Sport
Fussball

Champions League: Wegen Man City muss Girona noch um Teilnahme zittern

Girona team players celebrate as they won the Spanish La Liga soccer match between Girona and Barcelona, at the Montilivi stadium in Girona, Spain, Saturday, May 4, 2024. (AP Photo/Joan Monfort)
Spieler und Fans bejubeln die erstmalige Champions-League-Qualifikation von Girona.Bild: keystone

Weshalb ManCity Gironas Champions-League-Teilnahme noch platzen lassen könnte

Sportlich hat sich Girona souverän erstmals für den Europacup qualifiziert. Aufgrund der Partnerschaft mit Manchester City droht am grünen Tisch der UEFA aber noch Ungemach.
06.05.2024, 11:2006.05.2024, 18:44
Mehr «Sport»

Am Samstagabend zeigte Girona alles, was die Katalanen in dieser Saison ausmacht: mutigen Fussball, schöne Tore, Effizienz und Moral. Trotz zweimaligen Rückstands und weniger Chancen als der grosse FC Barcelona gewann Girona am Ende 4:2. Heraus stach dabei der zweite Treffer von Portu, der in der 74. Minute für den Endstand sorgte.

Nach Abpfiff freuten sich das Team von Trainer Michel sowie ein Grossteil der gut 14'000 Fans im Stadion über die erstmalige Qualifikation für die Champions League. Noch nie hat Girona zuvor überhaupt am Europacup teilgenommen. Und obwohl das Überraschungsteam die Saison in der Primera Division mindestens auf dem 4. Platz beenden wird, könnte der Traum von der Königsklasse noch immer platzen.

Denn Girona gehört zu der City Football Group. Diese ist zu einem grossen Teil im Besitz von Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan, der auch Manchester City vorsteht. Zwei Klubs mit demselben Besitzer dürfen laut der Regularien der UEFA jedoch nicht am selben Wettbewerb teilnehmen. Somit dürfte Girona nicht an der Champions League teilnehmen.

Denn die Regel besagt, dass der Klub, der in seiner Liga den besseren Rang belegt, Vorrang geniesst. Da Manchester City ziemlich sicher mindestens Zweiter wird und in der Liga mit dem besseren UEFA-Koeffizienten spielt, würde Girona in diesem Fall den Kürzeren ziehen.

Die Spanier könnten sich jedoch darauf berufen, dass sie sich nicht unter der Kontrolle der City Football Group befinden. Die knappe Mehrheit der Anteile liegen nämlich bei Pere Guardiola, Bruder von Trainer Pep, und seiner Girona Football Group.

Dennoch dürfte die UEFA in den nächsten Wochen eine Untersuchung einleiten, wie unter anderem die englische Zeitung «i» berichtet. Eine fixe Regelung zu Vereinen unter einer sogenannten «Multi-Club-Ownership», die immer populärer wird, ist geplant, aber noch nicht gefunden. Deshalb entscheidet die UEFA noch im Einzelfall. Kommt der Verband zum Schluss, dass ein Interessenkonflikt besteht, könnten die City-Besitzer gezwungen sein, ihre Anteile an Girona zu verkaufen.

In der Vergangenheit wurde jedoch noch keinem Klub aus diesem Grund die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb verweigert. Selbst bei den beiden Red-Bull-Klubs aus Salzburg und Leipzig, die 2018/19 gar in dieselbe Gruppe der Europa League gelost wurden, empfand die UEFA, dass die «operativen Strukturen» ausreichend voneinander getrennt waren.

Die Highlights von Gironas Sieg gegen Barça.Video: YouTube/blue Sport

Jedoch ist nicht gesichert, dass der europäische Fussballverband auch im Falle von Manchester City und Girona so entscheidet. Lässt die Partnerschaft mit den Sky Blues den eigentlich erfüllten Champions-League-Traum doch noch platzen, wäre der Ärger bei den katalanischen Fans wohl riesig. Verdient hätte das Team, das auch dank Liga-Toptorschützen Artem Dowbyk die zweitbeste Offensive der spanischen Liga stellt, die Teilnahme an der Königsklasse allemal.

Bei einem anderen Klub der City Football Group läuft es gerade nicht ganz so gut:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Real, Barça und? Diese Klubs wurden in Spanien schon Meister
1 / 11
Real, Barça und? Diese Klubs wurden in Spanien schon Meister

Real Madrid ist mit 36 Titeln spanischer Rekordmeister. Zuletzt holten die Königlichen den Titel im Jahr 2024.

quelle: keystone / mariscal
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Schon wieder! Zwei kanadische Teams brechen Zuschauerrekord im Frauen-Eishockey
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
23 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
McHunt
06.05.2024 14:09registriert Januar 2023
Ach, da$ wird $icher noch alle$ geregelt
350
Melden
Zum Kommentar
avatar
Der Micha
06.05.2024 12:44registriert Februar 2021
Theoretisch hat die UEFA mit dem Fall Leipzig und RB Salzburg einen Präzedenzfall erschaffen.
234
Melden
Zum Kommentar
23
    Zurück in alter Stärke: Marlen Reusser triumphiert an der Tour de Suisse
    Marlen Reusser gewinnt zum zweiten Mal die Tour de Suisse der Frauen. Die 33-jährige Bernerin entscheidet nach der 1. auch die 4. und letzte Etappe für sich und bringt den Gesamtsieg in beeindruckender Manier ins Trockene.

    Reusser, die mit dem Mini-Vorsprung von drei Sekunden auf die bisherige Saison-Dominatorin Demi Vollering in die Schlussetappe über 129 Kilometer mit Start und Ziel in Küssnacht am Rigi ging, setzte die entscheidende Attacke mit einem Angriff 9,5 Kilometer vor dem Ziel. Innert kurzer Zeit tat sich eine beträchtliche und schliesslich entscheidende Lücke schuf. Vollering erreichte das Ziel schliesslich als Dritte mit 28 Sekunden Rückstand, geschlagen auch noch im Sprint von der Polin Katarzyna Niewiadoma, der Gesamtdritten.

    Zur Story