Es ist erst wenige Tage her, dass der 18-jährige Verteidiger Eman Kospo in der Fussball-Schweiz einen Wirbel auslöste. Der Fiorentina-Profi und langjährige Schweizer Nachwuchs-Nationalspieler entschied sich dafür, nicht mehr für die Schweiz, sondern künftig für Bosnien-Herzegowina aufzulaufen. Als Begründung gab Kospo mangelnde Wertschätzung seitens des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) an.
Und nun ist es so, dass der SFV zum zweiten Mal innert kürzestes Zeit ein Tauziehen um einen künftigen Spieler verliert. Wie Agim Ademi, der Präsident des kosovarischen Fussballverbands, auf Instagram schreibt, soll sich auch Leon Avdullahu gegen die Schweiz und in seinem Fall für den Kosovo entschieden haben.
Am Dienstag zog der SFV mit einem Statement nach. «Leon hat uns über seinen Entscheid informiert. Dass er nun einen anderen Weg gehen will, enttäuscht uns», lässt sich Direktor Pierluigi Tami zitieren. Man sei sich der Thematik von möglichen Nationenwechseln sehr bewusst und schon häufiger damit konfrontiert gewesen. «Ich stelle aber auch klar, dass wir nur jene Spieler in unseren Nationalteams haben wollen, die sich zu hundert Prozent mit unserem Land und unserer Nati identifizieren», so Tami.
Der 21-jährige Mittelfeldspieler war diesen Sommer von Basel zur TSG Hoffenheim in die Bundesliga gewechselt. In Gerlafingen SO geboren, stand Avdullahu im März 2025 noch zwei Mal für die Schweizer U21-Nationalmannschaft im Einsatz. Wie der Blick berichtet, hätten sich zuletzt Nati-Trainer Murat Yakin und der neue SFV-Präsident Peter Knäbel höchstpersönlich um den Mittelfeldspieler bemüht. Sie haben ihn aber offenbar auch nicht zum Verbleib beim Schweizer Verband überzeugen können.
Sein Debüt für die kosovarische Nationalmannschaft könnte Avdullahu im übrigen ausgerechnet gegen die Schweiz treffen. Am 5. September treffen die beiden Länder in der WM-Qualifikation aufeinander – und dann auch gleich noch in Avdullahus ehemaligem Heim-Stadion, dem Basler St.Jakob-Park. (abu/sda)
Kein Problem. Lasst ihn ziehen.
Es ist nur Fussball.