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Verrückter Deadline Day: Der FCB rüstet weiter auf und setzt ein Zeichen

epa09420990 Basel's Arthur Cabral, left, and Sebastiano Esposito, right, cheer after scoring during the UEFA Conference League playoff soccer match between Switzerland's FC Basel 1893 and Sw ...
Arthur Cabral bleibt – und der FC Basel rüstet noch mehr auf.Bild: keystone

Verrückter Deadline Day: Der FCB rüstet weiter auf und setzt ein Zeichen

Im Kampf um den Meistertitel legt der FCB auf dem Transfermarkt nach. Und kann vor allem Arthur Cabral halten.
01.09.2021, 10:43
céline feller und simon leser / ch media
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19 lange Stunden hält das Zittern an. 19 Stunden, bis an diesem Deadline Day um 19 Uhr endlich vermeldet werden kann: Arthur Cabral bleibt beim FC Basel. Der Toptorjäger, der in elf Partien bislang unglaubliche 15 Tore erzielt halt, wechselt nicht.

Er wird mindestens bis im Winter in der Super League bleiben, wie diese Zeitung als Erste exklusiv meldet. Zwar hat der Klub am Dienstag diverse Angebote auf dem Tisch, eines, welches den Ansprüchen des Vereins aber auch des Spielers entspricht, ist nicht dabei. Und wie schon mehrfach betont, hatte Cabral nie auf einen schnellen Abschied gepocht. Er bleibt also. Das Durchatmen in Basel, es war lange nicht mehr so gross.

Dabei sieht das am frühen Morgen und bis spät am Nachmittag anders aus. Royal Antwerpen, Vizemeister der belgischen Liga, will Cabral verpflichten. Der Verein, der sich im Besitz von Multimillionär Paul Gheysens befindet, soll im Laufe des Tages gar sein Angebot aufgebessert haben, um Cabral vom FCB loseisen zu können. Einen Deal gibt es dennoch nicht. Damit endet für den FCB, den Spieler und seine Fans eine lange Transfersaga.

Was am #DeadlineDay sonst noch lief:

Bereits seit Monaten wurde über einen Abgang Cabrals spekuliert. Immer wieder wurde er angesprochen, erklärte, wie wohl er sich fühle in Basel. Seit er seit Wiederaufnahme der Meisterschaft seine Torquote auf ein beeindruckendes Level hoch geschraubt hat, stieg das Interesse an ihm und mit ihr die Angst in Basel, dass der beste Mann geht, noch weiter.

Hertha Berlin galt zuletzt ebenfalls als Interessent, auch weitere Scouts namhafter Vereine beobachteten den 23-Jährigen in den vergangenen Partien. Am letztmöglichen Tag aber herrscht endlich Klarheit. Cabral wird dem FCB weiter helfen, national wieder an die Spitze und international in der neu geschaffenen Conference League so weit wie möglich zu kommen. Sein Verbleib ist ein kleiner Coup. Und vielleicht der grösste Gewinn des FCB.

Ndoye kommt – und zwei talentierte Portugiesen

Aber es sind an diesem turbulenten Tag in Basel nicht die einzigen Meldungen, die für Schlagzeilen sorgen. Am frühen Abend vermeldet der FCB, was sich den ganzen Tag über abgezeichnet hatte. Nicht Loris Benito kommt, sondern Dan Ndoye. Der Stürmer, der in der Schweiz bekannt ist aus seiner Zeit bei Lausanne kommt leihweise bis Sommer 2022 mit einer Kaufoption. Der Waadtländer dürfte hinter dem bleibenden Cabral Stürmer Nummer 2 werden. Ndoye, der am Dienstag nach der Vertragsunterschrift zur A-Nati weiterreiste, ist nach Andy Pelmard der zweite Zugang in diesem Sommer von Ligue-1-Team Nizza.

Damit hat es sich aber nicht, was die offensiven Zuzüge angeht. Bereits früher am Abend verkündet der FCB, dass der portugiesische U21-Nationalspieler Joelson Fernandes nach Basel kommt. Der 18-jährige Flügelspieler wird bis 2023 von Sporting Lissabon ausgeliehen und trifft auf einen Kollegen.

Denn der erste Transfer, den der FCB an diesem so hektischen Transfer-Tag verkündet, ist jener von Tomás Tavares. Ebenfalls portugiesischer U21-Nationalspieler kommt er per Leihe von Benfica Lissabon bis Sommer 2022 und soll den Konkurrenzkampf auf der linken Abwehrseite ankurbeln. Denn dass die neue Führung Raoul Petretta als nicht über alle Zweifel erhaben sieht, ist ein offenes Geheimnis. Beendet wird der Tag mit dem Zuzug des 20-jährigen niederländischen U-Nationalspielers Wouter Burger von Feyenoord Rotterdam, der bis 2025 unterschreibt.

Der FCB rüstet damit erneut ziemlich auf. Er zeigt, dass er alles daran setzt, bis zum Schluss um den Meistertitel mitkämpfen zu können. Abgänge gab es bis Redaktionsschluss keine. Djordje Nikolic, Kaly Sène, Gonçalo Cardoso und Afimico Pululu sind aber nicht mehr auf der Kontingentsliste der Swiss Football League. Sie haben ob der Konkurrenz keinen Platz mehr.

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Beyeler
01.09.2021 11:47registriert Oktober 2016
Warum wurde in den letzten Tagen so viel über die schlechte finanzielle Situation des FC Basel geschrieben? Cabral wurde von den Medien bereits wegtransferiert deswegen und nun bleibt er und etliche Neuzugänge (Lohn muss trotz Leihen gezahlt werden) wurden verpflichtet. Währendessen werden in Bern kaum Transfers getätigt. Ich frage mich ob die Transferstrategie des FCB nachhaltig sein wird. Schliesslich kann auch kein Gewinn durch Transfers (als Schweizer Klub essenziell) erzielt werden.

Immerhin könnte nun die Meisterschaft spannender werden und dies ist auch als YB-Fan wünschenswert!
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Mzunge
01.09.2021 11:21registriert August 2020
Der FCB setz ein Zeichen gegen seine eigene Jugend, gegen das Vertrauen in den aktuellen Kader, gegen sein Budget, in die Glückspiel-Lotterie.
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ZSC-Verteidiger Yannick Weber selbstkritisch: «So wirst du definitiv nicht Meister»
Die ZSC Lions schaffen es nicht, dem Playoff-Final gegen Lausanne als Favorit den Stempel aufzudrücken. Nach der 2:5-Auswärtsniederlage am Dienstag zeigen sich die Spieler selbstkritisch und suchen nach Erklärungen.

Noch liegen die Vorteile bei den ZSC Lions. Sie können Meister werden, wenn sie zuhause ungeschlagen bleiben, haben drei Spiele weniger in den Beinen als die Lausanner und verfügen objektiv über das bessere und breitere Kader. Der blasse Auftritt am Dienstagabend in Lausanne, der bisher schlechteste in den laufenden Playoffs, lässt aber Fragen offen. Während Coach Marc Crawford die Niederlage schönredet, sprechen die Spieler Klartext.

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