Mit dem überraschenden 2:1-Sieg in Saragossa gegen Spanien machte die Schweizer Fussball-Nati einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt in der Liga A der Nations League. Gegen Tschechien reicht dem Team von Trainer Murat Yakin heute Abend (Anpfiff: 20.45 Uhr) schon ein Unentschieden, um diesen perfekt zu machen.
Dass dies allerdings keine einfache Aufgabe wird, sollte nach dem 1:2 im Hinspiel in Prag jedem klar sein. Die knappe Niederlage kam damals zwar sehr unglücklich zustande – beide Tore der Tschechen fielen unter gütiger Mithilfe der Schweizer Defensive. Der Siegtreffer für die Tschechen war gar ein Eigentor von Djibril Sow.
Doch die beiden Siege gegen Portugal und Spanien machen nun Hoffnung, dass es in St. Gallen heute Abend keine hängenden Köpfe auf Seiten der Schweizer Nati geben wird.
Murat Yakin scheint indes schon seine bevorzugte Formation für die WM in Katar gefunden zu haben. Yakin lässt in einem 4-3-3-System spielen, was gerade den schnellen Aussenspielern wie Ruben Vargas, Noah Okafor und Xherdan Shaqiri zugutekommt. Zudem kann der Nati-Coach so im Mittelfeld seine drei Schlüsselspieler Granit Xhaka, Djibril Sow und Remo Freuler gleichzeitig auf dem Platz haben.
Gegen die Tschechen wird Yakin gerade aufgrund der Tabellensituation wohl auf Experimente verzichten. Bis auf wenige Ausnahmen wird der ehemalige Coach des FC Basel, das aktuelle Kader auch mit nach Katar nehmen. Einzig der verletzte Okafor dürfte nach seiner Genesung in seiner aktuellen Form noch in die Startformation Yakins rücken.
Auch für Flügelflitzer Xherdan Shaqiri ist es ein wichtiges Spiel, denn es ist für ihn eines der letzten Pflichtspiele vor Saisonende in der MLS. Anfang Oktober endet für den zweifachen Champions-League-Sieger die Saison bereits, wodurch Shaqiri bis zur WM keine Pflichtspiele mehr bestreiten wird. Also ein besonderer Anreiz für ihn heute Abend nochmals sein Können unter Beweis zustellen und Yakin zu zeigen, dass er defensiv verlässlicher agieren kann als gegen Spanien. Das zwischenzeitliche 1:1 ging nämlich komplett auf seine Kappe, weil er an der Mittellinie stehen blieb, statt mit Torschütze Jordi Alba mitzulaufen.
Mit einem weiteren Sieg würde die Nati nicht nur den Klassenerhalt in der Nations League sichern, sondern auch dafür sorgen, dass man mit guten Gefühlen an die WM reisen könnte. Am 17. November steht in Abu Dhabi noch das letzte Testspiel gegen Ghana auf dem Programm. Eine Woche vor dem WM-Start will die Nati das Auftaktspiel gegen Kamerun simulieren und sich so den allerletzten Schliff holen.