Vinicius' voreiliger Jubel, Arsenals Traumtore und eine BVB-Wutrede – das lief in der CL
Der unvermeidliche Haaland
Das gebeutelte Real Madrid musste in der Champions League den nächsten Rückschlag hinnehmen. Nach dem Führungstreffer durch Rodrygo ging es nur sieben Minuten, bis Nico O'Reilly für Manchester City der Ausgleich gelang. Und dann geschah, was in einem Spiel gegen die Skyblues gerade in der Königsklasse kaum vermeidbar ist: Erling Haaland traf.
Der 25-Jährige wurde im Strafraum von Antonio Rüdiger niedergerungen und verwandelte den fälligen Penalty gleich selbst. Es war sein 55. Tor im 54. Spiel in der Champions League.
Ist das Karma?
Auch die Königlichen sind noch auf Kurs für einen direkten Platz im Achtelfinal, doch glaubt man den Berichten aus den spanischen Medien, könnte die Luft für Trainer Xabi Alonso dennoch dünn werden. Der 44-jährige Baske verzichtete im Spiel gegen ManCity auf den angeschlagenen Kylian Mbappé, auch sonst plagen Real Madrid einige Verletzungen. So war Alonso darauf angewiesen, dass offensiv neben Torschütze Rodrygo vor allem Jude Bellingham und Vinicius Junior den Unterschied machen.
Letzterer blieb jedoch ziemlich unauffällig. Abgesehen von zwei unglücklichen Aktionen: Erst jubelte der 25-Jährige nach einem Penaltypfiff in Richtung eines gegnerischen Verteidigers – der Schiedsrichter musste seinen Entscheid aber revidieren, es gab lediglich Freistoss für Real Madrid.
Später versuchte er nach einer Flanke einen Seitfallzieher, traf den Ball aber nicht richtig. Auch sonst fand keiner seiner drei Schüsse den Weg aufs Tor. Vinicius wartet damit weiterhin seit Anfang Oktober und zwölf Spielen auf einen Treffer für die Blancos.
— Has vini done 10x today? (@10xVini) December 10, 2025
Traumtore en Masse
Arsenal bleibt das einzige makellose Team in der Königsklasse – und tut dies beim 3:0-Sieg in Brügge auf brillante Art und Weise. Der Mann des Spiels war Noni Madueke, der in der 25. Minute mit einem Traumtor für die Führung sorgte und nach der Pause nachdoppelte. Dieses Mal war es die schöne Vorarbeit von Martin Zubimendi, die den Hauptanteil am Tor ausmachte.
Auch das dritte Tor Arsenals war an Schönheit kaum zu überbieten. Gabriel Martinelli, der damit als erster Spieler der Gunners in fünf Spielen der Champions League in Folge als Torschütze erfolgreich war, schlenzte den Ball vom Strafraumrand perfekt ins obere linke Eck. Der 24-jährige Brasilianer freute sich danach über diese Errungenschaft und den Sieg, gab aber zu: «Ich habe zu Noni nach meinem Tor gesagt: ‹Deines war schöner.›»
Der englische Jungbrunnen
Bei der komfortablen Führung wechselte Arsenal-Coach Mikel Arteta in Marli Salmon einen 16-jährigen Verteidiger ein. Nach dem 15-jährigen Max Dowman ist Salmon schon der zweite minderjährige Spieler, den die Gunners in der Champions League in dieser Saison einsetzten. Salmon ist gemäss Opta nach Dowman und Jack Wilshere erst der dritte Fussballer, der für einen englischen Klub im Alter von bis zu 16 Jahren in der Königsklasse zum Einsatz kam. Alle taten dies für Arsenal.
3 - Only three players have played for an English club in the UEFA Champions League while aged 16 or younger. All three have done so for Arsenal - Jack Wilshere, Max Dowman, and Marli Salmon. DNA.
