Am Donnerstag ist es so weit: Die neunte Frauenfussball-WM der Geschichte steht an. Am anderen Ende der Welt wird während eines Monats fast jeden Tag Fussball gespielt – ganze 64 Spiele werden insgesamt ausgetragen. Im Vorfeld fragt man sich: Wer kann die erfolgreichen Amerikanerinnen von ihrem 5. Titel abhalten? Und wie werden sich wohl die Schweizerinnen schlagen?
Damit du von Anfang an mitreden kannst – und für die Vorfreude auf einen der grössten Sport-Events in diesem Jahr: Hier erfährst du das Wichtigste zur WM in Australien und Neuseeland.
Die Fussball-Weltmeisterschaft der Frauen beginnt am Donnerstag, 20. Juli. Anpfiff ist um 9 Uhr Schweizer Zeit. Der Gastgeber Neuseeland wird dabei gegen Norwegen antreten. Um 12 Uhr gleichentags spielt der zweite Gastgeber, Australien, gegen Irland.
Das Finalspiel findet gut vier Wochen später, am Sonntag, 20. August, um 12 Uhr statt.
Die Anspielzeiten sind um einiges unterschiedlicher als noch bei der WM der Männer in Katar.
Die frühestmöglichen Spiele beginnen um 2 Uhr morgens (allerdings ist das nur ein Match: Argentinien gegen Südafrika), die spätesten finden um 14.30 Uhr statt (ebenfalls nur ein Match: Panama gegen Jamaika).
Eine Mehrzahl der Begegnungen wird hingegen zwischen 9 Uhr und 12 Uhr mittags angepfiffen.
Den gesamten Spielplan der Fussball-WM der Frauen findest du übrigens hier.
Das Team der Schweizerinnen rund um Captain Lia Wälti konnte sich in extremis für die WM 2023 qualifizieren. In Neuseeland und Australien spielen sie in der Gruppe A mit Gastgeber Neuseeland, mit Norwegen und den Philippinen. Folgende Spiele der Schweiz in der Gruppenphase sind bereits bekannt:
2023 nehmen erstmals 32 Teams an der WM teil – ebenso viele wie bei den Männern. Das wurde 2019 entschieden, nur vier Jahre nachdem man die Anzahl Teams bereits von 16 auf 24 erhöhte. Erst ab der WM 2015 wurde somit bei der WM der Frauen ein Achtelfinale gespielt.
Ebenfalls neu ist 2023 das deutlich höhere Preisgeld. Dafür hatte sich FIFA-Boss Gianni Infantino 2019 nach der letzten WM ausgesprochen. Insgesamt erhält die Frauen-WM 150 Millionen US-Dollar, wovon etwa 110 Millionen an Preisgeld für die Teams bereitstehen, 31 Millionen Dollar für die Vorbereitungen und 11 Millionen Dollar für Clubleistungen.
Die insgesamt 150 Millionen sind eine Steigerung um 300 Prozent gegenüber 2019, aber immer noch lediglich etwa ein Drittel der 440 Millionen, die die Männer in Katar 2022 erhielten. Die FIFA erklärte, dass sie bis 2027 diesbezüglich eine Gleichstellung der Männer- und Frauenturniere anstrebt.
Australien (fünf Städte) und Neuseeland (vier Städte) teilen sich die Austragung der WM 2023. In folgenden Städten stehen die zehn Stadien, in denen im Juli und August gespielt wird:
Da die Nati das erste und das dritte Gruppenspiel in Dunedin austrägt, wurde das Distinction Dunedin Hotel im Zentrum der Stadt auf der neuseeländischen Südinsel als Teamquartier gewählt. Trainer wird im Tahuna Park, einem wenige Kilometer entfernten Kleinstadion in Strandnähe.
In Neuseeland ist derzeit Winter – entsprechend weit sind die Temperaturen von jenen im Schweizer Hochsommer entfernt. In Dunedin ist es im Juli im Schnitt 10 Grad warm, nachts bewegt sich das Thermometer nahe am Nullpunkt. Dazu regnet es oft.
Von den 32 Teams sind 12 aus Europa, je sechs aus Nord-, Mittelamerika und Karibik und aus Asien, vier aus Afrika, drei aus Südamerika und eines aus Ozeanien.
Folgende Teams starten in den acht Gruppen:
Gruppe A:
Gruppe B:
Gruppe C:
Gruppe D:
Gruppe E:
Gruppe F:
Gruppe G:
Gruppe H:
Klarer Rekordsieger ist die USA mit vier WM-Titeln. Die Amerikanerinnen konnten die erste WM 1991, diejenige in den Jahren 1999 und 2005 sowie die letzte 2019 gewinnen.
Ihnen folgen die deutschen Frauen mit zwei Titeln (2003 und 2007), und Norwegen (1995) und Japan (2015) mit je einem Titel.
Bereits 2022 war klar, dass das SRF alle WM-Spiele live überträgt. Zusätzlich wird ein Spiel pro Tag kommentiert, mit dem SRF-Kommentator Calvin Stettler und der Fussballexpertin Rachel Rinast, die vor einigen Monaten ihren Rücktritt aus der Schweizer Nati verkündet hatte.
Im europäischen Ausland hingegen war lange unklar, was mit den WM-Spielen im TV geschieht. Ein Macht-Poker um die Fernsehrechte zwischen der FIFA und der Europäischen Rundfunkunion (EBU), zu der auch deutsche Sender wie die ARD oder ZDF gehören, konnte Mitte Juni aber dank einer Einigung doch noch beendet werden.
Hintergrund war ein Streit um die Zahlungen für die Übertragungsrechte. Weil die TV-Rechte an den Spielen der Frauen erstmals nicht gemeinsam mit denjenigen der Männer vergeben wurden, musste neu verhandelt werden. FIFA-Boss Gianni Infantino beklagte zu geringe Angebote seitens der europäischen Fernsehsender und drohte mit einem «Black-Out», also einer Verweigerung der Rechte, die WM im Free-TV zu zeigen.
Während die Sender die eher ungünstigen Zeiten der Spiele aufgrund der Zeitverschiebung ins Feld führten, wurde Infantino und der FIFA vorgeworfen, im Namen der Gleichberechtigung höhere Einnahmen generieren zu wollen. Angeblich hatte der Fussball-Weltverband rund zehn Millionen Euro gefordert, gleichzeitig waren die Sender nur bereit, etwa die Hälfte davon zu bezahlen.
Zum Beispiel auf der Schweizer Website «Tippicletta». Ebenfalls ein Tippspiel eingerichtet hat das Schweizer Fernsehen.
Die Angebote sind rarer als bei den Turnieren der Männer. Die «unsozialen» Anspielzeiten waren bestimmt nicht hilfreich. Fussballfans in Zürich können zahlreiche Spiele mit Gleichgesinnten verfolgen. Im FIFA-Museum werden sie gezeigt, angeboten wird dabei etwa die Kombination Fussball und Brunch.
In Bern sind unter dem Namen «Dr Bitz» in den Vidmarhallen im Liebefeld alle Schweizer Spiele, die Halbfinals und der Final zu sehen.
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