in ein Spiel, in dem fast alles klappte. Der Franzose traf beim 7:1-Kantersieg des amtierenden Meisters dreimal.
Besonders das 6:1 zeigte, wie gut die Offensive von Paris Saint-Germain funktioniert, wenn alle am gleichen Strang ziehen und sich nicht wie in der vergangenen Woche zoffen. Im Zusammenspiel mit Neymar spielte sich Mbappé vors gegnerische Tor, bevor er eiskalt verwandelte. Der Assist war Neymars vierte Torbeteiligung am Sonntagabend. Das Tor zum Endstand bereitete er ebenfalls vor. Mit nun fünf Toren und sechs Assists in drei Spielen ist Neymar mit Abstand der beste Skorer in der Ligue 1.
Drei Spiele, neun Punkte, ein Torverhältnis von 17:3. Mit diesen Statistiken steht PSG natürlich an der Spitze der Tabelle. Da kann sonst nur Bayern München mithalten. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann besiegte am Sonntag den VfL Bochum gar mit 7:0. Es war der dritte Sieg im dritten Spiel und gemeinsam mit dem Torverhältnis von 15:1 ist es der beste Saisonstart der Bundesliga-Geschichte.
Kingsley Coman, der nach überstandener Sperre wieder in der Startaufstellung stand, überzeugte in Bochum mit einem Tor und zwei Assists. Doppeltorschütze Sadio Mané glänzte auch bei seinem dritten Bundesliga-Einsatz. Der Senegalese hätte beinahe einen Hattrick erzielt. Sein vermeintliches Tor zum 4:0 wurde aber wegen eines Handspiels zurückgenommen. Das ahnte Mané aber bereits, als er statt zu jubeln mit einem Grinsen auf seine Hand zeigte. Es war bereits der vierte aberkannte Treffer des 30-Jährigen im vierten Pflichtspiel für die Bayern. Mit drei Toren ist er gemeinsam mit Teamkollege Jamal Musiala und Mainz' Karim Onisiwo dennoch der beste Torschütze der Liga.
Einen schöneren Geburtstag hätte sich Ex-Bayer Robert Lewandowski wohl kaum vorstellen können. In seinem zweiten Pflichtspieleinsatz für den FC Barcelona erzielte er zwei Tore und brachte dem Team den ersten Sieg der Saison. Beim 4:1 gegen Real Sociedad traf der Pole bereits nach 44 Sekunden. Das Tor widmete er gemäss Spox seinem Vater, der 2005 verstorben war und nun «vom Himmel aus zuschaut», wie Lewandowski erklärte. Noch stärker als der jetzt 34-jährige Stürmer war Ansu Fati. Der 19-jährige Spanier bereitete zwei Tore vor und erzielte das 4:1 selbst.
Drei Schritte, ein satter Schuss, dann grosser Jubel – Kieran Trippier hatte gerade das 3:1 für Newcastle United gegen Manchester City erzielt. Es war der fünfte Premier-League-Treffer des 31-jährigen Rechtsverteidigers, sein vierter per Freistoss. Am Ende reichte es für die Gastgeber aber doch nicht zum Sieg, weil noch Erling Haaland und Bernardo Silva trafen und so für den 3:3-Endstand sorgten.
«Das darf doch nicht wahr sein!» Das oder Ähnliches haben sich viele Bundesliga-Fans am Samstagnachmittag wohl gedacht. Besonders die Anhängerschaft des FC Schalke war entsetzt, was da gerade passiert war. Simon Terodde, mit 30 Toren bester Torschütze und Aufstiegsheld der letzten Saison, scheiterte beim Penalty jämmerlich an Wolfsburg-Goalie Koen Casteels – und zwar gleich zweimal in Folge.
Der erste Versuch musste noch wiederholt werden, weil der belgische Keeper zu früh von der Torlinie kam, beim zweiten – exakt an dieselbe Stelle geschossenen – parierte Casteels regulär. Terodde – Rekordtorschütze der 2. Bundesliga – wartet weiterhin auf seine erste Torbeteiligung in dieser Saison. Das Spiel endete 0:0.
Besser gestartet ist dagegen Chwitscha Kwarazchelia. Der 21-jährige Georgier wechselte im Sommer von Dinamo Batumi zur SSC Napoli und überzeugte von Beginn weg. In seinen ersten beiden Ligaspielen traf der Linksaussen dreimal und bereitete einen weiteren Treffer vor. Das Tor beim 4:0 vom Sonntag gegen Monza war besonders sehenswert. Dank zwei Siegen und einem Torverhältnis von 9:2 ist Neapel an der Tabellenspitze der Serie A.