— OptaJoe (@optajoe.com) 10. Dezember 2025 um 22:49
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Da ist Dampf im Kessel
Borussia Dortmund hat gegen Bodö/Glimt eine grosse Chance verpasst: Mit einem Sieg wäre der BVB auf Platz 4 gesprungen, doch kassierte das Team mit Goalie Gregor Kobel nach zweimaliger Führung durch Julian Brandt jeweils noch den Ausgleich. Dies sorgte besonders bei Captain Nico Schlotterbeck für Ärger. Nach dem 2:2-Unentschieden liess der 26-jährige Verteidiger seiner Wut freien Lauf – und schoss auch gegen seine Mitspieler.
«Jeder spielt so ein bisschen sein Spiel», lamentierte Schlotterbeck bei DAZN und fügte an: «Die Spieler, die reinkommen, verlieren jeden Ball. Und ich sage immer: Winner-Mentalität bedeutet auch mal, das Spiel zu killen. Das haben wir gar nicht hinbekommen.» Beim Stand von 2:1 aus Sicht der Dortmunder wurden in der 67. Minute Karim Adeyemi und Serhou Guirassy eingewechselt – es ist anzunehmen, dass Schlotterbeck mit seiner Kritik insbesondere sie meinte.
Der deutsche Nationalspieler, dessen Zukunft in Dortmund über die laufende Saison hinaus unsicher ist, war aber noch nicht fertig: «Wir wollen es ein bisschen schön machen und das reicht dann nicht. Wir spielen Champions League und das ist viel zu wenig.» Der BVB hätte sein Punktekonto auf 13 schrauben können, «und ich glaube, manchen ist nicht bewusst, wie wichtig das ist. Deswegen ist es nicht bitter, sondern einfach richtig schlecht.»
Die Legende wird zum Fan
Bei dem enttäuschenden Spiel schaute von der legendären Südtribüne auch eine Vereinslegende zu: Marco Reus, der vor der Partie als Botschafter für den Klub vorgestellt wurde. Inmitten der Fans sah der 36-Jährige, der noch immer für LA Galaxy spielt, gemeinsam mit seinem alten Kumpel Kevin Grosskreutz dem Treiben auf dem Platz zu und sang mit den Fans mit. Doch auch die Unterstützung des früheren Mitspielers half dem BVB nicht.
🚨 Marco Reus decided to watch the Dortmund match in the Yellow Wall with the supporters! 😍💛🖤
— Football Tweet ⚽ (@Footballtweet) December 10, 2025
The love for the shirt. 👏👏 pic.twitter.com/Se0TKlpOHQ
Vorgezogene Weihnachten
Zwischen Leverkusen und Newcastle wurden bereits Geschenke verteilt. Erst lenkte Bruno Guimarães einen Kopfball von Robert Andrich mit dem Allerwertesten ins eigene Tor:
Dann liess sich Leverkusen-Goalie Mark Flekken nach einem Rückpass viel zu lange Zeit, wodurch er unter Druck geriet. Der Niederländer wusste sich gegen den heranstürmenden Nick Woltemade nur noch mit einem Foul zu helfen. Anthony Gordon verwandelte den Penalty souverän zum 1:1. In der Folge fielen aber tatsächlich noch «normale» Tore. Lewis Miley brachte Newcastle nach einer Flanke von Gordon per Kopf in Führung, doch gelang Alejandro Grimaldo nach einer schönen Kombination noch der Treffer zum 2:2-Endstand.
Das passt zur Leistung
Nach der 2:3-Niederlage gegen Kopenhagen kann sich Villarreal – in der spanischen Primera Division Dritter und mit sieben Siegen in Folge in hervorragender Form – das Weiterkommen in der Champions League so gut wie abschminken. Der Rückstand auf Platz 24 beträgt schon jetzt sechs Punkte und Villarreal bekommt es noch mit Ajax Amsterdam und Leverkusen zu tun. Vielleicht hat sich der Stadion-DJ vor dem Spiel deshalb gedacht: Die Europa-League-Hymne passt doch viel besser als jene der Königsklasse.
They've just played the Europa League tune rather than the Champions League one.
— Ruairidh Barlow (@RuriBarlow) December 10, 2025
Might be taken with more humour if Villarreal were coasting through to the knockouts. pic.twitter.com/CxfzPFfPxH
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