Wenn am Freitag im neuseeländischen Dunedin um 17 Uhr Ortszeit (7 Uhr Schweizer Zeit) in eine Schiedsrichterpfeife geblasen wird, beginnt für den Frauenfussball in der Schweiz ein wichtiges Kapitel. Im Auftaktspiel gegen den Aussenseiter Philippinen soll ein Sieg her und damit der Grundstein gelegt werden für ein erfolgreiches WM-Turnier.
Norwegen und der WM-Co-Gastgeber Neuseeland sind die weiteren Gegner in der Vorrunde, die zwei von vier Teams überstehen. Die Schweiz will zu diesen gehören und es liegt bestimmt im Bereich des Möglichen, dass sie dieses Ziel erreichen kann. Auch wenn die Vorbereitungsspiele wenig Gründe für eine überbordende Euphorie lieferten.
Klar ist, dass die Aushängeschilder des Teams liefern müssen: etwa Ramona Bachmann, Ana Maria Crnogorcevic oder Lia Wälti. Alle drei sind sehr routiniert, alle drei spielen bei internationalen Topteams: Bachmann bei Paris Saint-Germain, Crnogorcevic beim FC Barcelona, Nati-Kapitänin Wälti bei Arsenal. Das Trio mit der Erfahrung von gemeinsam 388 Länderspielen steht besonders dafür in der Verantwortung, dass der Motor im Schweizer Spiel brummt.
Dass die Schweiz ein überzeugendes WM-Turnier spielt, ist in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung. Denn schon in zwei Jahren, im Sommer 2025, wird die Europameisterschaft in der Schweiz ausgetragen. Vor dieser Heim-EM ist es wichtig, für eine positive Grundstimmung gegenüber dem Frauenfussball zu sorgen. Nichts ist dafür so entscheidend wie Siege, oder zumindest rauschende Spiele voller Leidenschaft, sollten sie denn verloren gehen.
Diese Grundstimmung ist derzeit höchstens in den Werbekampagnen der Sponsoren positiv. Nach wie vor wird das Fussballspiel der Frauen von weiten Teilen der sportbegeisterten Bevölkerung belächelt oder schlicht ignoriert. Selbst in der höchsten Schweizer Liga werden Partien oft auf Trainingsplätzen ausgetragen und nur im Ausnahmefall vor einer vierstelligen Kulisse.
Dabei tut sich durchaus einiges. Im Schweizer Fernsehen sind regelmässig Berichte und manchmal Livespiele zu sehen. Spielerinnen erhalten auch in anderen Medien nicht nur dann eine Plattform, wenn sie mit einem Promi anbandeln oder sich in aufreizender Pose auf Social Media zeigen.
Bisweilen erhält man den Eindruck, dass einigen (lauteren) Protagonistinnen alles viel zu langsam geht. Sie hätten gerne schon heute die gleichen Löhne und das gleiche Arbeitsumfeld wie die Männer. Die leiseren Stimmen wissen, dass Rom nicht an einem Tag erbaut wurde. Es braucht Zeit, es braucht Geduld, es braucht Ausdauer, wenn der Frauenfussball seinen Weg aus der Nische der Randsportarten finden will.
Und es braucht Erfolge. Sie kurbeln das Interesse an und können im besten Fall einen positiven Kreislauf in Schwung setzen. Mehr Interesse = mehr Fans = grössere Stadien = höhere Einnahmen = höhere Löhne = mehr Professionalität = höheres Niveau = neue Erfolge. Wenn die Welt nur so einfach wäre, wie sie mit schwarzen Buchstaben auf weissem Hintergrund skizziert werden kann …
In Neuseeland spielen Bachmann, Crnogorcevic, Wälti und ihre Kolleginnen deshalb nicht nur für sich und ein gutes Abschneiden an der WM. Sondern auch für die Zukunft ihrer Nachfolgerinnen und für die Zukunft ihres Sports in der Schweiz.
Ich stehe dazu, ich schaue kein Frauenfussball. Genauso schaue ich kein Frauen Eishockey. Der Grund ist simpel, das Niveau ist noch ziemlich weit entfernt von den Herren, das macht es für mich nicht attraktiv dafür Geld/Zeit aufzuewenden. Anders im Tennis/Volleyball/Skifahren, da ist das Niveau gleichwertig oder sogar besser[?], somit ist es für mich interessanter diese Sportarten auch bei den Frauen zu verfolgen. Der FF braucht noch Zeit für Qualität, dann kommt das schon noch.