Stéphanie Frappart schreibt einmal mehr Fussballgeschichte. Nachdem die französische Schiedsrichterin vor rund zwei Jahren bereits als erste Frau ein Spiel der Champions League der Männer gepfiffen hat, folgt nun in Katar der nächste Meilenstein. Wenn Frappart am Donnerstag (20 Uhr) das Spiel zwischen Deutschland und Costa Rica leitet, wird sie die erste Frau sein, die dies an einer Weltmeisterschaft der Männer tut.
Frappart gab dem Magazin «The Athletic» kürzlich ein Interview, in dem sie ihre Taktik auf dem Fussballplatz beschrieb. Der Weg zum Erfolg sei es, ruhig zu bleiben und immer zu wissen, in welchen Momenten gelächelt, wann diskutiert und wann die Körpersprache bewusst eingesetzt werden müsse.
Zudem sei der Einsatz in Katar nicht so speziell für sie, denn: «Ich war die erste Schiedsrichterin in Frankreich. Ich war die Erste in Europa. Ich war immer die Erste. Ich weiss, wie man damit umgeht.»
Der Schweizer Ex-Profischiedsrichter Urs Meier behauptete vor dem WM-Start: «Der FIFA-Schiedsrichterchef wird sicher keine Schiedsrichterin für die ganz wichtigen Spiele aufbieten, da bin ich 200 Prozent sicher.» Nun pfeift Frappart aber die wichtige Partie Deutschland gegen Costa Rica, in der sich entscheidet, ob der Weltmeister von 2014 in der Gruppenphase ausscheidet. Unterstützt wird sie dabei von den Assistentinnen Neuza Back und Karen Diaz.
History is set to be made on Thursday! 🤩
— FIFA World Cup (@FIFAWorldCup) November 30, 2022
There will be an all-female refereeing trio taking charge for the first time at a men's #FIFAWorldCup in the match between Costa Rica and Germany.
Referee Stéphanie Frappart will be joined by assistants Neuza Back and Karen Diaz. 👏 pic.twitter.com/fgHfh2DICK
Frappart bringt schon viel Erfahrung aus dem Männerfussball an die WM in Katar mit. In der französischen Ligue 1 arbitrierte die 38-Jährige schon 52 Partien. Zudem kam sie schon in der Champions League, der Europa League, der Nations League und der europäischen WM-Qualifikation zum Einsatz. Und auch im Schweizer Fussball hat sie schon Luft geschnuppert: Im August 2020 pfiff Frappart das Super-League-Spiel zwischen Xamax und Lugano (0:1). Durchschnittlich verteilt die Schiedsrichterin 3,7 Gelbe Karten pro Spiel – was in etwa dem Schnitt in der französischen Liga entspricht. (abu)
Ich wünsche ihr, viel Erfolg.