🇮🇹 #SerieA
— beIN SPORTS (@beinsports_FR) August 21, 2022
😱 𝓜𝓐𝓜𝓐𝓜𝓘𝓐 !!!
☄️ Khvicha Kvaratskhelia décoche une frappe splendide face à Monza
☑️ Son 2eme but en 2 matchs avec le Napoli ! pic.twitter.com/cw7QeBx9DG
Schlimmer als AS Saint-Étienne kann man kaum in die Saison starten. Der Absteiger aus der Ligue 1 steht nach vier Spielen mit −1 Punkt am Tabellenende – nach den Ausschreitungen beim Relegationsspiel gegen Auxerre wurden dem Klub drei Punkte abgezogen. Am Samstag machten es sich die Franzosen beim Ligue-2-Spiel gegen Le Havre aber besonders schwer. Nach 37 Minuten wurden bereits zwei Spieler von Saint-Étienne des Feldes verwiesen. In der 66. Minute flog dann auch noch Goalie Étienne Green mit Rot vom Platz. Da stand es schon 0:3, es folgten drei weitere Tore für die Gäste.
Doch auch in der höchsten französischen Liga gab es einige Rote Karten. In zehn Spielen an diesem Wochenende gab es elf Platzverweise. Vier davon beim 1:2 von Jonas Omlins Montpellier gegen Auxerre. Beide Teams standen am Ende nur noch zu neunt auf dem Feld. Fair Play scheint in der Ligue 1 nicht überall grossgeschrieben zu werden – vielleicht hatten die Spieler aber auch wichtigere Termine.
Ein weiterer Spezialist für Rote Karten ist Chelseas Kalidou Koulibaly. Gemäss Opta ist er seit der Saison 2017/18 der Spieler mit den meisten Platzverweisen in den Top-5-Ligen. Der Senegalese sah am Sonntag in der 84. Minute seine sechste Rote Karte in diesem Zeitraum. Zu dem Zeitpunkt war die Partie aber bereits entschieden. Leeds führte bereits 3:0. Eingeleitet wurde die Niederlage des Teams von Thomas Tuchel durch einen Fehler von Torhüter Édouard Mendy, der sich gegen Brenden Aaronson verdribbelte und so das 0:1 verschuldete.
In der Schweiz gibt es die YB-Viertelstunde, in Bremen wohl bald die Burke-Minute. Am letzten Wochenende erzielte Oliver Burke in der 95. Minute gegen Stuttgart das 2:2, und am Samstag traf der Schotte im Dienste von Werder erneut tief in der Nachspielzeit. Nach seinem 3:2 in Dortmund war der Jubel aber noch grösser.
Erst sechs Minuten zuvor hatte Lee Buchanan den Anschlusstreffer für die Gäste erzielt, in der 93. Minute glich Niklas Schmidt aus. Dann traf Burke und im Westfalenstadion – genannt Signal Iduna Park – waren nur noch die Gästefans zu hören.
Ey, @werderbremen - Bock auf 140 Sekunden Gänsehaut? 💚#Werder #BVBSVW pic.twitter.com/qcnCGnLhkf
— König Lootwig I. (@Kuestendude_) August 21, 2022
Dieses Tor werden weder Vincent Müller noch Jonas Kersken so schnell wieder vergessen. Müller von Drittligist MSV Duisburg traf mit einem Freistoss aus fast 80 Metern zum 2:0 – mit kräftiger Hilfe von seinem Gegenüber Kersken. Der Goalie des SV Meppen verschätzte sich und konnte nicht verhindern, dass der Ball über ihn hinweg ins Tor sprang. Sein Vordermann machte aber auch keine gute Figur. Müller konnte es kaum glauben: «Ich habe zwei Minuten gebraucht, um das zu realisieren», sagte der 21-Jährige zu Magenta TV.
Something you don't see every day:
— 𝘈𝘭𝘦𝘹 (@AlexDrProf) August 21, 2022
The goalkeeper (Vincent Müller, MSV Duisburg) scored a 87 yard freekick goal in Germany's 3rd league.. ⚽️💣 pic.twitter.com/jjsXoDc3Nl