Im Kuss-Skandal hat der spanische Fussballverband RFEF Weltmeisterin Jennifer Hermoso der Lüge bezichtigt und ihr rechtliche Schritte angedroht. Hermoso hatte zuvor erklärt, der Kuss des umstrittenen Präsidenten Luis Rubiales auf ihren Mund bei der Siegerehrung in Sydney sei nicht in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Der Verband bezeichnete in einer Erklärung aus der Nacht zum Samstag diese Darstellung nun als Lüge.
Skurriles Detail: Um dies zu untermauern, veröffentlichte der Verband vier Fotos, die belegen sollten, Hermoso habe Rubiales im Überschwang des Jubels hochgehoben, ihn an sich gezogen und dem Kuss zugestimmt. Auch Rubiales selbst hatte sich bei einer Rede vor der ausserordentlichen Generalversammlung des Verbandes am Freitag in Madrid als Opfer dargestellt und den von vielen geforderten Rücktritt verweigert.
La RFEF anuncia en un comunicado que va a presentar acciones legales “ante la gravedad” de la nota de prensa de Futpro.
— Relevo (@relevo) August 25, 2023
📌 Se defiende con un análisis de cuatro fotos entre Rubiales y Jenni Hermoso.
💬 “Las pruebas son concluyentes. El Sr. presidente no ha mentido”. pic.twitter.com/fBkpXYTURd
Der RFEF reagierte mit der nächtlichen Erklärung auf Hermoso, die am Freitagabend in einer Mitteilung der Spielerinnengewerkschaft FutPro bekräftigt hatte, sie habe dem Kuss auf keinen Fall zugestimmt. «Ich fühlte mich verletzlich und Opfer einer Aggression, eines impulsiven Verhaltens, eines Machos, fehl am Platz und ohne meine Zustimmung», hiess es in der Mitteilung.
Der Verband betonte, die veröffentlichten Fotos würden diese «Lügen» entlarven, die «entweder im Namen oder von der Spielerin selbst» verbreitet worden seien. Dagegen würden der Verband und Rubiales gerichtlich vorgehen.
Sportminister Miquel Iceta sagte, die Regierung werde sich um eine rasche Entfernung von Rubiales aus dem Amt bemühen. «Soweit es von uns abhängt, sind es die letzten Stunden von Rubiales», sagte er der Zeitung «El País». Die oberste spanische Sportbehörde CSD beantragte beim nationalen Sportgerichtshof Tad die Suspendierung von Rubiales. «Herr Rubiales hat in seiner Reaktion enttäuscht, er hat nicht getan, was er hätte tun sollen», sagte CSD-Chef Víctor Francos im Hinblick auf die Rede des höchsten Funktionärs des spanischen Fussballs.
Am Samstagnachmittag erklärte die FIFA, dass Rubiales für 90 Tage suspendiert werde. Ausserdem sah sich gemäss spanischen Medienberichten praktisch das gesamte Trainerteam der spanischen Weltmeisterinnen zum Rücktritt gezwungen. Cheftrainer Jorge Vilda, der bisher fest zu Rubiales steht, steht damit ohne Staff da. (nih/t-online)
Was für eine Shitshow. Das beweist erst recht, dass der Typ ein echt übler Macho ist und zu stolz ist für eine echte Entschuldigung. Dann wäre die Sache schon längstens vergessen. Aber nein, da fällt ja der Pe*** ab, also versucht man verbissen sich rauszuwinden.