Die 19 Präsidenten der spanischen Regionalverbände fordern Luis Rubiales zum Rücktritt auf. Das teilte der Fussballverband RFEF am Montagabend als Ergebnis einer Sondersitzung mit: «Nach den jüngsten Ereignissen und den inakzeptablen Verhaltensweisen, die das Image des spanischen Fussballs schwer beschädigt haben, fordern die Präsidenten, dass Luis Rubiales unverzüglich seinen Rücktritt als Präsident des RFEF einreicht.»
Protestors have taken to the streets of Madrid in support of Spanish World Cup winner Jenni Hermoso ❤️🇪🇸
— KEEPUP (@keepupau) August 29, 2023
The protesters are calling for the removal of Spanish Football Federation (RFEF) President Luis Rubiales after he kissed Hermoso without her consent during the medal… pic.twitter.com/J3ALPmCoot
Eine Reaktion des 46-Jährigen auf die Forderung gibt es noch nicht. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass Rubiales tatsächlich an seinem Posten festhält, sinkt. Denn Rückhalt hat er kaum noch. Die gesamte Frauen-Nationalmannschaft Spaniens kündigte einen Boykott an, auch von Männer-Nationalspieler Borja Iglesias gab es Unterstützung.
Kurz darauf trat das komplette Trainerteam der spanischen Weltmeisterinnen, mit Ausnahme des Cheftrainers, zurück. Rubiales wurde zudem von der FIFA für 90 Tage suspendiert und von der Landespolitik scharf kritisiert.
Daher rechnen Fans und Experten immer mehr damit, dass Rubiales Einsicht zeigt. Er hatte nach dem WM-Finale die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Rubiales bezeichnete die Kritiker seines Verhaltens zunächst als «Idioten», ehe er für seine Handlung um Entschuldigung bat.
Am Wochenende zeigte die Spitze des spanischen Fussballverbands RFEF noch Einigkeit und gab ein Statement heraus, in dem Rubiales als unschuldig betitelt wurde: «Er hat volles Vertrauen in die Organe der FIFA und bekräftigt, dass ihm auf diese Weise die Möglichkeit gegeben wird, sich zu verteidigen, damit die Wahrheit ans Licht kommt.»
Am Montag wurde zudem bekannt, dass Rubiales' Mutter in einen Hungerstreik getreten ist und sich in ihrer örtlichen Kirche aufhalte. Sie werde damit erst aufhören, wenn Hermoso die «Wahrheit» sage. Parallel leitete die spanische Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Rubiales ein.
(kat/sda)